Himmelwärts
Seit ich "Miroloi" gelesen habe, bin ich begeistert von der Sprachkunst Karen Köhlers. Ebenso von ihrem klugen Blick auf die Welt. Der Fähigkeit Themen mit Tiefe mit Leichtigkeit zum Gespräch werden zu ...
Seit ich "Miroloi" gelesen habe, bin ich begeistert von der Sprachkunst Karen Köhlers. Ebenso von ihrem klugen Blick auf die Welt. Der Fähigkeit Themen mit Tiefe mit Leichtigkeit zum Gespräch werden zu lassen, zum Nachdenken anzuregen.
Mit "Himmelwärts" trifft sie mich persönlich. So wie Tonis Mutter, ist auch meine Mama viel zu früh verstorben. Ich kenne den Struggle, in dem wir zwischen Verlust und Trauer versuchen wieder aufs Leben aufzuspringen, das sich unaufhörlich weiter dreht. Zäh wie Gummi werden die Bewegungen in Trauer. Freundschaften, Beziehungen, Gespräche schwerfällig und so, als spreche man durch eine Glaswand. Vielleicht habe ich deshalb ein paar Tränen verdrückt, denn Karen Köhler hat mein noch immer nicht ganz verheiltes Herz getroffen, gefüttert, ein kleines bisschen gestopft mit ihren klugen Worten, die humorvoll und tröstend sind.
Wie lässt sich die Lücke der Vermissung füllen? Toni und ihre beste Freundin YummYumm haben eine Idee. Sie entwickeln ein kosmisches Radio, mit dem sie Kontakt zu Tonis Mutter aufnehmen können. Heimlich natürlich, denn den Vater würde das wahrscheinlich noch mehr aus der Bahn werfen - auch er ist noch nicht auf den sich weiterdrehenden Erdball aufgesprungen - und YummYumms Mutter ist sowieso überängstlich. Schwierig mit einem Mädchen mit überbrodelnder Abenteuerlust.