Cover-Bild Um jeden Preis
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atrium Verlag AG
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 09.10.2024
  • ISBN: 9783855351985
Maximilian Ferreira Cress, Bernd Blaschke

Um jeden Preis

Politthriller

Hochaktuell und hochspannend: Ein Politthriller, der unserer Gesellschaft den Spiegel vorhält

Es ist ein erschreckender Verdacht, mit dem sich ein Kollege an die junge Journalistin Michelle wendet: Seine Recherchen zu einem Todesfall deuten darauf hin, dass es in der Hamburger Polizei ein rechtsextremes Netzwerk gibt. Er bittet Michelle um Mithilfe, doch sie ist skeptisch und hat zudem anderes im Kopf: Sie ist frisch verlobt und soll ein Buch über die einflussreichsten Frauen Deutschlands schreiben – ein Traumprojekt. Dann wird Hamza niedergeschossen, und Michelle ist tief erschüttert. Was, wenn er recht hatte? Sie beginnt zu recherchieren und stößt schon bald auf Hinweise, die alles hinterfragen, worauf sie ihr makelloses Leben aufgebaut hat ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2024

Mutige Journalistin gegen die Mächtigen

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In "Um jeden Preis" wird die junge Journalistin Michelle mit der beunruhigenden Theorie konfrontiert, dass in der Hamburger Polizei ein rechtsextremes Netzwerk existiert. Das Buch wurde von den Autoren ...

In "Um jeden Preis" wird die junge Journalistin Michelle mit der beunruhigenden Theorie konfrontiert, dass in der Hamburger Polizei ein rechtsextremes Netzwerk existiert. Das Buch wurde von den Autoren Maximilian Ferreira Cress und Bernd Blaschke geschrieben. Maximilian Ferreira Cress ist ein erfahrener Journalist und Autor, der in seinen Arbeiten häufig den Fokus auf gesellschaftliche und politische Strukturen legt, während Bernd Blaschke als Drehbuchautor und Dramaturgie-Dozent einen tiefen Einblick in erzählerische Gestaltung und Spannung hat. Die beiden Autoren verbinden ihre Expertise zu einem komplexen, gesellschaftlich brisanten Polithriller, der unsere Zeit spiegelt.

Worum geht's genau?

Als Michelles Kollege ihr von einem Todesfall berichtet, den er als Teil eines Netzwerks rechtsextremer Polizeibeamter vermutet, bleibt sie zunächst skeptisch. Sie plant eigentlich, ein Buch über die einflussreichsten Frauen Deutschlands zu schreiben, und ist auch persönlich stark eingespannt: Gerade frisch verlobt, sollte sie eigentlich ihre Zukunft planen, nicht die düstere Seite des Justizsystems aufdecken. Doch als ihr Kollege Hamza brutal niedergeschossen wird, ahnt sie, dass die Vorwürfe begründet sein könnten. Michelles Nachforschungen führen sie immer tiefer in ein Netz aus Korruption, Rechtsextremismus und illegalen Machenschaften. Sie stößt auf Informationen, die alles in Frage stellen, was sie bisher für wahr hielt.

Meine Meinung

Der Einstieg in die Handlung fiel mir zugegebenermaßen zunächst etwas schwierig, da sehr viele Personen und parallele Handlungsstränge eingeführt werden, die sich später jedoch allmählich verknüpfen. Anfangs irritierten mich das Layout, denn die nicht nummerierten Kapitel und die ungewöhnliche Struktur machten das Lesen ein wenig unübersichtlich. Auch wird leider nicht gegendert. Die Protagonistin Michelle fand ich nicht unbedingt von Anfang an sympathisch, aber spätestens nachdem sie in einen öffentlichen Shitstorm gerät, hab ich mit ihr mitfühlt.

Die Nebenfiguren sind vielschichtig angelegt, auch wenn einige eher unsympathische Züge zeigen. Besonders Frida wird im Verlauf immer undurchsichtiger und wirkt wie eine Marionette dubioser Kräfte, die offensichtliche moralische Grenzen übersieht. Die Andeutungen zum rechten Netzwerk in der Polizei werden zwar geschickt gestreut, doch bin ich am Ende nicht so ganz schlau daraus geworden. Die Geschichte an sich ist aber spannend geschrieben und ich hab den Verlauf so nicht kommen sehen. Die Spannung bleibt bis zum Schluss aufrecht, da die Konsequenzen für die involvierten Figuren realistisch und nachvollziehbar dargestellt werden.

Fazit

"Um jeden Preis" ist ein komplexer, spannungsgeladener Thriller, der einen kritischen Blick auf aktuelle gesellschaftliche Fragen wirft. Trotz einiger Schwächen in der Struktur und der Story überzeugt das Buch durch die spannungsgeladene Geschichte. Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Wem kann man trauen?

