Cover-Bild Und später für immer
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Insel Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 207
  • Ersterscheinung: 09.09.2024
  • ISBN: 9783458644491
Volker Jarck

Und später für immer

Roman | Ein Deserteur, der alles riskiert, um für die Liebe am Leben zu bleiben

Frühling 1945 : Es kann nicht mehr lange dauern, bis der Frieden endlich da ist und Johann heimkann zu seiner Braut Emmy und dem Neugeborenen. Nur wenige Wochen – die aber über Leben und Tod entscheiden. Als Johann und seine Kameraden nahe der Heimat stationiert sind, ergreifen sie die Chance und desertieren. Johann versteckt sich in der Scheune seiner Tante, die ihn versorgt, beide stets in der Angst, entdeckt zu werden. Nach einigen Tagen taucht plötzlich Frieda auf, das sechzehnjährige Nachbarsmädchen. Die beiden führen lange Gespräche über ihre Hoffnungen, über die Liebe zu Emmy, für die Johann alles riskiert. Doch Freundschaft ist Frieda schon bald nicht mehr genug, obwohl sie doch weiß, dass er verheiratet ist und Vater. Johann gerät in Bedrängnis: Wird Frieda ihn verraten, bevor der Krieg endet?

Ein bewegender Roman über einen Deserteur, der alles riskiert, um für die Frau, die er liebt, am Leben zu bleiben. Eine beinahe wahre Geschichte über die Menschlichkeit in unmenschlicher Zeit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2024

Ein sehr bewegender Appell für den Frieden

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Inspiriert von den Tagebüchern seines Großvaters schildert Volker Jarck in „Und später für immer“ wie der Soldat Johann Meinert in den Wirren der letzten Kriegstage eine günstige Gelegenheit nutzt, um ...

Inspiriert von den Tagebüchern seines Großvaters schildert Volker Jarck in „Und später für immer“ wie der Soldat Johann Meinert in den Wirren der letzten Kriegstage eine günstige Gelegenheit nutzt, um von einem unweit seiner Heimat gelegenen Flugplatz, auf dem er stationiert ist, zu fliehen. Nachdem es ihm gelungen ist, sich unentdeckt bis zum Bauernhof seines Onkels und seiner Tante durchzuschlagen, versteckt er sich dort in der Scheune, um auf das Kriegsende zu warten und dann endlich zu seiner Ehefrau und dem neugeborenen Kind, das er noch nie gesehen hat heimzukehren.
Dabei ist die Angst sein ständiger Begleiter – vor den Feldjägern, vor Leuten, die ihn entdecken und verraten könnten oder Fanatikern, die ihn als Deserteur lynchen könnten. In seiner Erinnerung und seinen Tagebüchern blickt Johann aber auch immer wieder auf die Kriegsjahre zurück. In den kurzen, stark verdichteten Kapiteln wird deutlich wie die anfängliche Naivität und Überheblichkeit der jungen Soldaten nach und nach weicht und am Ende angesichts der sicheren Niederlage und der verbrannten Erde nur noch das nackte Überleben als Ziel bleibt.
Mich hat Johanns Geschichte sehr bewegt – obwohl vieles nur kurz umrissen oder knapp angedeutet wird, werden die Gräuel des Krieges durchaus spürbar und das Buch ist ein weiterer Appell dafür, dass alles dafür getan werden sollte, dass sich all dieses Leid nie mehr wiederholt.

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Veröffentlicht am 24.09.2024

...und später für immer

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In dem Buch "Und später für immer" erzählt der Autor eindringlich die Geschichte von Johann, einem jungen Mann, der gemeinsam mit Kameraden vom Fliegerhorst in Stade flieht. Die Flucht selbst ist schon ...

