Bezaubernder Roman mit Romantik und Weihnachtsfeeling, der jedoch realitätsnah sich auch mit Familienproblemen beschäftigt
Jenny , 33 Jahre, deren Eltern sich getrennt haben, als sie gerade erwachsen war, reist in der Vorweihnachtszeit berufsbedingt nach Edinburgh. Selber kann sie dieser Zeit und Weihnachten insbesondere nichts ...
Jenny , 33 Jahre, deren Eltern sich getrennt haben, als sie gerade erwachsen war, reist in der Vorweihnachtszeit berufsbedingt nach Edinburgh. Selber kann sie dieser Zeit und Weihnachten insbesondere nichts abgewinnen, da in ihrer Familie dieses Fest nicht mehr gefeiert wird. Eine Nachbarin ihres Vaters, der noch immer in der elterlichen Wohnung lebt, steckt ihr die Adresse ihrer Großmutter in Schottland zu. Sie hat ihre Großmutter nie kennengelernt , da ihr Vater keinen Kontakt zu ihr hat und sie ihn verlassen hat.
Als Jenny in Edinburgh ankommt, kann sie den Lärm und den weihnachtlichen Rummel weder im Hotel noch in der Stadt ertragen und beschließt deswegen, sich mal wenigsten von außen anzuschauen, wo ihre Großmutter lebt. Der Mann im Garten des betreffenden Hauses denkt, dass sie ihre Großmutter Ingrid ist und diese öffnet daraufhin die Tür und begrüßt Jenny voller 'Freude.
Jenny ist völlig perplex und versucht zu begreifen, wie die böse Mutter mit der liebevoll und fürsorglichen Großmutter Ingrid in Einklang zu bringen ist. Sie fühlt sich wohl bei der Großmutter und John, wobei sie dort auch auf den gleichaltrigen Callum, den Enkel von John trifft, der Weihnachten liebt. Mit Callum taucht sie in die Weihnachtswelt von Edinburgh ein und lernt viele schottische Bräuche kennen.
Die Autorin Ursi Breidenbach hat mich mit ihrem Roman völlig verzaubert. Sie schildert mit Liebe zum Detail das Geschehen und die Gedanken, Gefühle von Jenny. Ich konnte mich nicht nur in sie besonders gut hineinversetzen, sondern auch in die Großmutter Ingrid. Selber habe ich mich schockverliebt in den Schotten Callum, der so ein großartiger, fürsorglicher, liebevoller, humorvoller Mensch ist, was sich auch im Umgang mit seinem Großvater zeigt. Appetit bekam ich auf Weihnachtskekse ebenso wie Lust bald welche zu backen. Neben der Familengeschichte und der Erklärung, warum der Sohn keinen Kontakt zu seiner Mutter hatte, ist mir die Szene, in der Ingrid ihrer Enkelin einen Stern zeigt, den Jennys Vater als Kind gebastelt hat, besonders zu Herzen gegangen, ebenso wie das Puppenhaus, was dem Haus der Großmutter nachempfunden ist. Mehr möchte ich nicht verraten, deswegen unbedingt selber lesen. Fünf Sterne für einen bezaubernden Weihnachtsroman.