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Die Journalistin Michelle van der Maur schreibt eine Chronik über die Hamburger Reederei Doorben. Damit macht sie sich nicht nur Freunde.
Frida ist Polizistin mit Leib und Seele. Aber nach einer Aussage ...

Die Journalistin Michelle van der Maur schreibt eine Chronik über die Hamburger Reederei Doorben. Damit macht sie sich nicht nur Freunde.
Frida ist Polizistin mit Leib und Seele. Aber nach einer Aussage bei Gericht über einen Kollegen, hat sie es schwer.
Ein Kollege wendet sich hilfesuchend an Michelle, da er einem rechtsradikalem Netzwerk bei der Polizei nachgehen möchte, aber sie verweigert ihm ihre Hilfe…

Ich hatte Schwierigkeiten, in das Buch reinzukommen. Es dauerte einige Zeit und die Sympathien vielen mir schwer. Aber das Thema an sich und der Umgang der Reichen und Mächtigen war gut dargestellt. Ich konnte es mir gut vorstellen.

Das Buch ist unterteilt in 5 Abschnitte in Teil 1 lernt man die Charaktere kennen. In Teil 2 beginnt dann die eigentliche Story, die sich in Teil 3 vertieft. Teil 4 zeigt Verstrickungen, Teil 5 einen Shitstorm und Teil 6 war dann das Finale.

Das Ende war nicht in allen Punkten gerecht, aber realistisch. Ein interessanter Einblick in die Bereiche Journalismus, Polizeiarbeit und Firmenpolitik. Auch mit den negativen Seiten, die es leider auch gibt… Ich vergebe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.10.2024

Nicht um jeden Preis

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Der „Politthriller von Maximilian Ferreira Cress und Bernd Blaschke beginnt rasant. Verschieden Erzählstränge starten: Die Polizistin sagt in einem Prozess gegen einen Kollegen aus, der bei einem Einsatz ...

Der „Politthriller von Maximilian Ferreira Cress und Bernd Blaschke beginnt rasant. Verschieden Erzählstränge starten: Die Polizistin sagt in einem Prozess gegen einen Kollegen aus, der bei einem Einsatz Moosa Rachid getötet hat. Rechtsradikaler Hintergrund? Die junge Reporterin Michelle stellt ihre Auftragsarbeit für die Reederei Doorben vor, eine Chronik, die die nationalsozialistische und koloniale Vergangenheit des Unternehmens beleuchten und damit ein Ausdruck der Verantwortlichkeit sein soll. Ein Täuschungsmanöver? Als Michelles Reporterkollege, der an einer Story über Rechtsextremismus in der Polizei dran ist, überfallen, angeschossen und halb tot geprügelt wird, ist Michelles Spürnase geweckt. Und es scheint Verbindungen zu geben zwischen Nazi-Polizisten, Sicherheitsfirmen, der Reederei Doorben und anderen internationalen Wirtschaftsunternehmen sowie deren Anwaltskanzlei, geleitet vom Vater des Verlobten von Michelle. Bald wird klar, dass ihre Spurensuche schnell privat und gefährlich wird.
Der Erzählstil ist interessant, weil von recht harten Cuts geprägt. Hier macht sich die Handschrift des Drehbuchautors Bernd Blaschke sicherlich bemerkbar.
Allerdings wird dieser Stil meines Empfindens nach der Story auch bald zum Verhängnis. Die Figuren sind wenig entwickelt, ihre Handlungen oft nicht gänzlich nachvollziehbar. Sie agieren willkürlich und die Handlungsverläufe sind dementsprechend ein wenig sprunghaft. Die Geschichte spitzt sich immer mehr auf die Perspektive der Michelle zu. Die Gegner bleiben Schattenmänner – sowohl die Rechtsradikalen bei der Polizei wie die Wirtschaftsbosse, die für ihre Profite über Leichen gehen. Wer – wie angekündigt – einen Thriller über ein rechtsextremes Netzwerk bei der Polizei erwartet, wird enttäuscht. Das spielt mal eine Rolle, mal ist es mehr der koloniale Wirtschaftsstil, der von den Autoren angeprangert wird. Darüber hinaus geht es um die Problematik des Journalismus und der Sozialen Medien, der Unterscheidung von Propaganda, Fake news und ernsthaft engagierter Presse, die zum Opfer ihrer selbst wird: Lügenpresse und Verschwörungstheorien sind ein Thema. Dabei hat man, ohne das Problem klein reden zu wollen, manchmal selbst das Gefühl, nicht genau zu wissen, wo die Verschwörungstheorie anfängt bzw. aufhört: Da sind rechtsradikale Polizisten, die am Wochenende für einen international agierenden Sicherheitsdienst arbeiten, der, ausgestattet von einem Waffenlieferanten, Wirtschaftsprojekte deutscher Scheinfirmen auf den Bahamas mit Brachialgewalt durchsetzt. Das mag sicherlich alles vorkommen, ist aber für eine Story, wie ich finde etwas viel und auf gut 300 Seiten kaum differenziert zu entfalten. So bleiben für mich viele Fragen nach Plausibilität und Zusammenhängen und Handlungsmotivationen offen. Den Thriller muss man nicht um jeden Preis gelesen haben.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Brisante Themen leider mangelhaft umgesetzt

