Das hat Spaß gemacht...
Ich bin eigentlich eher durch Zufall auf dieses Buch gestoßen, als ich den zweiten Teil der Reihe ("der letzte erste Kuss") in Händen hielt und feststellte, dass es noch einen Vorgänger gibt. Also hab ...
Ich bin eigentlich eher durch Zufall auf dieses Buch gestoßen, als ich den zweiten Teil der Reihe ("der letzte erste Kuss") in Händen hielt und feststellte, dass es noch einen Vorgänger gibt. Also hab ich mir in der Buchhandlung erst mal das erste Kapitel durchgelesen und war sofort angetan von der starken und eher kratzbürstigen Protagonistin.
Der erste Satz: "Es ist nicht gerade die feine Art, das erste Semester damit zu beginnen, jemandem die Nase zu brechen, Miss Lance." hat mich gleich zum schmunzeln gebracht.
Cover:
Ich bin leider kein Fan davon, wenn echte Menschen auf Covern zu sehen sind, weil mir das was die Optik der Figuren angeht zu viel vorweg nimmt. Ich kreiere mir die Figuren dann lieber selbst in meinem Kopf :) Dafür gefällt mir aber die restliche Gestaltung (in Form der halbtransparenten Kreise und Schriftart des Titels) des Covers sehr. Ich finde es toll, wie hier Druck- und Schreibschrift miteinander kombiniert wurden.
Aber erstmal zum Inhalt:
Es geht um Emery, die einen Neustart 2000km von ihrer Heimat entfernt wagt und dann frisch an der Uni in einem Zimmer mit einem Kerl landet - Mason - und ihm prompt die Nase bricht, weil dieser ihren Hintern begrabscht. Ein toller Start für Emery, die natürlich sofort ihren Namen weghat aber vor allem bei Masons Freunden Eindruck schindet - die finden das nämlich mega lustig :)
Sie wird ziemlich schnell Teil der ganzen Clique, zu der auch Dylan gehört. Es ist nicht gleich Liebe auf den ersten Blick - das gefiel mir sehr. Die beiden werden erst Freunde und verbringen durch den Cliquenzusammenhalt viel Zeit zusammen. Wie es sich bei so ziemlich allen Büchern dieses Genres gehört, haben auch diese beiden Protagonisten eine Vergangenheit die es zu verarbeiten gilt. So wurde Emery an ihrer Highschool durch ihren Exfreund immens bloßgestellt und schließlich von ihren Freunden und Mitschülern verbannt, ausgeschlossen & gemobbt. . Dylan, der Tiermedizin studiert und neben seinem Job auch noch andere Verpflichtungen hat, leidet nachdem auch noch sein Auto den Geist aufgibt unter extremem Zugzwang, da er nämlich nicht nur auf einen fahrbaren Untersatz angewiesen, sondern eigentlich auch noch mehr Geld benötigen könnte. Als Mason (Emery`s Mitbewohner) ihm schließlich anbietet, sein Auto benutzen zu können, wenn er stattdessen Emery einfach ab und zu vom Wohnheim fernhält (damit er mit seiner sehr eifersüchtigen (Ex)freundin Zeit verbringen kann, nimmt Dylan dies nach einigem Zögern an und schlägt damit zwei Fliegen mit einer Klappe: er hat wieder ein Auto UND kann Zeit mit Emery verbringen, die es ihm sehr angetan hat. Emery sieht das aber eigentlich ganz anders, denn sie hat definitiv genug von den "Good Guy`s".
Meinung:
Ich fand den Schreibstil Iosivoni`s ganz wunderbar und auch die Aufmachung, dass man abwechselnd die Geschehnisse aus Emery`s & Dylan`s Sicht erfährt hat mir gut gefallen. Besonders toll fand ich die Streiche, die sich die beiden immer gegenseitig gespielt haben - das war nicht nur mega witzig, sondern hat auch Spannung zur Geschichte hinzugefügt. Auch großartig fand ich generell die Charaktergestaltung der Nebenfiguren ;)
Leider konnte ich das Handeln der Charaktere nicht immer ganz nachvollziehen: Weshalb Mason beispielsweise nicht einfach ehrlich zu Emery war, sondern stattdessen Dylan den Deal angeboten hat (was mir auch schleierhaft war, da die beiden ja sehr eng befreundet sind, da hätte Mason Dylan doch auch so das Auto geliehen) oder das Emery immer so aggressiv war und gleich "gewalttätig" wurde. Zu Beginn fand ich das ja noch ganz cool und originell, zum Ende hin fand ich es aber etwas übertrieben. Auch insgesamt fand ich den Storyverlauf mit dem Deal zwischen Mason & Dylan nicht ganz so gelungen und irgendwie störend - die Geschichte hätte das gar nicht nötig gehabt. Vor allem fand ich es auch etwas widersprüchlich, dass Dylan ja eigentlich gar keine Zeit hat (das wurde mehrfach wiederholt), weil er zwischen Job, Uni & seinen anderen Verpflichtungen pendelt (auch noch sagt, dass er eigentlich einen Zweitjob bräuchte, was dann plötzlich gar nicht mehr thematisiert wurde) aber sich trotzdem so viel Zeit nimmt, um mit Emery Zeit zu verbringen.
Auch wenn die Auflösung am Ende dann doch etwas überraschend war (was ich als durchaus positiv bewerte, da ich das so hab nicht kommen sehen) fand ich es etwas weit hergeholt, da es da meiner Meinung nach kaum Anzeichen im Vorfeld gab - für meinen Geschmack etwas zu überraschend.
Nichts desto trotz ein toller "New Adult" Roman, der bei Anhängern dieses Genres bestimmt Liebhaber findet. Wegen des Schreibstils und der Ausarbeitung der Nebencharaktere werde ich mir auf jeden Fall den zweiten Band holen, um zu erfahren wie es in der Clique weitergeht.
Fazit:
Insgesamt ein sehr solider Roman, der mich oft zum Lachen gebracht hat.