Spannender Thriller mit einer schockierenden Auflösung
"Immerschuld" ist die Fortsetzung von "Immerstill", das ich noch nicht gelesen habe. Doch auch ohne die vorige Handlung zu kennen hatte ich keine Probleme, in die Geschichte einzusteigen. Zumal das Wichtigste ...
"Immerschuld" ist die Fortsetzung von "Immerstill", das ich noch nicht gelesen habe. Doch auch ohne die vorige Handlung zu kennen hatte ich keine Probleme, in die Geschichte einzusteigen. Zumal das Wichtigste aus dem Vorgänger angerissen wird, was für das Verständnis vollkommen ausreichend ist.
Die Geschichte spielt in dem kleinen fiktiven österreichischen Ort Grundendort, nah an der Grenze zur Slowakei. Nach den Ereignissen im letzten Jahr hat Patrick seinen Job als Polizist gekündigt und die vergangenen Monate alleine, ohne großen Kontakt zur Außenwelt, in seinem Haus verbracht. Auch zu seinen Großeltern hatte er keinen Kontakt, den Besuchern die Tür nicht geöffnet. Er muss aus seinem Schneckenhaus hervor, als er erfährt, dass seine Cousine Julia vermisst wird. Was ist geschehen? Was haben die beiden grausam verstümmelten Hunde mit Julias Verschwinden zu tun? Patrick weiß, dass er sich auf seine ehemaligen Kollegen nicht verlassen kann und nimmt die Suche selbst in die Hand. Schneller als gedacht steckt er tief in der Klemme.
Ich konnte schön flüssig in die Geschichte eintauchen, die kurze Einführung vermittelt einen Eindruck, was sich im letzten Jahr in Grundendorf abgespielt hat. Ein Dorf, in dem die Menschen nicht zusammenhalten, in dem es Feindschaft gibt und jede Menge skurrile Charaktere. Die Beschreibung von Grundendorf und seinen Bewohnern fand ich besonders atmosphärisch, ich konnte mir die eigenartigen Bewohner gut vorstellen. Sehr skurril fand ich das Café; das eigentlich vor Jahren geschlossen wurde, aber mehr oder weniger heimlich betrieben wird. Mit einer 80jährigen Inhaberin, die immer ein Bier bringt, egal was man bestellt und sich gern mal zum fernsehen in die Wohnung zurückzieht und ihre Gäste alleine lässt. Klasse!
Patricks verzweifelte Suche ist von einigen Rückschlägen gezeichnet. Sein Auto scheint gestohlen und mehr als einmal muss er Prügel kassieren. Aber aufgeben kommt für ihn nicht infrage. Irgendwann überschlagen sich die Ereignisse und man kann eigene Vermutungen anstellen. Ich hatte bis zum Schluss keinen Verdächtigen, die Auflösung hat mich überrascht, noch mehr die Wendung, die die Geschichte im letzten Abschnitt nimmt.
Der Schreibstil ist klasse, er schafft Atmosphäre und lässt sich schön flüssig lesen. Die Cliffhanger am Ende eines Kapitels sind genial und gleichzeitig fies, dadurch fällt es schwer, das Buch mal beiseite zu packen. Außerdem ist die Spannund dadurch konstant hoch, bis zum bitteren Ende.
Fazit: Spannender Thriller mit einer schockierenden Auflösung!