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Die junge, unbedarfte Journalistin Michelle will ihrem Kollegen Hamza nicht glauben, als dieser ihr sagt, er sei einer rechtsradikalen Zelle in der Hamburger Polizei auf der Spur. Wenig später wird er ...

Die junge, unbedarfte Journalistin Michelle will ihrem Kollegen Hamza nicht glauben, als dieser ihr sagt, er sei einer rechtsradikalen Zelle in der Hamburger Polizei auf der Spur. Wenig später wird er angeschossen und Michelle, die eigentlich an ihrem Traumprojekt – ein Buch über einflussreiche Frauen in Deutschland – arbeitet, beginnt auf eigene Faust zu ermitteln und stößt auf ein weit verzweigtes Netz aus Korruption, Rechtsextremismus und Kriminalität.

Das hätte thematisch MEIN Thriller werden können. Hätte. Leider – und hier kommt gleich mein Fazit – leider hat mich das Buch sehr enttäuscht. Warum?

Zum einen klingt hier alles nach einem Drehbuch für einen schlechten Tatort. Was in einem Film funktioniert, weil die Szenen in kurzen Sequenzen folgen, wirkt hier steif und konstruiert und leider wenig glaubhaft. Es wird viel behauptet, wenig gezeigt, sodass die Figuren, allen voran Michelle, nur vorgeführt werden. Sie kam mir reichlich naiv vor. Weiß eine Journalistin wirklich nicht, dass Polizisten, die aus dem Dienst ausgeschieden sind, oft als Personenschützer arbeiten? Oder soll ich mich als Leserin darüber wundern? Und echt, ich kann in einem heimlich gedrehten Video die Seriennummer auf einem Gewehr erkennen? Oder sie wundert sich, dass sie keine Auskunft über eine Person bei einer Zeitarbeitsfirma bekommt, nur weil sie sagt, sie sei von der Presse. Ja, wir haben Datenschutz und das wissen auch die Leser*innen. (Nur ein paar von vielen Beispielen, wo ich nur mit dem Kopf geschüttelt habe.) Und warum wird von ihr behauptet, sie sei eine linke Journalistin? Ich konnte keinerlei Anhaltspunkte dafür finden. Überhaupt spielen die Autoren hier mit Klischees. Volkslieder singende Rechte auf einem Sommerfest, die ewig blaue Krawatte, die Mütter ihren Anwaltssöhnen schenken. Leider schon so verbraucht, dass ich nicht mal ein müdes Lächeln dafür übrig hatte.

Immer wieder lege ich das Buch weg, weil noch ne Baustelle aufgemacht wird, noch ein neues Thema, das sicherlich brisant ist, aber es fehlt durchweg an der nötigen Tiefe. Es beginnt beim Völkermord an den Herero und reicht bis zu Scheinfirmen auf den Bahamas. Shitstorms auf Social Media, Verschwörungstheorien, illegaler Waffenhandel, und und und.
Hinweise werden so subtil platziert wie ein Elefant in einem Vorgarten, dass eigentlich jede Wendung, wenn sie mal nicht konstruiert war, vorhersehbar wurde. (Ohne Beispiel, weil ich nicht spoilern will.) Sämtliche Figuren bleiben blass und unterentwickelt, ihre Handlungen sind teil so hanebüchen, dass ich echt keinen Spaß hatte und kurz vor Ende abgebrochen habe.
Mein Eindruck: Man wollte hier »um jeden Preis« einen gesellschaftlich hochaktuellen Thriller schreiben, was gründlich in die Hose ging. Ich vergebe einen Stern für ein wirklich tolles Cover und einen für die gute Idee, mehr ist leider nicht drin.
Ach ja, noch ein Hinweis. Falls ihr mal einen Hang in Hamburg runterpurzelt und spürt, wie Moskitos in die offene Wunde stechen, euch alle Knochen wehtun, dann lasst euch bitte nicht von eurem Freund zwei 800er Ibuprofen plus eine Novalgin geben, ihr könntet einen Leberschaden davontragen.

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