Cover-Bild Drei Tage im Juni
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 12.11.2024
  • ISBN: 9783036950402
Anne Tyler

Drei Tage im Juni

Michaela Grabinger (Übersetzer)

Drei Tage stehen an, in denen sich Gail und Max, beide Ende fünfzig und seit Längerem getrennt, anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Debbie zusammenfinden. Max reist, nichts ahnend von der Allergie des Bräutigams, überraschenderweise mit einer Katze an, weshalb er statt bei seiner Tochter bei Gail wohnen muss. Obwohl diese Vorstellung für Gail zunächst kaum auszuhalten ist, willigt sie ihrer Tochter zuliebe zähneknirschend ein. Doch schnell zeigt sich: Die alte Verbindung ist immer noch da. Gemeinsam müssen sie sich mit der Frage nach der Treue des Bräutigams auseinandersetzen, und damit, ob Vertrauen auch nach Jahren wiederhergestellt werden kann. Sie blicken aus belustigter Distanz auf die etwas zu traditionellen Feierlichkeiten, erinnern sich an Vergangenes und stellen sich Fragen nach der Zukunft – was hält das Leben noch für sie bereit?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.01.2025

Alte Liebe rostet nicht

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Max reist zur Hochzeit seiner Tochter Debbie mit einer Katze an. Doch Kenneth, der Bräutigam, leidet unter einer Katzenhaarallergie und so quartiert sich Max bei seiner Ex Gail ein. Die beiden sind seit ...

Max reist zur Hochzeit seiner Tochter Debbie mit einer Katze an. Doch Kenneth, der Bräutigam, leidet unter einer Katzenhaarallergie und so quartiert sich Max bei seiner Ex Gail ein. Die beiden sind seit langer Zeit geschieden. In der Zeit, die sie nun miteinander verbringen, spüren sie, dass die alte Verbindung immer noch da ist.
Die Autorin Anne Tyler beschriebt in diesem Roman die alltäglichen komplizierten Beziehungen von Menschen. Ihr Schreibstil ist ruhig und leicht zu lesen.
Die Charaktere sind lebendig und authentisch dargestellt. Gail und Max sind beiden über sechzig. Gail mag ihren Job und hat sich immer eingesetzt, doch nun wird ihr übel mitgespielt und sie ist den Job los. Sie ist eine etwas unscheinbare und emotionslose Person, die eher Probleme im Leben sieht. Max ist so ganz anders. Er ist ein wenig chaotisch und nimmt das Leben, wie es kommt, ohne sich allzu viele Gedanken zu machen. Obwohl sie so unterschiedlich sind, ist die alte Verbindung zwischen ihnen noch da. Man spürt, dass sie sich mögen, dass aber die Eigenheiten des anderen sie nerven. Debbie hat doch einiges von ihrer Mutter. Sie begehrt nicht auf, als ihre Schwiegermutter die Organisation der Hochzeit an sich reißt. Auch die Beichte von Kenneth nimmt sie doch recht gelassen hin.
Obwohl der Anlass in diesem Buch die Hochzeit von Debbie und Kenneth ist, geht es doch im Wesentlichen um die Beziehung von Gail und Max. Was einmal zu ihrer Trennung führte, spielt nun keine Rolle mehr. Drei Tage im Juni haben sie, um festzustellen, dass sie sich immer noch mögen.
Somit ist das Ende des Romans auch passend.
Mir hat dieses Buch gut gefallen.

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Veröffentlicht am 29.12.2024

Berührende Unterhaltung

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Wir begleiten Gail und Max drei Tage lang. Sie sind schon lange geschieden, aber für die Hochzeit der Tochter wohnt Max wieder bei Gail. Wir erleben den Tag vor der Hochzeit, den Hochzeitstag und den Tag ...

Wir begleiten Gail und Max drei Tage lang. Sie sind schon lange geschieden, aber für die Hochzeit der Tochter wohnt Max wieder bei Gail. Wir erleben den Tag vor der Hochzeit, den Hochzeitstag und den Tag danach. Das klingt nach einer kurzen Zeit, aber es passieren doch einige Dinge. Die Geschichte wird aus Gails Perspektive erzählt. Zunächst scheint sie nicht begeistert zu sein, dass ihr Exmann spontan bei ihr übernachten soll. Sie verstehen sich aber gut und sie ist schließlich froh, nicht allein zu sein. Durch Rückblenden erfahren wir, warum die beiden geschieden sind.

Es gibt viele liebenswürdige Momente und immer wieder humorvolle Szenen. Das mochte ich sehr. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere sehr gut beschrieben. Man hat oft das Gefühl, mittendrin zu sein. Eine sehr unterhaltsame Geschichte ohne unglaubwürdige Wendungen.

