Cover-Bild Der Ire
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Spionage
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 426
  • Ersterscheinung: 12.08.2024
  • ISBN: 9783518474266
Peter Mann

Der Ire

Thriller | Zeitgeschichte vermischt mit Fiktionen zu einem actionreichen und außergewöhnlichen Spionageroman
Thomas Wörtche (Herausgeber), Stefan Lux (Übersetzer)

Ein Spion, ein Auftrag, zwei Geschichten darüber. Welche ist wahr?

September 1945. In den Trümmern von Berlin werden zwei Manuskripte gefunden, die jeweils widersprüchliche Versionen des Lebens eines irischen Spions während des Krieges wiedergeben.

Das eine ist das Tagebuch des deutschen Offiziers des militärischen Nachrichtendienstes und Nazi-Gegners Adrian de Groot, der seine Beziehung zu seinem Agenten, Freund und manchmal auch Liebhaber, einem Iren namens Frank Pike, aufzeichnet. In de Groots Erzählung ist Pike ein charismatischer IRA-Kämpfer, der aus dem spanischen Gefängnis entlassen wird, um bei der geplanten deutschen Invasion Großbritanniens zu helfen, der aber nie die Chance bekommt, seinen Pakt mit dem Teufel zu erfüllen.

Das andere Manuskript enthält eine ganz andere Darstellung der Taten des Iren. Unter dem Alter Ego des keltischen Helden Finn McCool tritt Pike hier als der ultimative alliierte Saboteur auf. Sein Auftrag: eine Attentatskampagne auf hochrangige Nazi-Ärzte, die in der Ermordung von Hitlers Leibarzt gipfelt.

Aber welche Variante, welche Version der Wirklichkeit stimmt?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2024

Ein Spion im 2. Weltkrieg

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Zum Inhalt:

Die Handlung spielt in Deutschland zur Zeit des 2. Weltkriegs. Im Mittelpunkt der Handlung steht der irische Spion Frank Pike, dessen Leben aus 2 Perspektiven erzählt wird.
Eine Perspektive ...

Zum Inhalt:

Die Handlung spielt in Deutschland zur Zeit des 2. Weltkriegs. Im Mittelpunkt der Handlung steht der irische Spion Frank Pike, dessen Leben aus 2 Perspektiven erzählt wird.
Eine Perspektive ist die des Tagebuchs von Adrian de Groot, ein Mitarbeiter des militärischen Nachrichtendienstes, die zweite ist die von Pike selber, der seine Geschichte unter dem Decknamen Finn McCool erzählt.
Beide Geschichten erzählen zwar von der gleichen Zeit, die Handlung ist unterscheidet sich deutlich.

Meine Meinung:

Die Handlung ist spannend und gut geschrieben. Ich habe etwas Zeit gebraucht, um in die Handlung zu finden, denn der Aufbau ist anfangs etwas verwirrend. Nachdem man aber verstanden hat, welche Perspektive das Tagebuch und die Handlung nach Finn McCool einnimmt, kommt man gut in die Handlung hinein.

Die Stimmung ist etwas düster, ist da Leben in der Stadt doch von Luftangriffen und den Folgen gezeichnet. Zusammen mit Pikes Aktionen gegen die deutschen Ärzte entsteht im Buch eine etwas gedrückte Stimmung. Ich habe mich beim Lesen immer gefragt, wie realitätsnah die Handlung ist. Hat Pike tatsächlich versucht, Ärzte umzubringen, gab es diese Beziehungen zum spanischen Bürgerkrieg…?

Insgesamt ist das Buch sehr lesenswert, aber es ist keine leicht Lektüre. Aufgrund der Perspektivwechsel muß man verstehen, in welcher Handlung man sich grade befindet.
Die Geschichte nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise in Welt der Geheimdienste in den letzten Jahren des 2. Weltkrieges.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Interessante Agentengeschichte

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Zum Inhalt:
In den Trümmern von Berlin werden zwei Manuskripte über einen irischen Spion, die gegensätzlichen nicht sein könnte. Das eine ist ein Tagebuch und stammt von einem deutschen Offizier, der die ...

