Cover-Bild Die Frau im hellblauen Kleid
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inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 13.11.2017
  • ISBN: 9783453422124
Beate Maxian

Die Frau im hellblauen Kleid

Roman
Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen könnten, und mit ihnen ein lange zurückliegendes Vergehen. Es reicht zurück ins Jahr 1927, als ihre Mutter Käthe in einem geliehenen Kleid am Theater vorsprach. Der Beginn einer beispiellosen Karriere – und einer verhängnisvollen Bekanntschaft mit Hans Bleck, der zum mächtigen Produzenten der Ufa aufsteigen sollte ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2017

Ein Kleid, das Generationen verbindet

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Es wird nämlich in den 1920ern genäht - und zwar für die angehende österreichische Schauspielerin Käthe Schlögel, die darin vorspricht. Der Beginn einer großen, aber dennoch steinigen Karriere, die von ...

Es wird nämlich in den 1920ern genäht - und zwar für die angehende österreichische Schauspielerin Käthe Schlögel, die darin vorspricht. Der Beginn einer großen, aber dennoch steinigen Karriere, die von viel Missgunst und Gemeinheiten in schwierigen Zeiten geprägt ist.

In den 10er Jahren des 21. Jahrhunderts gibt es das Kleid immer noch, es hängt im Schrank von Käthes Tochter Marianne, die nun selbst eine alte Frau ist.

Marianne wohnt zusammen mit Tochter Vera und Enkelin Sophie und in aller Leben spielen Theater und Film eine große Rolle. Und eine Menge Geheimnisse - Vera weiß nämlich längst nicht alles über ihren Großvater und hat ihrerseits wieder der Tochter verschwiegen, wer deren Vater ist. Und außerdem gibt es eine jahrzehntelange Feinschaft zu Familie Bleck, die als Produzenten einen großen Einfluss sowohl auf die österreichische als auch auf die deutsche Filmlandschaft hatten. Und nun will Vera einen Film über ihre Mutter drehen, die ihr in diesem Zusammenhang jeglichen Kontakt zu den Blecks untersagt... bis sie ihre Meinung ändert. Veras Film soll nicht nur von ihr, sondern auch von ihrer Mutter Käthe handeln.

In Rückblenden bis in die 1920er Jahre erfährt der Leser Käthes und später auch Mariannes Werdegang. Ich liebe solche Romane, die auf mehreren Zeitebenen spielen und Vergangenes mit Gegenwärtigem zusammenbringen. Ebenfalls liebe ich die Bücher von Beate Maxian, die mir bereits als Krimiautorin der Reihe um die abergläubische Journalistin Sarah Pauli ein Begriff ist - keinen einzigen dieser Bände habe ich versäumt und jeden einzelnen über alle Maßen genossen, spielt in ihnen nicht nur die Spannung, sondern auch der spezielle Charme Österreichs, vor allem die Wiener Schmäh eine nicht geringe Rolle.

Sollte das hier auch so sein? Ich nehme es gleich vorweg, ja, Beate Maxians Begabung im Atmosphärischen und in der Figurenbeschreibung kommt auch im "Hellblauen Kleid" heraus.

Nur leider schlägt die Autorin ein bisschen über die Stränge, nämlich über die Erzählstränge und verheddert sich gelegentlich in einem Zusammenhang bzw. bleibt irgendwo in der Mitte hängen und führt so manchen Gedankengang nicht zu Ende. Fand ich leider unbefriedigend, auch wenn ich das Buch insgesamt wirklich sehr genossen habe. Übrigens hat auch in diesem Roman der Aberglaube eine kleine Rolle gespielt - vielleicht eine thematische Visitenkarte von Beate Maxian? Es würde passen, denn auch hier wird dieser Punkt sehr stimmig und charmant präsentiert.

Ich hoffe jetzt, dass Beate Maxian weitere historischen Romane "zaubern" wird, denn trotz kleiner Minuspunkte habe ich das Buch sehr genossen. Für alle, die gerne kluge und stimmige Familiengeschichten bspw. aus der Feder von Heidi Rehn oder Katja Maybach genießen, sicher ein Volltreffer!