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Veröffentlicht am 24.12.2024

Ein Roman über Vertrautheit, Liebe und zweite Chancen

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Anne Tyler erzählt in „Drei Tage im Juni“ von einer Hochzeitsfeier, die alte Wunden, neue Chancen und die Frage nach Vertrauen und Vertrautheit aufwirft. Die amerikanische Bestsellerautorin, geboren 1941 ...

Anne Tyler erzählt in „Drei Tage im Juni“ von einer Hochzeitsfeier, die alte Wunden, neue Chancen und die Frage nach Vertrauen und Vertrautheit aufwirft. Die amerikanische Bestsellerautorin, geboren 1941 in Minneapolis, gehört zu den bedeutendsten Schriftsteller:innen der Gegenwartsliteratur. Mit ihrem präzisen Blick für zwischenmenschliche Beziehungen und ihrer meisterhaften Erzählkunst wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Pulitzer-Preis.

Worum geht’s genau?

Gail und Max, ein seit Langem getrenntes Paar, finden sich anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Debbie für drei Tage wieder unter einem Dach. Max bringt überraschend eine Katze mit, die den Bräutigam – wegen seiner Allergie – zum Umdenken zwingt und Max bei Gail einquartiert. Obwohl diese Vorstellung für Gail zunächst kaum erträglich scheint, merken die beiden schnell, dass die alte Vertrautheit zwischen ihnen nie ganz verschwunden ist. Während sie gemeinsam mit einigen Hochzeitspannen jonglieren und die vermeintliche Untreue des Bräutigams diskutieren, stellen sie sich auch den eigenen Fragen nach Liebe, Ehe und Vertrauen.

Meine Meinung

„Drei Tage im Juni“ ist das erste Buch von Anne Tyler, das ich gelesen habe, und es hat mich mit seiner leisen, aber eindringlichen Art beeindruckt. Besonders hervorzuheben ist Tylers Fähigkeit, Figuren lebendig und authentisch zu zeichnen. Die Chemie und Nähe zwischen Max und Gail sind so greifbar, dass man als Leser:in zwar unmittelbar ins Geschehen hineingeworfen wird, aber auch sofort die tiefe Vertrautheit spürt, die sie einst miteinander geteilt haben und die trotz ihrer Trennung noch vorhanden ist.

Das Buch ist ein klassisches „Feel-Good“-Werk, das sich wunderbar leicht liest, auch wenn es durchaus nachdenkliche Momente bietet. Humor und Lebensnähe ziehen sich durch die gesamte Geschichte, ohne dass die ernsteren Themen – wie Vertrauen, Liebe und die Herausforderungen langer Beziehungen – zu kurz kommen. Tyler schafft es, alltägliche Szenen in etwas Besonderes zu verwandeln, selbst wenn „nichts Herausragendes“ passiert. Genau das macht den Charme dieses Romans aus: Er ist wie ein Blick mitten ins Leben. Meine Lieblingsfigur im Buch ist zweifellos die Großmutter Joyce. Mit ihrer warmherzigen, aber auch herrlich ehrlichen Art bringt sie nicht nur Humor in die Geschichte, sondern auch einen zusätzlichen emotionalen Anker.

Ein kleines Manko war für mich die ungewöhnliche Struktur des Buches. Die Geschichte ist in nur drei Kapitel unterteilt, die jeweils einen Tag symbolisieren. Diese Aufteilung war zwar inhaltlich passend, hat meinen Lesefluss aber etwas gestört, da die Kapitel recht lang wirkten. Ein weiterer Punkt, der ich im Buch vermisst habe, ist, dass nicht gegendert wird. Trotzdem tut das der Qualität der Geschichte keinen großen Abbruch.

Fazit

„Drei Tage im Juni“ ist ein wunderschönes, lebensnahes Buch, das sich mit den alltäglichen Höhen und Tiefen des Lebens beschäftigt. Anne Tyler schafft es, aus einer vermeintlich simplen Geschichte über Liebe und Vertrauen eine berührende Erzählung zu machen, die gleichzeitig nachdenklich stimmt und unterhält. 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 22.12.2024

Kurzweilige Unterhaltung mit authentischen Figuren

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Als seine Tochter Debbie heiratet, reist Max zusammen mit einer Katze an. Ihm war bis dato nicht bekannt, dass sein künftiger Schwiegersohn unter einer Tierhaarallergie leidet, sodass Max statt bei seiner ...

