Cover-Bild Vielleicht können wir glücklich sein
Band 3 der Reihe "Heimkehr-Trilogie"
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 13.08.2024
  • ISBN: 9783832168063
Alexa Hennig von Lange

Vielleicht können wir glücklich sein

Roman
Kann es Hoffnung geben, wenn die Welt in Trümmern liegt?

Mitte der Vierzigerjahre rückt die Front immer näher an Deutschland heran. Klara ist inzwischen Mutter von vier kleinen Kindern, während ihr Mann Gustav in Schlesien ums Überleben kämpft. Zwischen Bombennächten, Hunger, Terror und Angst versucht Klara, ihren Kindern eine halbwegs unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen – doch die Schuldgefühle, das jüdische Mädchen Tolla weggegeben zu haben, wüten in ihr. Als der Krieg vorbei ist und Europa in Trümmern liegt, muss sich Klara fragen, was sie retten konnte von ihren Träumen und Hoffnungen. Mehr als fünfzig Jahre später: Nach dem Tod ihrer Großmutter entdeckt Isabell einen Karton mit Tonbändern, auf die Klara ihre Lebenserinnerungen gesprochen hat. Mit ihrer Tochter auf dem Schoß lauscht Isabell der vertrauten Stimme und begibt sich auf eine Zeitreise. Zu spät erkennt sie, wer ihre oft unnahbar wirkende Großmutter wirklich war – und sie fragt sich: Was hätte ich getan, um die zu schützen, die ich liebe?
Alexa Hennig von Lange erzählt mitreißend, klug und einfühlsam von dem Versuch, auch in dunkelsten Zeiten menschlich zu bleiben, und davon, wie die Vergangenheit uns prägt.
›Vielleicht können wir glücklich sein‹ ist nach ›Die karierten Mädchen‹ und ›Zwischen den Sommern‹ der dritte Band der ›Heimkehr‹-Trilogie. Sie ist inspiriert von den Erinnerungen von Alexa Hennig von Langes Großmutter, die diese im hohen Alter auf mehr als 130 Tonbandkassetten aufgenommen hat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.08.2024

für mich der Abschluss einer sehr überzeugenden Trilogie

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„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat ...

„Vielleicht können wir glücklich sein“ bildet als dritter Band den Abschluss der Heimkehr-Trilogie und für mich war dieses Buch eine runde Sache.

Wieder wird auf zwei Zeitebenen erzählt.1944, Klara hat mittlerweile 4Kinder und Georg, „Täwe“ ist im Krieg. Ihre Stelle als Leiterin des Kinderheimes hat sie aufgegeben, gibt aber immer noch vor,sich mit dem Regime arrangiert zu haben. Klara versucht ihren Alltag zu meistern, sofern das unter den Umständen möglich ist. Mit ihren Gedanken ist sie oft bei Tolla, die sie in gutem Willen, dass es ihr dann besser geht, mit der Kinderlandverschickung nach England verschickt hat. Der Zug ist aber nicht in England angekommen, sondern in Theresienstadt. Klara macht sich Vorwürfe, vor allem als Täwe ihr berichtet, dass Tolla eine der Menschen war, die er auf dem „Todesmarsch“von Ausschwitz gesehen hat.Lebt Tolla noch? Schon seit langem bleiben ihre Briefe unbeantwortet. War es falsch Tolla wegzugeben?

In der Gegenwart ist Isabell, die Enkelin von Klara diejenige , die zusammen mit ihrer Mutter das Haus ihrer Großmutter nach ihrem Tod ausräumt und dabei die Kassetten ihrer Großmutter gefunden hat, auf denen sie ihre Geschichte und die von Tolla, einem jüdischen Mädchen, die sie als ihre Tochter ausgegeben hat, erzählt. Isabell will Klaras Lebensgeschichte als Buch herausbringen und beschäftigt sich ausgiebig mit Klaras Geschichte. Klara, die Großmutter, die immer etwas harsch und streng mit ihr war und die ihrer Ansicht nach mehr gegen das NS Regime hätte vorgehen sollen,mehr Widerstand hätte leisten können und nicht wie Klara, sich arrangieren .

