„Seine Worte verwandeln mein Blut in Eis, vertreiben den Anflug von Sicherheit, der kurz da war und jetzt weg.“
(Via in Hidden)
Worum geht’s?
Nach dem plötzlichen Tod seiner Schwester fühlt Miles sich orientierungslos – und schuldig. Am idyllischen Lake Tahoe will er seine Trauer überwinden. Als er dort jedoch auf die geheimnisvolle Via trifft, ist sie es, die ihm neue Hoffnung gibt. In ihrer Gegenwart kann er seine Schuldgefühle vergessen und sich endlich wieder glücklich fühlen. Doch Via wirkt getrieben und panisch und scheint etwas zu verbergen. Was macht ihr solche Angst? Hat der Unfall ihres Ex-Freundes damit zu tun? Langsam beginnt Via sich Miles gegenüber zu öffnen. Denn auch er berührt etwas in ihr, bringt ihr Herz aus dem Takt. Aber dann überschlagen sich die Ereignisse und nicht nur Via, sondern auch Miles gerät in Gefahr.
Hidden ist Band 1 der Lake of Lies-Reihe. Die Liebesgeschichte ist in sich geschlossen, die Rahmenhandlung wird in Band 2 fortgesetzt.
Inhaltliche Hinweise
Die Geschichte wird durch Miles und Via sowie zwischenzeitlich eine weitere Person in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Inhalte.
Meine Meinung
Lange habe ich überlegt, ob ich Lake of Lies lese möchte. Von der Autorin Leonie Lastella habe ich bereits drei Romance-Bücher gelesen, die mich insgesamt immer gut bis sehr begeistern konnten. Vor kurzem kam dann ein Suspense-Romance-Buch, was mich leider nicht so wirklich abholen konnte. Ich empfand das letzte Buch einfach als zu übertrieben und fast schon Hollywood Action Film like. Dennoch wollte ich Hidden unbedingt lesen, muss aber rückblickend jetzt gestehen, dass ich wieder exakt das gleiche Problem mit diesem Buch hatte.
Die Geschichte startet interessant, wenn auch etwas wirr, da man quasi wirklich direkt rein katapultiert wird und man einen kleinen Moment braucht, dass man durch Via erklärt bekommt, was passiert ist, was ihre Gedanken sind und warum sie nun am Lake Tahoe ist. Hier muss ich sagen, dass ich die Grundgeschichte mit dem Cyber Mobbing, der Thematik um das Influencerleben und den Unfall von ihrem nunmehr Exfreund River sehr interessant fand. Leider fand ich aber auch, dass dieser Handlungsstrang im weiteren Verlauf der Geschichte nur noch sehr wenig Präsenz bekam und sich eigentlich fast ausschließlich nur noch im Bereich der Frage des Wiederannährens mit River entwickelte. Ziemlich schnell wurde auch der durch eine unbekannte Person erzählte Handlungsstrang, der auf eine Stalkergeschichte hindeuten könnte, begraben. Auch Via er erinnert sich nur noch sehr vereinzelt zwischendurch an ihre Ausgangslage, aber dieses Social Media Thema später zumindest in meinen Augen keine Rolle mehr.
Am Lake Tahoe trifft Via auf Miles, der ihr Uber Fahrer ist und der ziemlich schnell ihr Love Interest wird. Miles bleibt in der kompletten Geschichte für mich relativ blass, vor allem auch seine Hintergrundgeschichte mit dem Tod seiner Schwester wird nur gelegentlich erwähnt und hat für mich einfach keine wirkliche emotionale Tiefe erreichen können. Die Liebesgeschichte zwischen Via und Miles konnte mich leider wirklich nicht abholen. Via, die frisch aus ihrer Beziehung mit River kommt, findet Recht schnell gefallen an Miles, aber so wirklich der Funken wollte bei mir nicht überspringen. Ich hatte recht schnell das Gefühl, dass zwischen den beiden eine nicht wirklich erklärte Insta Love herrscht, wobei es möglicherweise auch eher körperliche Anziehung war. Entsprechend spicy geht es in diesem Buch zwischendurch immer wieder her. Einige der Szenen fand ich leider eher deplatziert und im Zusammenhang mit den Geschehnissen fast schon unangenehm, ich denke aber gleichzeitig auch, dass sich viele hier nicht so sehr dran stören würden. Im Verlauf der Geschichte entwickelt es sich ein kleines bisschen in die Triangle-Variante, die sich für mich aber auch eher oberflächlich anfühlte und hauptsächlich aus Eifersüchteleien bestand. Ich habe viele Dynamiken in der Geschichte, zwischen den Charakteren, zwischen den einzelnen Handlungselementen nicht so nachvollziehen können.
Der Suspense-Anteil der Geschichte, der anfänglich auf die mutmaßlichen Stalker Vibes zurückging, bewegt sich recht fix in eine andere Richtung. Ich möchte das Themenfeld hier nicht unbedingt offenlegen, fand aber zumindest die Grundthematik wichtig zu beleuchten, bin allerdings überhaupt kein Fan von der gesamten Umsetzung gewesen. Das war für mich alles zu unrealistisch, zu sehr wie in einem Hollywood Actionfilm, und das auch noch garniert mit zahlreichen Klischees und Vorurteilen. So ungefähr ab der Hälfte des Buches war es für mich echt schwer, nicht zum weiterlesen zu motivieren, einfach weil ich viele Elemente fast schon absurd fand. Aber auch hier dürfte wieder gelten: jeder hat einen anderen Anspruch an Buchinhalte und die Nachvollziehbarkeit eben dieser. Ich hatte bereits bei dem letzten Buch bemängelt, dass viele Aspekte für mich eindimensional und grundlos wirkten und außerdem es so herüber kam, als hätte die Autorin jede Menge Ideen gehabt, die stimmige Kombination dieser hat für mich aber nicht geklappt. So ist es auch hier, hinzu kommt, dass der Leser mit einem offenen Ende aus dem Buch heraus geht, es aber zumindest bei mir so war, dass ein gewisses „mir eigentlich auch egal“-Gefühl vorhanden war.
Am Ende halte ich fest, dass Leonie Lastella für mich im Suspense-Bereich offenbar einfach nicht die richtige Autorin ist. Ihre Romance-Bücher werde ich künftig sicher öfter nochmal lesen, aber ich merke, dass ich mit ihren Suspense-Büchern leider nicht warm werde.
Mein Fazit
Hidden konnte mich leider nicht begeistern. Der Suspense-Teil war für mich zu übertrieben und auch die Beziehungsentwicklung war nicht greifbar und konnte mich nicht abholen.
[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]