Mir persönlich ist der Abschied von den Vampiren der Nachtpolizei nach Melody of Eden schwer gefallen. Mir sind Melody und Eden, ihre Nudelgerichte, Richs frechen Kommentare und die kleine Ivy ans Herz gewachsen. Nachdem dort Rufus nur besiegt ist, ist eigentlich die Geschichte zu Ende. In „Vampires of Eden“ gibt es nun für Fans die Möglichkeit zu den Vampiren zurückzukehren.
Ein paar Wochen nach dem Ende von Melody of Eden sind Mel und Eden im Urlaub. Ein perfekter Zeitpunkt, um etwas mehr über die einzelnen Vampire zu erfahren und so erzählt Eden, wie die einzelnen Vampire überhaupt zu Vampiren geworden sind.
Vorab hatte ich eigentlich keine so großen Erwartungen an das Buch. Ich mochte die Serie einfach super gerne, sodass ich mich auf diesen Spin-Off einfach eingelassen haben. Mein Gedanke war, egal was da kommt, es wird mit Sicherheit gut. Bei Kurzgeschichten hätte ich gedacht, dass sich einfach eine Geschichte an die andere reiht, was für mich auch vollkommen in Ordnung gewesen wäre. Hier ist es jedoch so, dass die Geschichten ja eigentlich eine Erzählung von Eden sind. So gibt es zwischen den einzelnen Geschichten kurze Zwischenspiele von Melody und Eden. Das Schöne ist, dass so der Leser noch ein bisschen mehr erfährt, wie es mit dem jeweiligen Charakter weiterging und so gibt es auch immer eine schöne Überleitung zur nächsten Geschichte.
Neben dem Kernteam der Nachtpolizei werden auch noch Kardias, Tojas und Karis Geschichte erzählt. Mein Highlight war hier definitiv Kardias Geschichte. Sie war mir schon in den anderen Bänden sympathisch, aber jetzt mag ich sie noch mehr. Da die einzelnen Vampire unterschiedlich alt sind, liegt ihre Wandlung auch in unterschiedlichen Epochen. Ich habe nie Geschichte studiert, aber ich fand die Darstellung der jeweiligen Zeit und der Gesellschaftsschicht sehr realistisch. Ich konnte die jeweiligen Szenen wieder gut vor meinen Augen sehen. Teilweise fand ich wirklich schade, dass es sich hier quasi um einzelne Kurzgeschichten handelt. Ich hätte bei den meisten Charakteren direkt weiterlesen können. Wie ging es nach der Wandlung weiter und wie haben die jeweiligen Vampire zur Nachtpolizei gefunden? Viele Fragen werden hier später noch geklärt, aber bei manchen muss der Leser selber die Lücken füllen.
„Vampires of Eden“ liest sich definitive anders als die Trilogie, dennoch hat es mir wieder sehr viel Spaß gemacht. Auch wenn die Einblicke in die einzelnen Charaktere nur kurz sind, habe ich direkt ihre Persönlichkeit wiedererkannt. Es hat viel Spaß gemacht, sie besser kennenzulernen und noch ein Stück zu begleiten. Wer ebenfalls ein Fan der Vampire ist, der kann sich auf neue - teilweise lustige und teilweise traurige - Einblicke in ihr Leben freuen.