ich liebe die Autorin einfach
Mit „Heart & Shadow“ hat Marie Graßhoff mich wieder komplett abgeholt! Als erster Teil der Chaos-Chroniken-Fantasy-Dilogie hat das Buch alles, was ich mir von einem Fantasy-Roman wünsche: eine komplexe ...
Mit „Heart & Shadow“ hat Marie Graßhoff mich wieder komplett abgeholt! Als erster Teil der Chaos-Chroniken-Fantasy-Dilogie hat das Buch alles, was ich mir von einem Fantasy-Roman wünsche: eine komplexe Welt, ein faszinierendes Magiesystem und jede Menge Action. Obwohl es ein oder zwei Punkte gab, die mich persönlich gestört haben, haben die positiven Aspekte diese definitiv in den Schatten gestellt.
In „Heart & Shadow“ folgen wir den Handlungssträngen von Rah und Shina. Rah ist eine Wächterin, die nach mysteriösen Vorfällen in die Hauptstadt Sartin gerufen wird, um diesen ein Ende zu setzen. Ihre Fähigkeit, Lebewesen und Gegenstände von chaotischer Energie zu befreien, macht sie zu einer starken Protagonistin. Shina hingegen ist eine Studentin an einer Akademie, wo sie zur Astralin ausgebildet wird. Ihre beste Freundin Mae verhält sich seit dem Tod ihrer Mutter merkwürdig und verschwindet nachts immer wieder. Mae birgt ein Geheimnis, das Shinas Verständnis von richtig und falsch ins Wanken bringt.
Die Welt von „Heart & Shadow“ ist komplex und benötigt einige Seiten, um vollständig erfasst zu werden. Ich fand diesen Aspekt jedoch sehr gelungen, denn eine neue Welt sollte auch erkundet werden. Das Worldbuilding ist reichhaltig und jede Stadt wird wunderschön beschrieben – ich habe es geliebt, die verschiedenen Orte auf diese Weise kennenzulernen.
Das Magiesystem mit der chaotischen Energie ist ein spannender Aspekt der Geschichte. Diese Energie kann sich in Lebewesen und Gegenständen sammeln und wird von den Wächtern gereinigt oder von den Astralen gebändigt. Die Idee, dass negative Gefühle chaotische Energie erzeugen können, die Menschen in Königsgötter verwandelt, hat mich fasziniert.
Die Charaktere sind lebendig und einzigartig gestaltet. Rah ware meine Lieblingsfigue; ich habe sie sehr ins Herz geschlossen. Shina wirkte auf mich jedoch etwas naiv und ihre Besessenheit für Mae war mir zu viel. Die Beziehung zwischen den beiden hätte mehr Tiefe vertragen können.
Der Schreibstil von Marie Graßhoff ist wie gewohnt flüssig und bildhaft. Es gibt viele Fragen, die oft nur teilweise oder gar nicht beantwortet werden – das sorgt für Spannung! Die Geschichte ist in zwei Stränge unterteilt, was anfangs etwas verwirrend sein kann, aber letztendlich gut funktioniert. Der Wechsel zwischen den Sichtweisen hält das Tempo hoch und sorgt dafür, dass man immer weiter lesen möchte.
Obwohl ich anfangs Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte einzutauchen – teils wegen irritierender Formulierungen und teils wegen unpassender Reaktionen – wurde ich schnell gefesselt. Besonders die kriminalistischen Elemente in Rahs Handlung haben mich begeistert; ich konnte miträtseln und wurde nach und nach mit Informationen versorgt.
Die Idee der chaotischen Energien ist beeindruckend und lässt sich gut nachvollziehen: Alles strebt nach Gleichgewicht! Die Entwicklung der Charaktere war ebenfalls gelungen; besonders Rahs und Irins Beziehung hat im Verlauf des Buches an Tiefe gewonnen.
Insgesamt handelt es sich bei „Heart & Shadow“ um ein außergewöhnliches Werk mit einigen Schwächen, das durch seine geniale Idee besticht – garniert mit fantastischen sowie kriminalistischen Elementen und einer Prise Zuneigung. Eine klare Leseempfehlung für alle Fantasy-Fans! Denn Geschmäcker sind verschieden und diese Story regt zum Nachdenken an!