Drei Tage stehen an, in denen sich Gail und Max, beide Ende fünfzig und seit Längerem getrennt, anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Debbie zusammenfinden. Max reist, nichts ahnend von der Allergie des Bräutigams, überraschenderweise mit einer Katze an, weshalb er statt bei seiner Tochter bei Gail wohnen muss. Obwohl diese Vorstellung für Gail zunächst kaum auszuhalten ist, willigt sie ihrer Tochter zuliebe zähneknirschend ein. Doch schnell zeigt sich: Die alte Verbindung ist immer noch da. Gemeinsam müssen sie sich mit der Frage nach der Treue des Bräutigams auseinandersetzen, und damit, ob Vertrauen auch nach Jahren wiederhergestellt werden kann. Sie blicken aus belustigter Distanz auf die etwas zu traditionellen Feierlichkeiten, erinnern sich an Vergangenes und stellen sich Fragen nach der Zukunft – was hält das Leben noch für sie bereit?
Die erfahrene Lehrerin Gail verliert ihren Job. Es kommt noch dicker.
Ihr chaotischer, von weit her gereister Ex-Mann zieht für ein paar Tage bei ihr ein.
Ihre gemeinsame Tochter heiratet in ein paar Tagen. ...
Die erfahrene Lehrerin Gail verliert ihren Job. Es kommt noch dicker.
Ihr chaotischer, von weit her gereister Ex-Mann zieht für ein paar Tage bei ihr ein.
Ihre gemeinsame Tochter heiratet in ein paar Tagen. Sie verstehen sich überraschend gut.
Anne Tylor hat eine wunderbare Art zu schreiben.
Eher ruhig, aber voller wunderbarer Details. Komplex, facettenreich, fast schon poetisch.
Jeder Satz sitzt und ist sehr nuanciert. Man bekommt einen tiefen Einblick in die Seele
der Hauptcharaktere. Der Humor kommt auch nicht zu kurz.
Die Figuren und Ihre Entwicklungen sind sehr lebendig beschrieben.
Die Stimmung wird wunderbar dargestellt und man kann sich sehr gut
in die Geschichte hineinversetzen.
Die Charaktere sind sehr überzeugend und ausdrucksstark.
Es geht um das kleine bisschen Glück, das sich jeder so wünscht.
Vor allem aber um den Sinn des Lebens, mit all seiner Härte und Bitterkeit.
Das alles wird mit einer wunderschönen, reduzierten Sprache, atmosphärisch dicht erzählt.
Am Ende stellt man fest. Alte Liebe rostet nicht.
Eine meisterhafte Assoziation, über eine alte Liebe neu entdeckt.
Die Geschichte eines Paares - gefühlvoll erzählt und sehr bewegend.
Die 83jährige amerikanische Bestsellerautorin Anne Tyler hat gerade ein neues Buch auf den Markt gebracht. „3 Tage im Juni“ ist der Titel des schmalen Bändchens. Die Autorin nimmt uns mit zu der etwas ...
Die 83jährige amerikanische Bestsellerautorin Anne Tyler hat gerade ein neues Buch auf den Markt gebracht. „3 Tage im Juni“ ist der Titel des schmalen Bändchens. Die Autorin nimmt uns mit zu der etwas spröden Gail nach Baltimore, die zu Beginn der Geschichte einen äußerst schlechten Tag hat. An der Schule, in der sie als stellvertretende Direktorin arbeitet, wird ihr aufgrund von mangelnder Sozialkompetenz nahegelegt sich ein anderes Betätigungsfeld zu suchen und dass, einen Tag bevor ihre einzige Tochter Debbie heiratet, ein wirklicher unglücklicher Zeitpunkt. Dann steht ihr Exmann Max vor ihrer Türe und bittet darum für die Dauer der Feierlichkeiten bei ihr übernachten zu dürfen, und so ganz glücklich scheint die Tochter Debbie trotz anstehender Hochzeit auch nicht zu sein.
