Cover-Bild Mein Sommer am See
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.05.2014
  • ISBN: 9783442745555
Emylia Hall

Mein Sommer am See

Roman
Astrid Finke (Übersetzer)

Die erste Liebe, eine nicht ganz einfache Mutter-Tochter-Beziehung und ein geheimnisvolles Päckchen aus der Vergangenheit

Eines Tages bekommt Beth ein Paket. Darin ein Album mit Fotos, Notizen und anderen Erinnerungsstücken, die Beth noch nie zuvor gesehen hat. »Das Buch unserer Sommer«, in dem ihre Mutter Marika die Erinnerung an jene Sommerferien festgehalten hat, die Beth in ihrer Jugend bei ihr in Ungarn verbrachte. Eine Zeit, in der Beth hin und her gerissen war zwischen ihrem zurückhaltenden Vater, mit dem sie im englischen Devon lebte, und der temperamentvollen Mutter, die die Sehnsucht nach der Heimat von ihrer Familie fortgetrieben hatte. Eine Zeit, in der Beth sich nichts sehnlicher wünschte, als endlich ihren Platz im Leben zu finden. Eine Zeit, die mit einer schockierenden Enthüllung endete, als Beth gerade 16 war. Seit damals hat Beth jeden Gedanken an diese Zeit weit von sich geschoben. Doch das Album bringt all ihre Erinnerungen wieder zurück – an die erste Liebe, an flirrend heiße Sommertage und kühle Waldseen. Und an den Tag, an dem alles zerbrach …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2017

Die Melancholie eines Sommertags

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Müsste man die Stimmung dieses Buches beschreiben, dann könnte man sie mit einem bedrückend heißen Sommertag vergleichen. Der Herbst naht schon und alles was bald bleiben wird, sind sehnsüchtige Erinnerungen ...

Müsste man die Stimmung dieses Buches beschreiben, dann könnte man sie mit einem bedrückend heißen Sommertag vergleichen. Der Herbst naht schon und alles was bald bleiben wird, sind sehnsüchtige Erinnerungen an magische Sommermärchen. Emylia Halls Debüt-Roman hat mich extrem beeindruckt und mich emotional total gefangen genommen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Beth. Sie ist Ende 20 und lebt in London. Eines Tage bekommt sie überraschend ein Päckchen aus Ungarn, darin ein Fotoalbum. Es sind Bilder von jenen Sommerferien, die Beth als Kind und Jugendliche bei ihrer Mutter Marika in Ungarn verbracht hat. Bis zu jenem Jahr, in dem der Kontakt zwischen Mutter und Tochter abrupt endete. Seitdem hat Beth versucht alle Gedanken an diese Zeit zu verdrängen. Doch das Album bringt nun alle Erinnerungen wieder zurück: an schwüle Sommertage am kühlen Waldsee, duftende Himbeerkuchen und das erste Verliebt sein. Aber auch an den Tag, an dem alles endete. „Mein Sommer am See“ ist eher ein ruhiger Roman, der vor allem durch seine Sprache und die Stimmung, die er aufbaut, besticht. Hall schreibt sehr eindringlich und bildhaft. Es fühlt sich an, als würde man selbst den Sommerurlaub in Ungarn, in der Villa Serena, verbringen, durch die Wälder streifen, sich die Sonne auf die Haut brennen lassen und sich den Bauch mit gutem Essen vollschlagen. Man fühlt aber auch die Traurigkeit und Melancholie, die sich unter dieses Gefühl von Unbeschwertheit mischt. „Mein Sommer am See“ lässt sich leicht lesen, ist aber nicht unbedingt leichte Kost. Es ist eine Geschichte über Liebe, Verlust und eine unbändige Sehnsucht. Eine bewegende Familiengeschichte, traurig, schmerzlich und bittersüß.

Veröffentlicht am 11.06.2021

Bittersüße Geschichte, die in bunten Farben die Ferien eines Mädchens bei ihrer Mutter erzählt. Es ist tragische Familiengeschichte mit unversöhnlichen Charakteren

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Nach dem Tod ihrer Mutter erhält die 30-jäirge Beth ein Päckchen aus Ungarn. Es enthält "Das Buch unserer Sommer", ein Album mit Foto und Erinnerungsstücken der Sommer, die Beth zusammen mit ihrer Mutter ...

