Gelungener Abschluss der wunderbaren Trilogie
Das Cover ziert eine wunderschöne Aufnahme vom Leuchtturm Peggys Cove, der in unmittelbarer Nähe zum fiktiven Ort Wildberry Bay zu finden ist. Farblich deutet alles auf den Indian Summer hin, obwohl gar ...
Das Cover ziert eine wunderschöne Aufnahme vom Leuchtturm Peggys Cove, der in unmittelbarer Nähe zum fiktiven Ort Wildberry Bay zu finden ist. Farblich deutet alles auf den Indian Summer hin, obwohl gar kein buntes Laub zu sehen ist. Ich liebe dieses Cover, das diesmal den Blick raus aufs Meer lenkt.
Wiedersehen in Wildberry Bay von Miriam Covi erschien im Heyne Verlag. Es ist der abschließende dritte Band der „Wildberry Bay Reihe“. Die ersten beiden Bände: „Träume in Wildberry Bay“ und „Herzklopfen in Wildberry Bay“ habe ich ebenfalls verschlungen und empfehle sie gerne alle drei weiter. Der Titel ist Programm, denn die Protagonistin Gwendolyn kommt zurück nach Wildberry Bay, wo sie viele Sommer ihrer Kindheit verbracht hat. Zusammen mit Neil, dem ortsansässigen Polizisten übernimmt sie die Rolle des Ich-Erzählers. Die zwei wechseln sich regelmäßig ab, so dass ich beide sehr gut kennenlernen konnte.
Bevor ich auf die Geschichte eingehe, möchte ich noch etwas zur Gestaltung des Buches sagen. Ich liebe die Klappen total, denn hinter der vorderen Klappe verbirgt sich eine Karte von Wildberry Bay mit jeweils der Anordnung der wichtigsten Häuser und den entsprechenden Bewohnern. So hat man beim Lesen direkt ein Bild vor Augen. Ich liebe solche Karten besonders auch zu fiktiven Orten. Passend dazu beginnt das Buch mit einem kurzen Personenregister. So wird auch jeder Leser abgeholt, der die ersten zwei Bände nicht gelesen hat. Ja, die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann eigenständig gelesen werden. Aber im großen und ganzen betrachtet, setzt der dritte Band nahtlos an den zweiten Band an und so freut man sich mit Vorwissen einfach auf die Fortsetzung der Geschichten von liebgewonnenen Figuren.
Die Geschichte spielt in der Gegenwart, wobei die Gegenwart das Jahr 2018 bedeutet und vor genau 20 Jahren, als das Unglück seinen Lauf nahm. Was sich dahinter verbirgt, wird sehr ausführlich im ersten Band behandelt, aber auch hier wird man als Leser nicht im Regen stehen gelassen. In verkürzter Form erfährst du etwas über das Flugzeugunglück und wie sich das auf die Bewohner von Wildberry Bay im allgemeinen und den Protagonisten der drei Romane im speziellen ausgewirkt hat. Die Rückblenden kommen immer genau an den richtigen Stellen, so dass ich als Leser die Protagonisten besser verstehen kann.
Die Rückkehr von Gwendolyn nach Wildberry Bay und die versteckte Hütte im Wald von Neil werden sehr detailliert beschrieben. So konnte ich förmlich den Hibiskus mit den pfirsichfarbenen Blüten in Gwens Auto sehen und wie Neil diesen später in seine Hütte trug. Zu gerne würde ich weiterhin regelmäßig nach Wildberry Bay reisen, um mitzuverfolgen was aus den Menschen geworden ist. Für die kleinen Momente, die zum Schmunzeln einladen habe ich dir hier noch ein schönes Zitat rausgesucht. Beim Lesen musste ich an meine Anfänge in der Apotheke denken. Die Kondome lagen bei uns in Kiel in der untersten Schublade hinterm Tresen und so musste man vor dem Kunden immer in die Hocke gehen, um das passende Produkt herauf zu holen. Hier nun eine entsprechende Szene aus dem Buch. Ich habe herzhaft gelacht und wenn du das ganze Buch gelesen hast, weißt du auch warum ich so laut gelacht habe.
„Joshua strahlt mich flüchtig an, sichtlich erleichtert, doch dann greift er nach der Kondompackung und scheint erst jetzt zu registrieren, was genau ich einkaufen will. Seine Gesichtszüge entgleiten ihm, er wird knallrot und wendet sich so schnell der Kasse zu, dass ihm die Packung runterfällt und er sich danach bücken muss.“
Hast du jetzt Lust bekommen auf einen Ausflug nach Wildberry Bay und möchtest wissen, was es mit der Szene auf sich hat? Dann schnappe dir „Wiedersehen in Wildberry Bay“ von Miriam Covi und genieße jede einzelnen Seite von deinem Ausflug nach Kananda. Begleite Gwendolyn auf ihrem schweren Weg und springe mit Neil in den Wildberry Creek um dich abzukühlen. Du musst nicht zwangsläufig die ersten beiden Bände gelesen haben, aber in Summe ist es einfach noch viel schöner, da man den Ort und seine Bewohner über einen längeren Zeitraum begleiten darf. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung.