Roman über Freundschaft, Familie und Beziehungen mit persönlichen Dramen, aber auch mit einer gehörigen Portion Leichtigkeit und Witz
"Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg" ist der letzte Teil der Trilogie um Polly Waterfords Bäckerei auf der Insel Polbearne in Cornwall und der erste Roman, den ich von Jenny Colgan gelesen ...
"Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg" ist der letzte Teil der Trilogie um Polly Waterfords Bäckerei auf der Insel Polbearne in Cornwall und der erste Roman, den ich von Jenny Colgan gelesen habe.
Mit ein paar einleitenden Worten führt die Autorin in die Geschichte ein, so dass es zum Verständnis dieses Romans nicht unbedingt nötig ist, die beiden Vorgänger gelesen zu haben.
Polly hat sich inzwischen mit ihrem amerikanischen Freund Huckle und dem Papageientaucher Neil in dem kleinen Dorf Mount Polbearne in dem alten Leuchtturm der Insel niedergelassen und führt die kleine Dorfbäckerei, die sie von der alten Mrs. Marne übernommen hatte.
Polly hat zwar einen Angestellten, aber als Selbstständige bleibt die meiste Arbeit an ihr hängen und auch wenn sie ihren Beruf liebt, ist sie ein wenig frustriert, dass die Bäckerei - gerade im Winter, wenn wenig Touristen auf der Insel sind - so wenig abwirft. Huckle ist leidenschaftlicher Imker und trägt damit kaum zum Haushaltseinkommen bei.
So lässt sich Polly von Ehemann ihrer besten Freundin Kerensa, Reuben, der mehrfacher Millionär ist dazu überreden, einen Teil des Caterings für seine Weihnachtsfeierlichkeiten zu übernehmen, obwohl sich Polly fest vorgenommen hatte, die Feiertage frei zu machen und diese nur gemeinsam mit Huckle zu verbringen, der auf eine Heirat drängt. Gleichzeitig möchte Polly mit ihrem Verdienst die Papageientaucherstation vor dem Ruin retten.
Neben finanziellen Sorgen, ist Polly wegen Kerensa beunruhigt, die ihr ein Geheimnis anvertraut hat, das auch ihre Beziehung zu Huckle belastet.
Der dritte Teil der Reihe um die "kleine Bäckerei am Strandweg" ist die ideale Lektüre zur Adventszeit. Es ist kalt und ungewöhnlich verschneit in Cornwall und Polly und ihre Freunde sind mit den Vorbereitungen auf das Weihnachtsfest beschäftigt, so dass man als Leser auch in diese weihnachtliche Stimmung, die im Vorfeld oft mit Stress verbunden ist, versetzt wird.
Polly ist eine sympathische junge Frau, die trotz ihrer eigenen Probleme - seien es die Kosten für die Sanierung des Leuchtturms oder die Suche nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat - sich Zeit für ihre Freunde nimmt und sich dabei in ihrer Gutmütigkeit schon fast ausnutzen lässt.
Es ist ein Roman über Freundschaft, Familie und Beziehungen mit persönlichen Dramen, aber auch mit einer gehörigen Portion Leichtigkeit und Witz, die insbesondere durch den sorgenfreien und großspurigen Reuben in die Geschichte gebracht wird, der unverschämt reich ist, dies auch bei jeder Gelegenheit betont, dabei aber nicht unsympathisch wirkt.
Der Roman ist weder besonders tiefgründig, noch überzeugt er durch überraschende Wendungen. Er schafft jedoch eine Weihnachtsatmosphäre und sorgt dabei für eine lockerleichte Unterhaltung mit Happy-End-Garantie.
Freunde der beiden ersten Teile dürften allerdings damit zu kämpfen haben, dass der Roman insbesondere auf die Herkunft und Vergangenheit von Polly nicht ganz schlüssig ist, was aber in meine Bewertung nicht einfließen kann.