In dem Buch "Und später für immer" erzählt der Autor eindringlich die Geschichte von Johann, einem jungen Mann, der gemeinsam mit Kameraden vom Fliegerhorst in Stade flieht. Die Flucht selbst ist schon dramatisch genug, doch der wahre Horror beginnt, als Johann Unterschlupf bei seiner Tante und seinem Onkel auf dem Heuboden findet. Die ständige Angst, entdeckt und getötet zu werden, hängt wie ein dunkler Schatten über ihm. Jede Bewegung, jedes Geräusch könnte sein letztes sein. Die psychische Belastung, die der Protagonist erträgt, ist greifbar – besonders die Sehnsucht nach seiner Familie, seiner Frau und seinem Kind, die ihn quält. Johann sehnt sich verzweifelt danach, zu ihnen zurückzukehren und der Unsicherheit zu entfliehen.
Doch auch in der vermeintlichen Sicherheit auf dem Hof droht Gefahr. Die Nachbarstochter Frieda entdeckt Johann, und zwischen den beiden entwickelt sich eine vorsichtige Freundschaft. Für Frieda jedoch ist es mehr. Diese Spannung zwischen den Figuren wird vom Autor subtil und glaubhaft dargestellt: Kann Frieda ihre Gefühle unterdrücken, oder wird sie aus Eifersucht und Enttäuschung Johann verraten?
Der Schreibstil ist fließend und fesselt den Leser von der ersten Seite an. Besonders eindrucksvoll ist die Darstellung von Johanns innerem Wandel. Zu Beginn des Krieges noch voller Überzeugung und nationalistischem Stolz, wird er im Laufe der Zeit immer desillusionierter. Der Krieg, der zunächst als ruhmreiches Abenteuer erschien, wird zum sinnlosen Alptraum, in dem der Tod allgegenwärtig ist.
Die Entscheidungen, die Johann trifft, sind nachvollziehbar und berührt. Warum sollte er am Ende noch für eine bereits verlorene Sache sterben? Die Angst, die Verzweiflung und die leise Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner Familie lassen den Leser bis zur letzten Seite mitfiebern.

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Veröffentlicht am 08.09.2024

In der Scheune

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Und später für immer ist ein Roman, der unmittelbar in den Monaten 1945 vor Kriegsende ansetzt. Im Mittelpunkt der Soldat Johann Meinert, der desertiert ist und sich auf dem Hof seiner Tante versteckt. ...

Und später für immer ist ein Roman, der unmittelbar in den Monaten 1945 vor Kriegsende ansetzt. Im Mittelpunkt der Soldat Johann Meinert, der desertiert ist und sich auf dem Hof seiner Tante versteckt. Ihn begleiten seine Tagebuchaufzeichnungen.
Das Buch basiert auf das Tagebuch des Großvaters des Autors Volker Jarck.
Im Mittelteil des Buches sind viele Tagesbuchabschnitte enthalten. Es gibt auch Rückerinnerungen an Johanns Hochzeit mit Emmy, doch er musste schnell wieder in den Krieg ziehen.
Diese vielen Tagesbuchstellen verleihen dem Buch einen Touch von Authentizität.
In seinem Versteck trifft er außer seiner Tante nur das Nachbarmädel Frieda, die ihn nicht verrät. Zwischen ihnen gibt es kontroverse Dialoge, die dem Buch Würze und auch ein wenig Witz geben.
Erstaunlich ist ansonsten wie unpolitisch Johann ist, eigentlich auch das Buch. Das passt aber für mich auch irgendwie, denn zu dem Thema ist alles schon gesagt.
Man erfährt auch von Johanns Hoffnungen für die Zeit nach dem Krieg. Johanns Zustand ist der eines Wartendes, ein Zwischenstand zwischen Furcht und Hoffnung.
Das Buch ist gut geschrieben und schnell gelesen.

Veröffentlicht am 25.09.2024

Der pure Wunsch zu überleben

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Gegen Ende des zweiten Weltkriegs beschließt Johann Meinert, gemeinsam mit ein paar Kameraden zu desertieren. Nach all den Einsätzen bei der Luftwaffe hat er nur noch den dringenden Wunsch, endlich zu ...

Gegen Ende des zweiten Weltkriegs beschließt Johann Meinert, gemeinsam mit ein paar Kameraden zu desertieren. Nach all den Einsätzen bei der Luftwaffe hat er nur noch den dringenden Wunsch, endlich zu seiner Frau und dem ungeborenen Kind zurückzukehren. Als die Situation geographisch günstig ist, setzt er sein Vorhaben in die Tat um. Er flieht zu Onkel und Tante und versteckt sich dort im Heuschober. Alles verläuft ruhig, bis plötzlich das Nachbarsmädchen Frieda ihn entdeckt, sich mit ihm bekannt macht und ihn immer wieder mal besucht. Sie ist 16 Jahre alt, und ihr Vater dient der NSDAP. Sie verhält sich anfangs recht feindselig gegenüber Johann. Von da an wird er von Zweifeln gequält, ob Frieda ihn verrät oder ob er ihr vertrauen kann....
Der Autor bedient sich eines sehr spannenden Schreibstils, Johanns Angst während der Flucht und im Versteck ist förmlich spürbar. Besonders trifft dies auf den Moment zu, als einer der Deserteure plötzlich einen Rückzieher machen will, da hält man den Atem an.
Sehr atmosphärisch ist es auch, als er von Frieda entdeckt wird und das Scheitern seiner Flucht in greifbare Nähe rückt. Intensiv bemüht er sich um die Zuneigung von Frieda, um nur ja nicht verraten zu werden. Man spürt regelrecht seine Panik.
Immer wieder werden Rückblicke auf die Zeit vor der Desertation eingeschoben. Diese Zeitsprünge waren zunächst nicht klar erkennbar. Die Erinnerungen, die auf wahren Begebenheiten beruhen, machen einen großen Teil des Buches aus. Diese Einschübe sind zwar interessant und sie spiegeln die Gefühlswelt der Soldaten intensiv wieder, aber das eigentliche Thema wird dabei umgangen. Ich fand das etwas langatmig, denn ich wollte ja wissen, wie es mit Johann und Frieda weitergeht und ob die Flucht erfolgreich ist.
Hochspannend wird es dann nochmal, als Frieda und Johann sich annähern. Auch diese Situation ist wieder sehr gefühlsintensiv. Man spürt, wie es zwischen den beiden knistert. Hier hätte ich etwas mehr erwartet. Diese gefährliche Situation wurde nur kurz beschrieben.
Auch das Ende ist mir etwas zu kurz geraten, im Prinzip ist es ein offenes Ende....
Alles in allem hat mir das Buch gefallen, es hat Einblicke in eine mir fremde Welt geliefert und Denkanstöße gegeben. Nur einige Situationen kamen mir zu kurz, während andere zu ausführlich waren. Durchaus lesenswert!

