Cover-Bild Freedom's Child
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 31.07.2015
  • ISBN: 9783499269752
Jax Miller

Freedom's Child

Jan Schönherr (Übersetzer)

Niemand weiß, dass sie noch lebt. Nicht mal ihre Kinder. Doch die sind nun in höchster Gefahr. Sie raucht, sie flucht, sie trinkt. Und lässt sich von niemandem was sagen. Jeder in der Stadt schätzt – oder fürchtet – Freedom Oliver. Keiner kennt ihren wahren Namen, ihr altes Leben: ausgelöscht. Das Leben, in dem sie ihren Mann erschoss, den Schwager ans Messer lieferte und ihre Kinder verlor. Das Leben, das sie für das Zeugenschutzprogramm hinter sich ließ. Nur spät in der Nacht verfolgt Freedom per Facebook, wie Mason und Rebekah erwachsen werden. Und dann kommt der Tag. Der Tag, an dem ihre Feinde Rache schwören. An dem Rebekah verschwindet. Und Freedom weiß: Sie kann sich nicht länger verstecken, sie muss handeln ...Eine Heldin wie keine. Eine Geschichte von Liebe, Rache, Schuld und Tod.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Durchgehend spannend

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Freedom Oliver ist keine alltägliche Protagonistin. Der Leser lernt sie kennen während sie vor einem Feld in Goshen, Kentucky steht und ihre Gedanken zu ihrer Tochter Rebekah schweifen. Nach ihrer eigenen ...

Freedom Oliver ist keine alltägliche Protagonistin. Der Leser lernt sie kennen während sie vor einem Feld in Goshen, Kentucky steht und ihre Gedanken zu ihrer Tochter Rebekah schweifen. Nach ihrer eigenen Aussage wurde Rebekah von ihr getötet und auf eben diesem Acker beerdigt. Unterdessen richtet der örtliche Sheriff seine Waffe auf sie. Mit dieser Szene beginnt das Buch „Freedom‘s Child“ von Jax Miller, dem Pseudonym einer New Yorkerin mit irischen Wurzeln, und bereits dieser Anfang zieht den Leser in seinen Bann, denn er möchte mehr über die Hintergründe von dem was Freedom da geschildert hat erfahren. In diesem Zusammenhang steht auch das Cover, auf dem die Silhouette einer Frau zu sehen ist, durchwirkt mit dem Bild eines Feldes. So undurchschaubar wie die ausgefüllten Umrisse der Frau, so wenig offen ist die Vergangenheit von Freedom, denn das Leben, das sie derzeit führt ist einem Zeugenschutzprogramm geschuldet.

Nessa Delaney ist vor zwanzig Jahren dafür festgenommen worden, dass sie ihren Ehemann, einen Polizisten, erschossen hat. Den Tatverdacht konnte sie auf ihren Schwager umlenken, der dann dafür zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Doch bevor man die Schuld ihres Schwagers festgestellt hatte, kamen ihre beiden Kinder zu Pflegeeltern. Nachdem sie in den Zeugenschutz aufgenommen wurde konnte sie ihren Sohn und ihre Tochter nicht zurückerhalten. Sie hat ihren Namen in Freedom Oliver geändert und eine Stellung in einer Bar in Painter, Oregon angenommen. Die Entwicklung ihrer Kinder verfolgt sie seit einigen Jahren über das Internet. Jetzt ist es so weit, dass ihr Schwager aus dem Gefängnis entlassen wird. Er, drei seiner Brüder und seine Mutter wollen Rache nehmen für die angebliche Falschaussage von Freedom. Nun gibt es seit einigen Tagen keine Meldungen mehr von ihrer Tochter im Internet und das ausgerechnet, nachdem sie versehentlich im Alkoholrausch einen ihrer zahlreichen Briefe an sie tatsächlich abgeschickt hat. Sie fragt sich, ob da ein Zusammenhang besteht. Freedom sorgt sich gleichzeitig um ihre Kinder, ganz speziell ihre Tochter, und auch um ihre eigene Sicherheit.

Freedoms Jugend verlief ohne besondere Auffälligkeiten, bis sie sich in Matthew Delaney, dem Teenagerschwarm verliebte. Sie war hingerissen als er um ihre Hand anhielt und ahnte nicht, in welche Familie sie damit einheiratet. Viel zu spät erkannte sie, dass sie dort gesellschaftlich abdriftete. Scheinbar mühelos fügte sie sich später in ihr neues Leben ein. Doch ihre Selbstvorwürfe blieben, die sie regelmäßig mit Alkohol zu ertränken suchte. Ihr Alltag verläuft in engen Bahnen, da ihre Identität nicht aufgedeckt werden darf. Doch als sie ihr Kind in Gefahr glaubt, reagiert sie gefühlsmäßig als Mutter.

Die Erzählperspektive wechselt ohne bestimmte Reihenfolge zwischen den Kapiteln und immer wieder kommt Freedom selbst zu Wort, eingeleitet durch die Wortphrase „Mein Name ist Freedom Oliver“. Gerade diese Kapitel lassen den Leser an der Gefühlswelt von Freedom teilnehmen und legen offen, warum die Protagonistin wie handelt. Freedom ist ein Mensch mit vielen Ecken und Kanten, die sich bereits an einigen Eckpunkten ihres Lebens falsch entschieden hat. Mit der Zeit wird sie zwar nicht unbedingt liebenswert, jedoch beginnt man ihre Handlungen zu verstehen. Vor allem ihre Hilfsbereitschaft fand ich erstaunlich, da sie eigentlich nicht in das Bild passte, dass der erste Blick auf ihr Leben hergab. Glücklicherweise hat sie nicht nur Feinde, sondern Freunde, die ihr ungeahnt zur Seite stehen. Überhaupt birgt dieser Thriller einige unvorhersehbare Wendungen, die den Leser schließlich in ein so nicht erwartetes Umfeld führen, in dem es dann zu einem furiosen spannenden Showdown kommt.