Als seine Tochter Debbie heiratet, reist Max zusammen mit einer Katze an. Ihm war bis dato nicht bekannt, dass sein künftiger Schwiegersohn unter einer Tierhaarallergie leidet, sodass Max statt bei seiner Tochter kurzfristig bei seiner Exfrau Gail Unterschlupf findet. Die beiden leben bereits seit Langem getrennt, blieben durch Debbie jedoch stets verbunden. Drei Tage verbringen sie nun rund um die geplante Hochzeitsfeier miteinander, in denen sie sich nicht nur mit der Ehe ihrer Tochter auseinandersetzen, sondern auch einen Blick auf ihre eigene Vergangenheit werfen.

„Drei Tage im Juni“ ist das erste Buch von Anne Tyler, das ich gelesen habe. Mir gefällt die Art, wie sie Figuren zeichnet und Situationen beschreibt. Die Autorin schafft es, ihre Geschichte dadurch authentisch zu erzählen und hat mich durchweg gut unterhalten.
Die Handlung spielt an gerade einmal drei Tagen. Anlässlich der Hochzeit von Debbie und Kenneth reist Max, der Vater der Braut, mit einer Katze an. Notgedrungen kommt er bei seiner Exfrau Gail unter und so erleben wir, wie das ehemalige Paar Jahre nach seiner Trennung miteinander umgeht. Wir erfahren von den Anfängen ihrer Beziehung, lernen die Eigenheiten beider kennen und lesen von den Gründen, die zum Scheitern ihrer Ehe führten. Obwohl Gail und Max in ihrer Art kaum unterschiedlicher sein könnten, spürt man in ihrem vertrauten Umgang miteinander deutlich, dass es zwischen ihnen einst große Gefühle gegeben hat und sie viele Jahre sowie bedeutsame Momente ihres Lebens geteilt haben. Währenddessen laufen die Vorbereitungen auf die Hochzeit, die nicht ohne besondere Vorkommnisse ausfallen. Debbies und Kenneths großer Tag steht plötzlich auf der Kippe und so ist nicht klar, ob die Feier überhaupt stattfinden wird… Das Ende des Romans hat mich zwar nicht ganz überrascht, aber doch verwundert.
Anne Tyler setzt sich in „Drei Tage im Juni“ mit Themen wie Liebe und Ehe, insbesondere aber mit Vertrauen auseinander. Dabei skizziert sie alle Aspekte von Beziehungen. Obwohl der Schluss des Romans für mich nicht ganz stimmig war, habe ich dieses Buch sehr gemocht.

Veröffentlicht am 15.12.2024

Berührend, aber auch humorvoll

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Gail und Max sind schon lange geschieden. Zur Hochzeit ihrer gemeinsamen Tochter Debbie reist Max an, muss ungeplant bei Gail schlafen, und die beiden scheinen sich wieder näher zu kommen.

Von drei Tagen ...

Gail und Max sind schon lange geschieden. Zur Hochzeit ihrer gemeinsamen Tochter Debbie reist Max an, muss ungeplant bei Gail schlafen, und die beiden scheinen sich wieder näher zu kommen.

Von drei Tagen erzählt der Roman, vom Tag vor der Hochzeit der Tochter, dem Hochzeitstag selbst und dem Tag danach. Anne Tyler war früher eine meiner Lieblingsautorinnen, lange Zeit habe ich sie leider vernachlässigt, doch auch hier war ich wieder direkt in der Geschichte angekommen.

Gail mochte ich sofort, bei Max brauchte ich ein bisschen länger, nach und nach bilden sie mehr und mehr Persönlichkeit heraus. Auch die anderen Charaktere kann man sich gut vorstellen. Man erlebt nicht nur die gemeinsamen Feierlichkeiten mit, nach und nach erfährt man auch mehr über Gail, Max und Debbie als Familie, auch, woran die Ehe letztlich gescheitert ist.

Max und Gail sind beide bereits in den Sechzigern, so wie ich auch, wahrscheinlich fühlte ich mich ihnen auch dadurch näher. Beide haben ihre Macken, aber auch liebenswürdige Züge. Da die Autorin Gail selbst in Ich-Form erzählen lässt, sieht man alles aus ihrer Perspektive, was das Geschehen aber auch intensiver wirken lässt und man das Gefühl hat, mit dabei zu sein. Gail nimmt dabei selten ein Blatt vor den Mund, gegen Ende hat sie mich dann überrascht. Das Ende selbst hat mir richtig gut gefallen.

Anne Tyler hat einen berührenden, aber auch humorvollen Roman über ein älteres geschiedenes Paar geschrieben, dass vielleicht doch noch mehr gemeinsam hat, als gedacht. Gerne empfehle ich diesen Roman weiter.