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Warten auf den Frieden

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Das Kriegstagebuch seines Großvaters inspirierte Volker Jarck zu „Und später für immer“ – dieser Umstand verleiht dem Roman noch eine zusätzliche faszinierende Note, dabei ist er auch so schon sehr gelungen. ...

Das Kriegstagebuch seines Großvaters inspirierte Volker Jarck zu „Und später für immer“ – dieser Umstand verleiht dem Roman noch eine zusätzliche faszinierende Note, dabei ist er auch so schon sehr gelungen. Im Gegensatz zu vielen Romanen, die im Zweiten Weltkrieg angesiedelt sind, setzt sich dieser Roman nur ganz am Rande mit dem politischen Geschehen auseinander, stattdessen betrachtet die letzten Kriegsmonate aus der Sicht eines einfachen Soldaten, der das Ende der Kämpfe nicht abwarten will, sondern bereits Wochen vorher die Flucht wagt. In der Scheune von Verwandten hält er sich versteckt, wird aber schon bald von der Nachbarstochter Frieda entdeckt und gerät in eine unkomfortable Abhängigkeit von ihr.

Oberflächlich betrachtet passiert in diesem Roman eigentlich nicht viel, denn eigentlich verschwimmen die Tage des desertierten Johann Meinert zu einer einzigen Masse des Wartens, geprägt von Furcht, Bangen, Hoffen, latenter Bedrohung und Einsamkeit. Jarck gelingt es jedoch diese Eintönigkeit durch die Figur der für ihr Alter recht undurchsichtigen Frieda zu durchbrechen. Obwohl auch die Zahl der Begegnungen zwischen Johann und Frieda überschaubar sind, entwickelt sich durch ihre Anwesenheit eine Dynamik und eine Spannung, die den Lesefluss bestimmen. Der eigentliche Handlungsstrang dieser eigenwilligen Beziehung wird durch zahlreiche Rückblicke unterbrochen. Diese sind nicht chronologisch angeordnet, aber Jarck versteht es diese vielen kurzen Einschübe mit zeitlichen Markierungen und so viel erzählerisch überzeugender Genauigkeit zu versehen, dass man an keiner Stelle die Orientierung verliert. Für mich sind es gerade diese Erinnerungen und Einblicke in Johanns Geschichte, die den Roman mitreißend und bedeutsam gemacht haben. Die Hilflosigkeit, das Grauen des Krieges und der Traum vom Frieden werden kitschfrei und überzeugend transportiert, man ist ohne Gefühlsdusel ganz nah dran am Seelenleben des Feldwebels Johann Meinert und kann sich sehr gut vorstellen, was die Ungewissheit, die Angst vor dem Tod und die Unausweichlichkeit der ungewollten Pflichten sowie die Unkenntnis des zeitlichen Rahmens für die Psyche eines Menschen bedeutet haben mögen.

„Und später für immer“ ist ein ruhiger, leicht melancholischer Roman, in dem die konkrete Gefahr der Entdeckung mit wenigen Ausnahmen nur als Hintergrundrauschen wahrnehmbar ist. In seiner Figurenzeichnung ist er norddeutsch reduziert – bis auf Johann durchdringt man keinen der Charaktere, denn Wortkargheit bestimmt die Dialoge. Gut zu lesen und angenehm geschrieben, gewährt der Roman eine eher seltene Perspektive auf eine besondere Form von Mut und Tapferkeit, die ich sehr gern gelesen habe.

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