Anne Tyler hat einen guten Beobachtungssinn und schreibt empathisch und klug, immer mit einer Spur Humor über zwei Menschen an der Schwelle zum Alter, die ihr Leben nochmal überdenken müssen. Mit der Hochzeit der Tochter kommen die Erinnerungen an schöne und weniger schöne Episoden im bisherigen Leben hoch. Wie geht es weiter? Rauft man sich nochmal zusammen ? Was mag das Leben noch an Überraschungen für einen bereithalten? Oder ist man zu festgefahren und verwurzelt, als das Veränderungen überhaupt noch möglich oder wünschenswert wären? Anne Tyler schreibt eine Art Kammerspiel über ganz normale Menschen, deren Leben und Denken sehr realistisch geschildert werden.
Mir hat die Lektüre und die Unaufgeregtheit im Erzählstil der Autorin sehr gefallen.
Auch wenn es im Juni spielt, passt es übrigens ganz wunderbar in die Weihnachtszeit und hat mir viel Freude bereitet.
Wir begleiten Gail und Max drei Tage lang. Sie sind schon lange geschieden, aber für die Hochzeit der Tochter wohnt Max wieder bei Gail. Wir erleben den Tag vor der Hochzeit, den Hochzeitstag und den Tag ...
Wir begleiten Gail und Max drei Tage lang. Sie sind schon lange geschieden, aber für die Hochzeit der Tochter wohnt Max wieder bei Gail. Wir erleben den Tag vor der Hochzeit, den Hochzeitstag und den Tag danach. Das klingt nach einer kurzen Zeit, aber es passieren doch einige Dinge. Die Geschichte wird aus Gails Perspektive erzählt. Zunächst scheint sie nicht begeistert zu sein, dass ihr Exmann spontan bei ihr übernachten soll. Sie verstehen sich aber gut und sie ist schließlich froh, nicht allein zu sein. Durch Rückblenden erfahren wir, warum die beiden geschieden sind.
Es gibt viele liebenswürdige Momente und immer wieder humorvolle Szenen. Das mochte ich sehr. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere sehr gut beschrieben. Man hat oft das Gefühl, mittendrin zu sein. Eine sehr unterhaltsame Geschichte ohne unglaubwürdige Wendungen.
Anne Tyler erzählt in „Drei Tage im Juni“ von einer Hochzeitsfeier, die alte Wunden, neue Chancen und die Frage nach Vertrauen und Vertrautheit aufwirft. Die amerikanische Bestsellerautorin, geboren 1941 ...
Anne Tyler erzählt in „Drei Tage im Juni“ von einer Hochzeitsfeier, die alte Wunden, neue Chancen und die Frage nach Vertrauen und Vertrautheit aufwirft. Die amerikanische Bestsellerautorin, geboren 1941 in Minneapolis, gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller:innen der Gegenwartsliteratur. Mit ihrem präzisen Blick für zwischenmenschliche Beziehungen und ihrer meisterhaften Erzählkunst wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer-Preis.
Worum geht’s genau?
Gail und Max, ein seit Langem getrenntes Paar, finden sich anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Debbie für drei Tage wieder unter einem Dach. Max bringt überraschend eine Katze mit, die den Bräutigam – wegen seiner Allergie – zum Umdenken zwingt und Max bei Gail einquartiert. Obwohl diese Vorstellung für Gail zunächst kaum erträglich scheint, merken die beiden schnell, dass die alte Vertrautheit zwischen ihnen nie ganz verschwunden ist. Während sie gemeinsam mit einigen Hochzeitspannen jonglieren und die vermeintliche Untreue des Bräutigams diskutieren, stellen sie sich auch den eigenen Fragen nach Liebe, Ehe und Vertrauen.
Meine Meinung
„Drei Tage im Juni“ ist das erste Buch von Anne Tyler, das ich gelesen habe, und es hat mich mit seiner leisen, aber eindringlichen Art beeindruckt. Besonders hervorzuheben ist Tylers Fähigkeit, Figuren lebendig und authentisch zu zeichnen. Die Chemie und Nähe zwischen Max und Gail sind so greifbar, dass man als Leser:in zwar unmittelbar ins Geschehen hineingeworfen wird, aber auch sofort die tiefe Vertrautheit spürt, die sie einst miteinander geteilt haben und die trotz ihrer Trennung noch vorhanden ist.