Zum Inhalt:
In den Trümmern von Berlin werden zwei Manuskripte über einen irischen Spion, die gegensätzlichen nicht sein könnte. Das eine ist ein Tagebuch und stammt von einem deutschen Offizier, der die Beziehung zum Iren positiv beschreibt und den Deutschen helfen will und eine eher freundschaftliche Beziehungzu dem Offizier unterhält. Das andere Dokument stellt den Iren völlig anders da, darin sollte er hochrangige Personen kaltstellen.
Meine Meinung:
Hier handelt es sich um einen wirklich spannenden Agentenroman, bei dem man immer rätselt, welches Dokument wohl die wahre Geschichte zeigt. Ob wir das am Ende wirklich erfahren, wird natürlich nicht verraten. Spannend war für mich der Wechsel der Perspektiven der Hauptfiguren, wo man sich ständig fragt, was ist Fantasie und was nicht. Ich muss sagen, dass ich erst ganz schön Schwierigkeiten hatte ins Buch zu kommen, aber wenn man am Ball bleibt, wird das Buch recht interessant. Ich hatte auch das Gefühl, dass die Verhältnisse zu der Zeit gut recherchiert waren. Der Schreibstil ist nicht einfach, aber die Geschichte ist gut.
Fazit:
Interessante Agentengeschichte

Veröffentlicht am 18.08.2024

Ungewöhnlich

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Adrian De Groot arbeitet für den deutschen Nachrichtendienst, konnte sich aber als Übersetzer nach Spanien versetzen lassen. Jetzt erreicht ihn ein neuer Auftrag, der ihn nach Hause ins Reich führt: er ...

Adrian De Groot arbeitet für den deutschen Nachrichtendienst, konnte sich aber als Übersetzer nach Spanien versetzen lassen. Jetzt erreicht ihn ein neuer Auftrag, der ihn nach Hause ins Reich führt: er soll den Iren Frank Finn führen, der derzeit in einem spanischen Gefängnis sitzt, aber als verdeckter Spion die Invasion in England vorantreiben soll. Die beiden ungleichen Männer bindet bald nicht nur eine Zweckgemeinschaft, sondern eine eigenwillige Kameradschaft.
Ich musste mich zunächst erst reinlesen. Das Buch spielt in drei Zeitsträngen, die sich z.T. überschneiden, Dinge wiederholen oder einen Rückblick darstellen. De Groots Tagebuch und seine Erzählungen der Geschehnisse heute/damals zeigen die eine Seite, Finn McCools Geschichten aus dem Teutonenland die andere Seite der Medaille. Das ist einerseits sehr trickreich gemacht, andererseits fällt es nicht immer leicht sich zu orientieren bzw. den Faden nicht zu verlieren. Der Stil ist eigenwillig, gerade Finns selbstgeschilderte Abenteuer erinnern an einen Heldenepos und lesen sich dadurch nicht ganz so süffig und oftmals etwas schwülstig. Seine Figur ist schwer zu fassen, da bis zuletzt unklar ist, wie viel „Wahrheit“ in seinen Schilderungen steckt. Adrian lernt man besser kennen, er zeigt offen seine Gefühle, seine Ablehnung der Nazis (obwohl selbst ein Rädchen im System), seine Zuneigung zu Finn, seine Verletzlichkeit. Obwohl er Frank führen soll, scheint er oft das Nachsehen zu haben und von diesem ausgetrickst worden zu sein. Das „scheinen“ sei betont, denn das Verwirrspiel kann man als Leser nicht immer entwirren; so darf auch nach Lektüreende gerätselt werden, was wirklich passiert ist, was den Thriller noch einmal interessanter und faszinierender macht.
Der Autor zeigt oft wie abstrus die Aktionen der Spionageabteilung sind, ebenso den Größenwahnsinn des Regimes. Seine Ausführungen sind historisch fundiert, man merkt die vielen Recherchestunden im Hintergrund. Gleichzeitig bringt er auch immer wieder komische Momente ein, die das schwere Thema auflockern und trotzdem nicht fehl am Platz wirken. Der Ire ist ein wirklich eigenwilliger historischer Thriller, der trotz seiner ungewöhnlichen Konstruktion sehr spannend ist. Einmal eingelesen, konnte ich ihn wirklich nur schwer zur Seite legen.

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Veröffentlicht am 17.08.2024

Zwei Seiten

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Kurz nach dem zweiten Weltkrieg werden zwei Manuskripte gefunden, die vom US-Militär ausgewertet werden sollen. Zunächst ist nicht klar, dass es sich um unterschiedliche Schriftstücke handelt. Das stellt ...

