Zwischen Tradition und Aufbruch: Ein fesselnder historischer Familienroman
Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die ...
Peter Prange, bekannt für seine historischen Romane, präsentiert mit ‚Stürmische Zeiten‘ eine fesselnde Geschichte, die in den Wirren des Ende 19. Jahrhunderts spielt. Das Cover passt wunderbar in die Zeit. Es zeigt einen Mann an der See, der offenbar aus der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Ich stelle mir vor, dass die Männer der Geschichte sich so gefühlt haben. Außerdem spiegelt das Cover die innere Zerrissenheit und die gesellschaftlichen Herausforderungen der Figuren wider, die im Buch thematisiert werden.
Das Buch handelt von drei jungen Menschen, die sich zufällig in Deutschland kennen lernen. Paul stammt aus Deutschland und soll in Berlin den Familienbetrieb seines Vaters fortführen. Er fügt sich und stößt dabei immer wieder auf Gegenwind, auch in der eigenen Familie.
Auguste möchte Koch werden und versucht sein Glück in Paris. Der Zufall oder das Glück meinen es gut mit ihm, denn so steigt er zum berühmtesten Koch Paris auf. Sein Beruf führt ihn zurück zu Vicky, die in England in eine gute Familie einheiraten soll. Auguste beeindruckt Vicky tief. Deshalb ist sie auf der Suche nach einem Mann, der Lebensziele hat, die sich mit Auguste messen können. Vickys Suche nach einem ebenbürtigen Partner zeigt ihren Wunsch nach mehr als nur gesellschaftlichem Status.
Doch die drei werden immer wieder zusammen geführt und so verflechten sich ihre Leben immer mehr.
Der Roman liest sich flüssig und scheint auf mich sehr gut recherchiert zu sein. Die historischen Begebenheiten habe ich teilweise ebenso im Geschichtsunterricht so gehört. Ich habe allerdings keine Faktenchecks durchgeführt. Die kurzen Kapitel haben dazu animiert immer weiter zu lesen, da die Unterbrechungen an den richtigen Stellen gesetzt wurden. Die Charaktere sind für mich durch und durch stimmig und ich bin fasziniert davon, wie tiefgründig die einzelnen Protagonisten gezeichnet wurden.
Das Buch hält immer wieder Überraschungen bereit und ist somit nicht vorhersehbar.
Prange hat eine bewundernswerte Art, Gebäude und Menschen zu beschreiben. Er beschreibt beispielsweise den Kurfürstendamm immer wieder, sodass ich nach und nach das Gefühl hatte, selbst zwischen den Gebäuden zu stehen. Auf der anderen Seite waren die Beschreibungen sehr ausschweifend, sodass ich sie manchmal nur mehr überflogen habe.
Die Verbindung von einem Roman mit einer Familiengeschichte und historischen Gegebenheiten ist Peter Prange mehr als gelungen, deshalb gibt es von mir eine klare Leseempfehlung!