Zum Mörder gemacht?
Midnight stößt bei ihrer Arbeit, der Auswertung von Tests für das Biotech-Unternehmen Necto, auf ein außergewöhnliches Profil. Glaubt sie erst noch an einen Systemfehler, stellt sich schnell heraus, dass ...
Midnight stößt bei ihrer Arbeit, der Auswertung von Tests für das Biotech-Unternehmen Necto, auf ein außergewöhnliches Profil. Glaubt sie erst noch an einen Systemfehler, stellt sich schnell heraus, dass sie auf einen auffälligen Probanden gestoßen ist. Nach Meldung des Profils an die Geschäftsleitung, soll sie dieses lediglich löschen und Stillschweigen wahren. Midnight geht jedoch auf die Suche nach der Identität hinter dem Profil.
Das Buch fand ich eher durchwachsen. Wahrscheinlich habe ich mir etwas anderes vorgestellt. Auch mag ich diese Brutalität nicht mehr. Ich kann sie zwar gut lesen, aber muss es wirklich so blutig und bestialisch sein!? Fällt einem Autor nichts Neues mehr ein, als mit immer wieder grausamen und qualvollen Morden zu schockieren?
Über einige aufgeworfene Aspekte kann man dennoch nachdenken. Wie (leicht) können Menschen durch äußere Einflüsse getriggert werden? Wie stehen wir zu Unternehmen, denen es nur um den Profit geht und die mit unseren persönlichen Daten Geld verdienen. Haben sie auch eine moralische Verantwortung?
Wenn es jedoch um die eigentliche Story geht, bin ich nur mäßig begeistert.
Midnight ist eine sympathische junge Frau die sich um ihre Zwillingsschwester kümmert. Im Verlauf des Buches erfährt man einiges über den familiären Hintergrund und die enge Bindung der Schwestern. Insgesamt ist mir Midnight aber als zu positiv und unfehlbar dargestellt. Sie opfert sich geradezu für ihre Zwillingsschwester. Geht nicht aus und muss Freunden absagen. Sie stellt sich gegen ihren Arbeitgeber Necto. Mehrere Protagonisten lassen sich von Necto kaufen, aber sie nicht. Und dann will sie noch einen Serienmörder entlarven. Wo sind ihre Ecken und Kanten?
Geht es schließlich um die Aufklärung der Identität des Serienmörders, wirkt der Weg dahin sehr konstruiert. Sind es doch eher unrealistische Zufälle, die Midnight auf die richtige Spur bringen. In Anbetracht der Gefahr, ist sie zu naiv und furchtlos.
Fazit: zu sehr in schwarz weiß und klischeehaft gehalten. Necto ist das böse Unternehmen, Midnight der Gutmensch. Für die Spannung wird das Ganze mit einem Serienmörder gewürzt.