Gerade hier im letzten Band der Trilogie wird noch mal der Unterschied des Denkens innerhalb der Generationen klar. Wer hat sich schuldig gemacht?Hätte man mehr wissen können und dementsprechend handeln?Hätte man Tolla retten können?

Ich kann mich daran erinnern, dass auch ich viele dieser Fragen meinen Eltern gestellt habe. „Warum habt ihr nicht mehr Widerstand geleistet, ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass ihr nichts gewusst habt.“
Es ist immer leicht aus einer Komfortzone heraus Vorwürfe zu machen, aber gerade dieses Buch zeigt auf, wie schwierig es war, durch diese Zeiten zu kommen. Nicht jeder war geeignet und mutig genug in den Widerstand zu gehen, viele haben im Kleinen Widerstand geleistet, wie Klara mit Tolla. Hätte sie das Leben ihrer vier Kinder auf‘s Spiel setzen sollen.?Ich denke auch, dass die Menschen zu der Zeit Verdrängung als Mittel der Wahl angewandt haben, um nicht verrückt zu werden. Wenn sie alles an sich herangelassen hätten, hätte sie die Zeit nicht überlebt. An Klara sieht man, wieviel Kraft es sie gekostet hat, für ihre Kinder stark zu bleiben und ihnen eine einigermaßen „schöne „Kindheit zu bieten in all dem Elend und der Gewalt und gleichzeitig nach außen den Schein aufrecht zu erhalten regimetreu zu sein. Was wäre die Alternative gewesen, was hätten wir gemacht mit 4 Kindern?

Ich finde es ist der Autorin gut gelungen diesen Zwiespalt darzustellen, die Schuld, die Klara immer in sich trug Tolla gegenüber, die sie in ihrem Innern verschließen musste, um nicht verrückt zu werden.
Wer sind wir und woher nehmen wir die Arroganz hier Vorwürfe zu formulieren, wo wir uns nicht im Ansatz vorstellen können, was diese Menschen durchgemacht haben.

Wir leben in einer Demokratie,in der wir ohne Angst vor Strafe unsere Meinung äußern dürfen.Wir haben nur durch Berichte aus den Medien eine Vorstellung davon, was in Autokratien passiert und mir reicht schon die Vorstellung, um Verständnis und vor allem Respekt vor Menschen zu haben, die einfach nur versuchen zu überleben.

Bücher wie diese sind wichtig, um daran zu erinner, welches Unrecht geschehen ist und vor allem, wie gut es uns heute geht. Kämpfen wir dafür, dass so etwas nie wieder geschieht.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Schicksalsgeschichte

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Vielleicht können wir glücklich sein, ist Teil Drei der Heimkehr Trilogie von Alexa Hennig von Lange-.
In diesem Teil erfahren wir, wie Klaras Familie überlebt.
Das hat die Geschichte komplettiert.
Die ...




Vielleicht können wir glücklich sein, ist Teil Drei der Heimkehr Trilogie von Alexa Hennig von Lange-.
In diesem Teil erfahren wir, wie Klaras Familie überlebt.
Das hat die Geschichte komplettiert.
Die Autorin wurde durch die Aufzeichnung ihrer eigenen Großmutter inspiriert. Nur das Mädchen Tolla wurde von ihr hineingeschrieben. Dadurch bekamen Klaras Ängste noch einen anderen Eindruck.
Nachdem ich jetzt alle drei Bücher genossen habe, meine ich das sie ein
mitreißendes Portrait geschaffen hat.
Der Roman ist ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte. Sehr lesenswert.


Veröffentlicht am 13.08.2024

Schicksale in der 1940er Jahren – ein Werk gegen das Vergessen

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Isabell findet im Nachlass ihrer Großmutter Klara über 130 Tonbandaufnahmen. Darin erzählt diese über ihr Leben in der Kaiserzeit, der Zeit des Nationalsozialismus und im geteilten Deutschland.
In „Vielleicht ...