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg werden zwei Manuskripte gefunden, die vom US-Militär ausgewertet werden sollen. Zunächst ist nicht klar, dass es sich um unterschiedliche Schriftstücke handelt. Das stellt sich jedoch schnell heraus. Zum einen berichtet der deutsche Adrian de Groot, der in verschiedene Geheimoperationen involviert war. Bei dem anderen handelt es sich um den Iren Frank Pike, der sich nach einem Gefängnisaufenthalt in Spanien den Deutschen angeschlossen hat, um die Invasion Groß Britannien zu unterstützen. Die Berichte unterscheiden sich doch erheblich, obwohl es um die selben Ereignisse geht.

Zwei ausgesprochen unterschiedliche Typen, ein Deutscher, der sich natürlich nicht als Nazi versteht und dennoch für diesen Staat arbeitet. Ein Ire, der während des Bürgerkrieges in Spanien verhaftet wurde und der quasi in letzter Sekunde von dem Deutschen aus dem Gefängnis befreit wird. Bedingung ist, dass er sich einer deutschen Geheimoperation anschließt, um die Briten zu besiegen. Natürlich ergreift Pike die Chance rauszukommen, auch wenn er möglicherweise noch eigene Ziele verfolgt. Nur knapp ist er dem Tod entronnen, da ist so ein Angebot schon überzeugend. Zwar schlägt der erste Versuch, über den Kanal zu kommen, fehl, aber man kann es sicher nochmal versuchen.

Das ist mal eine ungewöhnliche Geschichte. Natürlich, fragt man zwei Personen, wie sie Ereignisse erleben, wird man bestimmt sehr unterschiedliche Darstellungen bekommen. Diesem Roman gibt es einen besonderen Kniff. Da gibt es auch noch weitere Kleinigkeiten zu entdecken, die die Lektüre sehr interessant machen. Nur die mitunter etwas rüde Sprache, hätte vielleicht nicht unbedingt sein müssen. Die Handlung ist spannend, besonders wenn es darum geht, die geheimen Pläne zu verfolgen und zu erfahren, ob sie von Erfolg gekrönt sind. Immer wieder gibt es neue Versuche, etwas zu erreichen. Dabei wird auch deutlich angesprochen, dass es mit dem sogenannten Reich merklich bergab geht. In Teilen wirkt der Roman wie ein Schelmenstück, dass vor einem bitterernsten Hintergrund einzuordnen ist.

Wie möglicherweise mit dem Titelbild dargestellt, bleibt der Ire eine Gestalt im Schatten wie es sich für einen Spion gehört.

Veröffentlicht am 16.08.2024

Interessante Zeitgeschichte

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Peter Manns Schreibstil ist alles andere als konventionell und verlangt vom Leser eine gewisse Anpassung. Der Autor nutzt eine ungewöhnliche narrative Struktur, die durch die Gegenüberstellung der beiden ...

Peter Manns Schreibstil ist alles andere als konventionell und verlangt vom Leser eine gewisse Anpassung. Der Autor nutzt eine ungewöhnliche narrative Struktur, die durch die Gegenüberstellung der beiden Manuskripte das Bild des Protagonisten ständig in Frage stellt. Die beiden Erzählstränge sind nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch sehr unterschiedlich, was den Leser dazu zwingt, immer wieder seine eigenen Erwartungen und Interpretationen zu hinterfragen.
Das Tagebuch von Adrian de Groot ist in einer dichten, introspektiven Prosa verfasst, die stark von seinen inneren Konflikten und seiner widersprüchlichen Beziehung zu Pike geprägt ist. Demgegenüber steht die Darstellung von Pike als Finn McCool, die stark an keltische Epen erinnert. Die stilistische Vielschichtigkeit macht das Lesen von "Der Ire" zu einer Herausforderung, aber auch zu einer Bereicherung. Es erfordert vom Leser die Bereitschaft, sich auf unterschiedliche Erzählweisen und Perspektiven einzulassen. Wer sich auf diesen literarischen Balanceakt einlässt, wird mit einem tiefgründigen und facettenreichen Werk belohnt.
Die kontrastreiche Gestaltung des Buchcovers betont die Dualität und das Rätselhafte der Geschichte, während das reduzierte Farbkonzept die melancholische Stimmung des Buches unterstreicht.
Danke an „Vorablesen“ und den Suhrkampverlag für das Rezensionsexemplar.

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