Veröffentlicht am 19.11.2017

Interessante Familiengeschichte

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Vera ist die 3. Generation einer Schauspieler-Dynastie. Doch im Gegensatz zu ihrer umjubelten Großmutter und Mutter und auch ihrer Tochter ist sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin. Das bringt sie auf ...

Vera ist die 3. Generation einer Schauspieler-Dynastie. Doch im Gegensatz zu ihrer umjubelten Großmutter und Mutter und auch ihrer Tochter ist sie nur eine mittelmäßige Schauspielerin. Das bringt sie auf die Idee, eine Dokumentation über ihre berühmten Eltern zu drehen. Anfangs ist ihre dominante Mutter entsetzt, doch dann eröffnet sich damit für sie die Möglichkeit, die Lebensgeschichte ihrer verstorbenen Mutter zu erzählen - und auch abzurechnen...


Der Gegenwartspart hat mich ehrlich gesagt nicht so besonders mitgerissen. Vera und Sophie waren zwar sehr sympathische Charaktere, auch die Mutter Marianne Altmann hatte ihre netten Seiten, aber durch ihre dominante Art hat sie Tochter und Enkelin doch sehr in deren eigenem Leben eingeschränkt und das fand ich stellenweise doch sehr nervend. Auch mit dem oberflächlichen Schauspielgewerbe konnte ich mich nicht identifizieren, auch wenn die Hintergründe über die man in diesem Buch erfahren hat, schon sehr interessant waren.


Was mich dagegen absolut in seinen Bann gezogen hat, das war die Geschichte der Großmutter Käthe, die kurz vor der Machtergreifung Hitlers beginnt. Der Beginn ihrer Karriere gegen den Willen der Eltern, ihre Liebe zu einem Juden und das was sie erleiden musste.


Vor allem durch diese Geschichte kann ich das Buch nur empfehlen. Es vermittelt sehr gut den Schrecken und das Leid, das viele Menschen damals erleiden mussten. Und ich finde, das darf niemals aus den Köpfen unserer und nachfolgender Generationen verschwinden.

Veröffentlicht am 18.11.2017

Eine mitreißende Familiengeschichte mit historischem Hintergrund sorgt für spannende Unterhaltung!

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Wien: Vera Altmann führt als Schauspielerin die Tradition ihrer Mutter Marianne und Großmutter Käthe fort. Doch an den großen Erfolg ihrer Mutter Marianne, die einst ein gefeierter UFA Star war, kann sie ...

Wien: Vera Altmann führt als Schauspielerin die Tradition ihrer Mutter Marianne und Großmutter Käthe fort. Doch an den großen Erfolg ihrer Mutter Marianne, die einst ein gefeierter UFA Star war, kann sie nicht anknüpfen. Vera beschliesst, eine Dokumentation über ihre Familie zu drehen und befragt ihre Mutter nach Einzelheiten. Marianne ist schockiert, denn sie befürchtet, es könnten Geheimnisse ans Licht kommen, die sie bisher verbergen konnte. Schließlich willigt sie ein, wenn der Film mit der Lebensgeschichte von Großmutter Käthe Schlögel beginnt.

Mit dieser Familiensaga hat mich Beate Maxian schnell gefesselt, der flüssig geschriebene Roman liest sich einfach wunderbar. Ihre Charaktere sind voller Leidenschaft und authentischer Strahlkraft, sodass man sich kaum vom Lesen abbringen lassen kann. Besonders die historischen Hintergründe habe ich sehr interessiert gelesen und die Schicksale der Familie Altmann lesen sich sehr lebendig. Man taucht tief in die Geschichte ein.


Der Roman wird in zwei Handlungssträngen erzählt. Die Dynastie der Altmanns beginnt 1927 mit Käthe Schlögel und ihren ersten Anfängen am Theater und wird in der Gegenwart 2015 zur Zeit der Dokumentation durch Enkelin Vera aufgearbeitet. Die vierte Generation wird durch Sophie vertreten.


Durch Veras Dokumentation über die Familie kommen einige Informationen ans Tageslicht, die sich mit Nazitum und Verfolgung befassen. Denn Käthe heiratet einen Juden.