Isabell findet im Nachlass ihrer Großmutter Klara über 130 Tonbandaufnahmen. Darin erzählt diese über ihr Leben in der Kaiserzeit, der Zeit des Nationalsozialismus und im geteilten Deutschland.
In „Vielleicht können wir glücklich sein“ begleiten wir Klara im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges. Ihre Stelle als Leiterin des Frauenbildungsheims hat sie aufgegeben, um sich um ihre vier Kinder kümmern zu können. Klaras Mann Gustav, der sich früher als Lehrer verdingte, wurde schon vor Langem eingezogen und kämpft nun mit seiner Einheit in Schlesien. In ständiger Anspannung wegen der zunehmenden feindlichen Angriffe versucht Klara ihren Alltag zu bewältigen. Zu ihrer Sorge um die Kinder und ihren Mann an der Front mischt sich auch die Angst um Tolla, ihre jüdische Ziehtochter, die nach Theresienstadt deportiert wurde…

Im dritten Band ihrer Heimkehr-Trilogie fängt Alexa Hennig von Lange den Alltag in den Kriegswirren 1944/45 ein. Damit schließt der Roman beinahe lückenlos an den zweiten Teil „Zwischen den Sommern“ an. In ihrer Reihe hat die Autorin mit Klara eine Figur geschaffen, die durch ihre eigene Familiengeschichte inspiriert ist. Entsprechend wirklichkeitsnah schildert sie auch im letzten Band wieder die Ereignisse in Sandersleben. Alexa Hennig von Langes Erzählstil ist dabei sehr lebendig, sodass man durchweg mit der Protagonistin fühlt: Für Klara ist es eine belastende Situation, wochenlang auf ein Lebenszeichen von ihrem Mann und ihrer Ziehtochter zu warten, die Verantwortung für ihre Kinder zumeist alleine tragen zu müssen, immer wiederkehrend Nachrichten vom Tod alter Bekannter zu erhalten und nicht zu wissen, was die Zukunft bringt.
Die Hauptfigur steht hier stellvertretend für Millionen von Schicksalen im zweiten Weltkrieg. So kann der Roman als Dokumentation der traumatischen Erlebnisse gesehen werden, die die Menschen damals durchstehen mussten. Wir erfahren, was es bedeutet, wenn ein Volk unter Lebensmittelknappheit leidet, Medikamente nur noch eingeschränkt verfügbar sind, wenn die Sirenen erklingen und die nächsten Angriffe ankündigen. Wir spüren – teils unmissverständlich beschrieben, teils zwischen den Zeilen –, wie schon Kinder in ihren jungen Jahren unter dem Krieg litten und sich Paare ein Stück weit entfremdeten. Kurzum: Wir können verstehen und nachempfinden, wie sehr der Krieg das Familienleben beeinflusste und die Menschen ein Leben lang prägte.
Trotz aller Widrigkeiten ist während des gesamten Romans die Liebe zu spüren, die Klara für ihre Familie in sich trägt. Und so keimt zwischen den Schrecken des Krieges vereinzelt auch Hoffnung auf: „Vielleicht können wir glücklich sein“.
Alexa Hennig von Langes Roman(-reihe) ist ein ergreifendes Werk gegen das Vergessen und daher eine unbedingte Empfehlung!

Veröffentlicht am 27.09.2024

Mütterliche Sorge im Krieg - reale Ereignisse fiktionalisiert

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„Vielleicht können wir glücklich sein“ ist der dritte und abschließende Band der Heimkehr-Trilogie der Autorin Alexa Hennig von Lange. Die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen, weil bestimmte ...

„Vielleicht können wir glücklich sein“ ist der dritte und abschließende Band der Heimkehr-Trilogie der Autorin Alexa Hennig von Lange. Die Bücher lassen sich unabhängig voneinander lesen, weil bestimmte Zusammenhänge an entsprechenden Stellen erklärt werden. Auf der Ebene der historischen Handlung ist inzwischen der September 1944 eingekehrt. Für die Protagonistin Klara ist die vom Titel aufgeworfene Frage zu dieser Zeit damit verknüpft, ob sie stark genug ist, ihre vier kleinen Kinder im Kriegsgeschehen allein zu erziehen und ihnen alles angedeihen zu lassen, was sie benötigen, denn ihr Ehemann Täve hat seinen Militärdienst zu versehen.