Nach dem Tod ihrer Mutter erhält die 30-jäirge Beth ein Päckchen aus Ungarn. Es enthält "Das Buch unserer Sommer", ein Album mit Foto und Erinnerungsstücken der Sommer, die Beth zusammen mit ihrer Mutter Marika in Ungarn verbracht hat. In einem Sommerurlaub 1990 am Balaton hatte die gebürtige Ungarin Marika, die erstmalig nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion wieder in Ungarn war, beschlossen, in ihrer Heimat zu bleiben und damit ihren Mann und ihre Tochter verlassen. In den Jahren danach verbrachte Beth sodann ein bis zwei Wochen im Sommer in Ungarn in der Villa Serena bei Marika und ihrem Lebensgefährten, dem Künstler Zoltán. Es waren stets schöne, unbeschwerte Ferien, die viel zu schnell vorbei gingen, die Beth bei ihrer quirligen Mutter verbrachte, bis sie wieder zurück nach Devon zu ihrem Vater fuhr, der sie liebte, aber seit der Trennung sehr in sich zurückgezogen lebte. Ungarn wurde zu einem Sehnsuchtsort, an dem sich Beth trotz der kurzen Aufenthalte im Jahr bald mehr zu Hause fühlte als in dem traurigen Cottage in England.
Während Beths siebten Sommeraufenthalt in Ungarn erfährt sie eine Wahrheit, die sie in eine tiefe Identitätskrise stürzte und sie derart erschütterte, dass Beth nie wieder zurück nach Ungarn wollte und den Kontakt zu Marika abgebrochen hat.
Jahrelang hatte Beth die Vergangenheit verdrängt, doch mit dem Album kommen alle Erinnerungen wieder in ihr hoch - die schönen, aber auch die unschönen Momente, die ihr Leben für immer veränderten.

Durch Beths Erinnerungen wird man als Leser in die 1990er-Jahre versetzt und erlebt die glücklichen Sommer der jungen Beth durch die bildhaften Beschreibungen lebendig mit. Beth war immer gern in Ungarn und fühlte sich bei Marika und Zoltán wohl, die sich in dieser Zeit ganz nach ihren Wünschen richteten. Für Beth brauchte es jedoch nicht viel, um glücklich zu sein. Sie genoss es durch die umliegenden Wälder zu streunen und den Nachbarsjungen Tamás zu treffen, in den sie verliebt war. Dennoch schwingt in den Erinnerungen immer eine bedrückende Melancholie mit, denn die unbeschwerte Zeit war endlich. Bis der Leser jedoch erfährt, was im Sommer 1997 in Ungarn passierte und was und ihre Mutter entzweite, schwelgt man in den kindlichen, nostalgischen Erinnerungen.

In der Gegenwart ist spürbar, dass Beth nicht glücklich ist und diesen Teil ihrer Vergangenheit nicht verarbeitet hat. Auch das Verhältnis zu ihrem Vater, mit dem sie als Kind so eng verbunden war, wirkt gegenwärtig unbeholfen und distanziert und muss durch die Auswirkungen des Sommers 1997 erschüttert worden sein. Beths Verletzungen, Enttäuschungen und Bitterkeit treten deutlich zutage und machen neugierig darauf zu erfahren, was ihr widerfahren sein mag.

"Mein Sommer am See" ist eine bittersüße Geschichte, die in schillernden, bunten Farben die Ferien eines jungen Mädchens bei ihrer Mutter beschreibt. Die Situation in der Gegenwart, in der es Beth zunächst kaum schafft, das Album durchzublättern, das sie an den alles verändernden Sommer erinnern wird, drückt jedoch die Stimmung. Es ist kein unbeschwerter Sommerroman, sondern eine tragische Familiengeschichte mit unversöhnlichen Charakteren, die sich durch jahrelanges, beharrliches Schweigen die Chance auf Versöhnung nahmen, bis es letztlich zu spät war.

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Veröffentlicht am 21.11.2017

Mein Sommer am See

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Kurze Zusammenfassung:

Als Beth ein Paket von ihrer Mutter bekommt, schwelgt sie in Erinnerungen an wunderschöne Sommerferien bei ihr in Ungarn. Es sind aber auch Erinnerungen, die Beth versucht hat, ...

Kurze Zusammenfassung:

Als Beth ein Paket von ihrer Mutter bekommt, schwelgt sie in Erinnerungen an wunderschöne Sommerferien bei ihr in Ungarn. Es sind aber auch Erinnerungen, die Beth versucht hat, zu verdrängen. Doch nun werden sie wieder lebendig…

Meine Meinung:

Im Mittelpunkt der Story steht die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung, aber es geht auch um die erste Liebe. Das Buch ist sehr emotional geschrieben. Durch den Schreibstil der Autorin, meint man, alles fühlen, schmecken, riechen zu können. Sie beschreibt so bildhaft und detailliert. Am Ende hatte ich das Gefühl, selbst in Ungarn gewesen zu sein.

Fazit:

Ein intensives, farbenfrohes und melancholisches Buch, das ich gerne weiterempfehle.