Durch Mariannes Erzählungen erfährt der Leser Details über Käthe, sieht wie die Tochter eines einfachen Gemüsehändlers vom Glanz der Theaterwelt beeindruckt ist und gegen den Willen der Eltern ans Theater geht. In Prag gelingt ihr mit "Marianne" der große Durchbruch und von dort geht sie nach Berlin und feiert große Erfolge als Star der Vorkriegszeit bis sie sich in einen Juden verliebt.


Die familiären Einblicke zeigen die deutsch-österreichische Geschichte über 80 Jahre und man taucht tief in die Handlung ein, egal, ob es sich um glamoröses Theaterleben handelt, um Rivalitäten unter Kolleginnen beim Film oder um die aufkommende Bedrohung durch die Nationalsozialisten oder die Problematik des Zweiten Weltkrieges. Beate Maxian lässt die Leser eine Zeitreise miterleben, die berührt, fesselt und ausgesprochen gut unterhält. Besonders ein Zerwürfnis zweier Familien spielt eine große Rolle.


Käthe und ihr Traum vom Theater sind der Hauptangelpunkt des Romans, ihr Leben wird sehr anschaulich und lebendig gezeigt. Dagegen wirkt Marianne eher wie ein unbeschriebenes Blatt, auch wenn sie als Mittlerin zwischen Vergangenheit und Gegenwart fungiert. Vera hat sich ihrer Mutter zu fügen, doch sie glänzt als Mutter und Regisseurin und mit Sophie konnte ich nicht warm werden. Ihre Liebesgeschichte fiel im Verhältnis zum übrigen Roman etwas aus dem Rahmen.


Beate Maxian hat einen flüssigen und wunderbar bildhaften Schreibstil. Gespannt habe ich Kapitel um Kapitel gelesen und war besonders in der Schilderung von Käthes Leben gefangen. Sie lässt Eindrücke der Filmwelt entstehen, die man mit Schwarz-Weiß-Filmen und alten Schauspielern wie Hörbiger, Moser oder Martha Schneider verbindet.
Aber auch in der Gegenwart unterhält die Autorin gekonnt mit einer Menge Lokalkolorit und zeigt mit Sprache und Handlungsorten Wiener Flair.


Die Frauen dieser Familie zeigen ein Frauenbild Die gemeinsame Recherche, Aufarbeitung der Vergangenheit und die Verwirklichung des Films lassen sie noch mehr zusammenwachsen und Beate Maxian hat mit dem Schluss ihres Buches noch ein sehr schönes Finale für sie und den Leser geschaffen.



Dieser Roman begeistert mit einer faszinierenden Familiengeschichte mit historischem Hintergrund und Einblicken in die Welt des Theaters zur Zeit der UFA. Beate Maxian kann nicht nur Krimis, sondern auch unterhaltende Romane mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 13.11.2017

spannende Familiensaga

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Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass ...

Klappentext: Wien. Marianne Altmann, einst ein gefeierter Filmstar, ist schockiert, als sie von Plänen ihrer Tochter Vera erfährt. Diese möchte einen Film über ihre Familie drehen. Marianne fürchtet, dass nun auch die Abgründe der Familie ans Tageslicht kommen...