Auf der zweiten Handlungsebene im September 2000 hat Isabell, Klaras Enkelin, den Brief ihres Großvaters Täve gefunden, in dem er seiner Frau schildert, dass er deren Adoptivtochter Tolla bei einer verstörenden Gelegenheit gesehen hat. Klara hatte ihre Tochter vor langen Jahren mit einem Kinderzug nach England geschickt. In Isabell brennt der Wunsch zu erfahren, ob Tolla den Krieg überlebt hat und vielleicht sogar noch lebt. Sie selbst versucht sich im Spagat zwischen ihrer Mutterrolle, dem Führen des Haushalt und der Fortsetzung ihrer schriftstellerischen Tätigkeit, bei der manche Probleme im Verhältnis mit ihrem Partner aufkommen. Es ist gut davon zu lesen, dass die Liebe und Zuneigung zum eigenen Kind, die Sorge um es und die Übernahme der Verantwortung für seine Sicherheit über die Jahre hinweg vergleichbar kraftvoll sind.

Die Ereignisse in der Vergangenheit beruhen auf wahren Begebenheiten, die die Großmutter der Autorin erlebt und auf über einhundert Kassetten gesprochen hat. Daher wirkt auch das im dritten Band geschilderte Kriegsgeschehen überaus authentisch. Klara hat ihren Beruf aufgegeben und kümmert sich ausschließlich um ihre Kinder, was sie täglich vor die Aufgabe stellt, sie ausreichend zu ernähren, von ansteckenden Krankheiten fernzuhalten und sie vor den zahlreichen Luftangriffen zu schützen. Ihr fünfjähriger Sohn, der älteste der Geschwister, ist ihr dabei im Rahmen seiner Möglichkeiten ernsthaft behilflich. Immer wieder steht sie vor neuen Herausforderungen.

Den letzte Band fand ich im Vergleich leider weniger interessant als den zweiten Teil, was auch daran liegt, dass nun einige Teile mehr zum besseren Verständnis wiederholt werden und die Handlung in der Gegenwart stellenweise verharrte. Allerdings ist das als Kritik auf hohem Niveau zu sehen, denn auch der dritte Band bietet die einzigartige Verbindung zwischen unterhaltender Dichtung und berührender Realität. Auch diesmal setzt sich Klara regelmäßig mit ihrem Gewissen auseinander, denn sie fürchtet sich, Widerstand gegen parteipolitische Anweisungen zu leisten, weil sie weiß, welche Konsequenzen sie und ihre Familie erleiden würden. Daher spielt sie nach außen hin weiter die treusorgende Mutter und sehnsüchtig wartende Ehefrau, während in ihrem Inneren die Wut gegen die Partei gärt und ihre Hilflosigkeit zunimmt, sich wehren zu können. Es gibt nur wenige Personen, die ahnen, was in ihr vorgeht zu denen Täve und ihre Freundin Susanne gehören.

In ihrem Roman „Vielleicht können wir glücklich sein“ lässt Alexa Hennig von Lange noch einmal die realen Erlebnisse ihrer Großmutter in fiktionalisierter Form lebendig werden. Es ist bewegend davon zu lesen, dass die Protagonistin Klara, die damit beispielhaft für viele Mütter zur damaligen Zeit steht, im letzten Kriegsjahr die alleinige Sorge um ihre Kinder trägt. Auf einer zweiten Handlungsebene wird 56 Jahre später ihre Enkelin Isabell mit andersgelagerten Problemen in ihrer Beziehung konfrontiert, in die die Autorin ihre eigenen Erfahrungen einfließen lassen konnte. Gerne vergebe ich auch den abschließenden Band der Heimkehr-Trilogie eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Abschluss der Heimkehr-Trilogie

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Die Autorin Alexa Hennig, erzählt in ihrem dritten Band „Vielleicht können wir glücklich sein“ den Abschluss ihrer Heimkehr-Trilogie.