Das Buch ist ein klassisches „Feel-Good“-Werk, das sich wunderbar leicht liest, auch wenn es durchaus nachdenkliche Momente bietet. Humor und Lebensnähe ziehen sich durch die gesamte Geschichte, ohne dass die ernsteren Themen – wie Vertrauen, Liebe und die Herausforderungen langer Beziehungen – zu kurz kommen. Tyler schafft es, alltägliche Szenen in etwas Besonderes zu verwandeln, selbst wenn „nichts Herausragendes“ passiert. Genau das macht den Charme dieses Romans aus: Er ist wie ein Blick mitten ins Leben. Meine Lieblingsfigur im Buch ist zweifellos die Großmutter Joyce. Mit ihrer warmherzigen, aber auch herrlich ehrlichen Art bringt sie nicht nur Humor in die Geschichte, sondern auch einen zusätzlichen emotionalen Anker.
Ein kleines Manko war für mich die ungewöhnliche Struktur des Buches. Die Geschichte ist in nur drei Kapitel unterteilt, die jeweils einen Tag symbolisieren. Diese Aufteilung war zwar inhaltlich passend, hat meinen Lesefluss aber etwas gestört, da die Kapitel recht lang wirkten. Ein weiterer Punkt, der ich im Buch vermisst habe, ist, dass nicht gegendert wird. Trotzdem tut das der Qualität der Geschichte keinen großen Abbruch.
Fazit
„Drei Tage im Juni“ ist ein wunderschönes, lebensnahes Buch, das sich mit den alltäglichen Höhen und Tiefen des Lebens beschäftigt. Anne Tyler schafft es, aus einer vermeintlich simplen Geschichte über Liebe und Vertrauen eine berührende Erzählung zu machen, die gleichzeitig nachdenklich stimmt und unterhält. 4 von 5 Sternen.
Als seine Tochter Debbie heiratet, reist Max zusammen mit einer Katze an. Ihm war bis dato nicht bekannt, dass sein künftiger Schwiegersohn unter einer Tierhaarallergie leidet, sodass Max statt bei seiner ...
Als seine Tochter Debbie heiratet, reist Max zusammen mit einer Katze an. Ihm war bis dato nicht bekannt, dass sein künftiger Schwiegersohn unter einer Tierhaarallergie leidet, sodass Max statt bei seiner Tochter kurzfristig bei seiner Exfrau Gail Unterschlupf findet. Die beiden leben bereits seit Langem getrennt, blieben durch Debbie jedoch stets verbunden. Drei Tage verbringen sie nun rund um die geplante Hochzeitsfeier miteinander, in denen sie sich nicht nur mit der Ehe ihrer Tochter auseinandersetzen, sondern auch einen Blick auf ihre eigene Vergangenheit werfen.
„Drei Tage im Juni“ ist das erste Buch von Anne Tyler, das ich gelesen habe. Mir gefällt die Art, wie sie Figuren zeichnet und Situationen beschreibt. Die Autorin schafft es, ihre Geschichte dadurch authentisch zu erzählen und hat mich durchweg gut unterhalten.
Die Handlung spielt an gerade einmal drei Tagen. Anlässlich der Hochzeit von Debbie und Kenneth reist Max, der Vater der Braut, mit einer Katze an. Notgedrungen kommt er bei seiner Exfrau Gail unter und so erleben wir, wie das ehemalige Paar Jahre nach seiner Trennung miteinander umgeht. Wir erfahren von den Anfängen ihrer Beziehung, lernen die Eigenheiten beider kennen und lesen von den Gründen, die zum Scheitern ihrer Ehe führten. Obwohl Gail und Max in ihrer Art kaum unterschiedlicher sein könnten, spürt man in ihrem vertrauten Umgang miteinander deutlich, dass es zwischen ihnen einst große Gefühle gegeben hat und sie viele Jahre sowie bedeutsame Momente ihres Lebens geteilt haben. Währenddessen laufen die Vorbereitungen auf die Hochzeit, die nicht ohne besondere Vorkommnisse ausfallen. Debbies und Kenneths großer Tag steht plötzlich auf der Kippe und so ist nicht klar, ob die Feier überhaupt stattfinden wird… Das Ende des Romans hat mich zwar nicht ganz überrascht, aber doch verwundert.
Anne Tyler setzt sich in „Drei Tage im Juni“ mit Themen wie Liebe und Ehe, insbesondere aber mit Vertrauen auseinander. Dabei skizziert sie alle Aspekte von Beziehungen. Obwohl der Schluss des Romans für mich nicht ganz stimmig war, habe ich dieses Buch sehr gemocht.