Die junge Käthe Schlögel, Tochter eines Gemüsehändlers in Wien, möchte unbedingt zum Theater, ihre Eltern, einfache Menschen, halten nichts von den hochfliegenden Plänen ihrer Tochter, also muss sie heimlich zum Vorsprechen, in dem hellblauen Kleid, das ihre Freundin für die geschneidert hat. Für Käthe wird ein Traum wahr, sie bekommt eine kleine Rolle und schafft es, mit ihrer natürlichen Ausstrahlung und ihrem Talent zum Liebling des Wiener Theaters zu werden. Bald spricht man in Prag und dann in Berlin von ihr und großartige Auftritte folgen und Käthe begründet damit die Altmann-Dynastie, fortgeführt von Marianne und Vera. Da Vera längst nicht so erfolgreich ist, wie ihre Großmutter und Mutter, plant sie für sich eine Dokumentation über die Altmanns, mit ihrer Tochter Sophie in der Hauptrolle, doch lange gehütete Geheimnisse von Käthe und Marianne lassen die Altmanns nicht mehr zur Ruhe kommen….
Dieser Generationenroman von Beate Maxian hatte mich von dem schlichten einfachen Cover und dem Klappentext sofort angesprochen. Die Autorin schreibt flüssig und zugleich spannend, die geschichtlichen Hintergründe zu Zeiten des Nationalsozialismus wirken authentisch und sehr gut recherchiert, ebenso wie die bildhaften Beschreibungen von Wien und Prag. Sehr fesselnd war auch die Beschreibung der UFA Zeit in Berlin, als Käthe wie am Fließband Filme drehte, um sich und vor allen Dingen auch ihre Familie zu schützen, denn Käthes Schwager und Ehemann waren im Widerstand aktiv.
Der Roman nimmt den Leser mit auf eine Zeitreise in die Zeit der 30iger Jahre, berührt, die Schilderungen sind sehr emotional, so spannend, dass man als Leser den Roman kaum mehr aus der Hand legen möchte.
Eine spannende und zugleich berührende Familiensaga, mit viel geschichtlichem Potential, gut eingebunden in ein Familiengeheimnis, interessanten und teilweise starken Frauen, ein Roman, der mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 09.10.2017

Das hellblaue Kleid

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Die Frau im hellblauen Kleid ist die junge Käthe Schlögel, die in Wien gern beim Theater vorsprechen möchte. Das Kleid hat ihre Freundin geschneidert, denn die Eltern, gottesfürchtige, einfache Gemüsehändler, ...

Die Frau im hellblauen Kleid ist die junge Käthe Schlögel, die in Wien gern beim Theater vorsprechen möchte. Das Kleid hat ihre Freundin geschneidert, denn die Eltern, gottesfürchtige, einfache Gemüsehändler, dürfen von ihren Plänen noch nichts erfahren. Käthe bekommt eine kleine Rolle und ihr Talent und ihre Natürlichkeit machen sie bald zum Liebling des Wiener Publikums. Ihr Erfolg setzt sich fort, eine Hauptrolle in Prag, dann der Ruf nach Berlin. Käthe wird die Erste der berühmten Schauspielerdynastie, ihre Tochter Marianne begründet den Ruf der starken Altmann-Frauen.
Nun möchte Vera Altmann – als Schauspielerin nicht annähernd so erfolgreich wie Mutter und Großmutter – die Geschichte der Familie als Dokumentation verfilmen. Die vierte Altmann, ihre junge Tochter Sophie wartet schon auf die Titelrolle. Aber sie hat nicht mit den Geheimnissen gerechnet, die Käthe und Marianne gehütet haben.
Bislang war mir Beate Maxian als Krimiautorin bekannt und ich war sehr gespannt auf diesen Generationenroman. Sie lässt in sehr authentischen Beschreibungen die Vorkriegszeit in Wien und Prag aufleben, aber auch schon die leise heraufdämmernde Bedrohung durch die neue Partei. Die NS Zeit in Berlin, als Käthe für UFA einen Film nach dem anderen drehte, um sich und ihre Familie aus der Schusslinie zu bringen ist ein spannender Abschnitt des Buches. Hans Bleck, ein eifriger Nazi wird zu ihrem Widersacher, denn er weiß, dass Käthes Mann und Schwager im Widerstand sind. Während des Lesens kamen mir immer wieder die Filme aus dieser Zeit in den Sinn. Wenn ein Buch Kopfkino auslösen kann, dann diese Geschichte. Wobei die jüngste Altmann wohl nur als Figur geschaffen wurde, um auch jüngere Leser anzusprechen, fiel dieser Handlungsstrang eher etwas ab.
Der Roman ist unterhaltsam und die geschichtlichen Rückblenden haben mir gut gefallen. Ich hatte immer das Gefühl, hier wurde sehr gut recherchiert und dadurch ein lebendiges Zeitbild geschaffen. Auch wenn es sicher keine echten Vorbilder für die Altmann-Frauen gibt, hatte ich immer wieder die gleichen Schauspielerinnen vor meinem Auge. Für mich: ein gelungenes Frauenbuch mit Spannung und Anspruch. n