Inhalt:
Mitte der Vierzigerjahre rückt die Front immer näher an Deutschland ...

Die Autorin Alexa Hennig, erzählt in ihrem dritten Band „Vielleicht können wir glücklich sein“ den Abschluss ihrer Heimkehr-Trilogie.

Inhalt:
Mitte der Vierzigerjahre rückt die Front immer näher an Deutschland heran. Klara ist inzwischen Mutter von vier kleinen Kindern, während ihr Mann Gustav in Schlesien ums Überleben kämpft. Zwischen Bombennächten, Hunger, Terror und Angst versucht Klara, ihren Kindern eine halbwegs unbeschwerte Kindheit zu ermöglichen – doch die Schuldgefühle, das jüdische Mädchen Tolla weggegeben zu haben, wüten in ihr. Als der Krieg vorbei ist und Europa in Trümmern liegt, muss sich Klara fragen, was sie retten konnte von ihren Träumen und Hoffnungen. Mehr als fünfzig Jahre später: Nach dem Tod ihrer Großmutter entdeckt Isabell einen Karton mit Tonbändern, auf die Klara ihre Lebenserinnerungen gesprochen hat. Mit ihrer Tochter auf dem Schoß lauscht Isabell der vertrauten Stimme und begibt sich auf eine Zeitreise. Zu spät erkennt sie, wer ihre oft unnahbar wirkende Großmutter wirklich war – und sie fragt sich: Was hätte ich getan, um die zu schützen, die ich liebe?

Meine Meinung:
Isabell lauscht mal wieder der vertrauten Stimme ihrer verstorbenen Großmutter, die ihre Lebenserinnerungen wegen ihrer Erblindung auf Tonbändern gesprochen hat und taucht tief in deren Vergangenheit ein. Je mehr Isabell sich mit Klaras Vergangenheit beschäftigt umso mehr erkennt sie, wer ihre oft unnahbar wirkende Großmutter wirklich war.

Mitte der 40er-Jahre gibt Klara die Leitung im Frauenbildungsheim auf, während ihr Mann Georg in Schlesien ums Überleben kämpft. Mit ihren vier Kindern hat Klara alle Hände voll zu tun um ihren Alltag und den ihrer Kinder zwischen Fliegeralarm und dem Überleben halbwegs erträglich zu machen. Klara wird immer wieder von Schuldgefühlen geplagt, denn selbst die noch so kurzen Lebenszeichen von dem jüdischen Mädchen Tolla, die sie zehn Jahre als ihre eigene Tochter ausgegeben und großgezogen hat, können sie beruhigen. Von ihrem Mann Gustav erhält Klara einen verstörenden Brief, denn er schreibt, ich habe Tolla auf einem der Todesmärsche gesehen …

Der schreckliche Krieg neigt sich dem Ende entgegen und es kommen die Alliierten. Klara fragt sich, ob es einen neuen Anfang geben kann!

In diesem Roman werden Isabells Gewissenskonflikte ihrer Großmutter gegenüber mehr als spürbar, denn sie bekommt der einen Seite ein positiveres Bild von ihr als Mensch aber auf der anderen Seite fällt es ihr schwer, sie nicht zu verurteilen.
Während Isabells Mutter Inge schwer an den Erinnerungen ihrer Mutter, aber auch an ihren eigenen Nachkriegserinnerungen zu tragen hat.

Erst nachdem ich das Nachwort der Autorin zu Fakten und Fiktion gelesen habe, wusste ich, warum für mich die Erzählungen über Tolla von Anfang an, nicht wirklich greifbar waren.

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen Schreibstil ein lesenswerter Abschluss ihrer Heimkehr-Trilogie, gelungen. Besonders gut gefällt mir, dass die Autorin aus ihrer Sicht, ihre eigene Familiengeschichte mit fiktiven und biografischen Erlebnissen, erzählt. Eine lesenswerte Trilogie mit der ich viele schöne Lesestunden hatte.
Von mir 4 von 5 Sternen!

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