Jax Miller hat eine ganz eigene Erzählweise und ist dabei an einigen Stellen nicht zimperlich. Manchmal spielte auch der Zufall mit, was aber die Spannung letztendlich noch steigerte und den Spannungsbogen bis zum Schluss hochhielt. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne Thriller lesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Packender Pageturner

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Freedom Oliver ist im Zeugenschutzprogramm, sie ist nicht glücklich, hat sich aber einigermaßen in ihrem neuen Leben eingerichtet.Als der Mann, den sie hinter Gitter brachte, frei gelassen wird, und auch ...

Freedom Oliver ist im Zeugenschutzprogramm, sie ist nicht glücklich, hat sich aber einigermaßen in ihrem neuen Leben eingerichtet.Als der Mann, den sie hinter Gitter brachte, frei gelassen wird, und auch noch ihre Tochter, die sie als Baby zur Adoption frei gab, verschwindet, muss Freedom handeln.

„Freedom`s Child“ ist ein Roman, den ich mehr oder weniger nur durch Zufall in die Finger bekam, unter anderen Umständen hätte ich mich wahrscheinlich nicht für ihn interessiert, doch jetzt, nach dem ich ihn gelesen habe, bin ich froh darüber, denn er hat mich von der ersten Seite an gepackt.

Freedom ist kein einfacher Charakter, sie säuft, sie flucht und wird auch schon einmal gewalttätig. Erst nach und nach enthüllt der Roman, wie es dazu kam, Vieles wird dadurch verständlicher. Freedom ist aber auch eine ganz besondere Protagonistin, ich bin ihr gerne gefolgt und konnte manche Handlungen durchaus nachvollziehen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass manch einer sich von ihr abgestoßen fühlen könnte, sie ist derb, sie spricht derb und sie benimmt sich oft nicht gesellschaftsfähig. Aber gerade das macht auch den Reiz ihrer Geschichte aus.

Erzählt wird nicht chronologisch. Der Prolog setzt gegen Ende der Geschichte an und macht direkt neugierig. Später gibt es öfter Rückblenden, die erklären, wie es zu Freedoms derzeitigem Leben kam. Ich finde nicht alles logisch, schon dass Freedom einen so umfassenden Zeugenschutz bekommen hat, erscheint mir fraglich, manche Frage bleibt auch bis zuletzt offen (wie konnte der Zeugenschutz umgangen werden?), aber ausnahmsweise ist mir das egal, ich bin trotzdem von Anfang bis Ende gefesselt gewesen, habe den Roman nahezu atemlos gelesen. Man sollte also Abschied nehmen davon, eine logisch durchdachte Geschichte zu erwarten, sondern sich einfach darauf einlassen, die Spannung, die Action und das Entsetzen genießen, das einen erwartet. Wir erleben das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven, wobei Freedom als einzige in Ich-Form erzählt.

Sehr gut hat mir gefallen, dass die Worte des Prologs später wieder aufgenommen wurden, dieses Mal aufgefüllt mit Dingen, die man mittlerweile weiß. Weniger gut hat mir gefallen, dass Freedoms Perspektive grundsätzlich mit „Ich bin Freedom“ eingeleitet wurde, als Mantra taugt das eigentlich nicht wirklich und mich nervte es schon nach wenigen Malen.

Der Autorin ist ein beeindruckendes Debüt gelungen, das packend geschrieben und kaum aus der Hand zu legen ist, ich habe atemlos gelesen und mich sehr gut unterhalten. Genrefans sollten zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Name ist Freedom

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Freedom Oliver ist eine außergewöhnliche Frau, die weiß wie der Boden der Tatsachen aussieht. Sie jobbt in einer zwielichtigen Kneipe, trinkt mit Begeisterung mal einen (oder mehrere) weit über den Durst, ...

Freedom Oliver ist eine außergewöhnliche Frau, die weiß wie der Boden der Tatsachen aussieht. Sie jobbt in einer zwielichtigen Kneipe, trinkt mit Begeisterung mal einen (oder mehrere) weit über den Durst, flucht und schimpft den lieben langen Tag. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich etwas ganz anderes. Freedom hieß früher mal Nessa. Früher, da hatte sie Mann und Kinder; doch dann ist Einiges schief gelaufen und Nessa wurde dank des Zeugenschutzprogramms zu Freedom. Und ist seitdem auf der Flucht vor der Vergangenheit; doch jetzt droht diese sie einzuholen.

Mein Name ist Freedom. Mit diesem Satz beginnt quasi jedes Kapitel; diese Wiederholung fand ich unglaublich gelungen, so als ob die Protagonistin sich immer selbst bestärkt. Apropos Stärke, Freedom ist eine starke Frau. Sie muss Unglaubliches aushalten, auch wenn das nicht spurlos an ihr vorüber ging. Wer Wert auf gesittete Wortwahl legt, sollte sich von Freedom fernhalten, denn ihre raue Schale spiegelt sich in einer rauen Sprache wieder. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, und das ist noch sehr beschönigt. Auch sonst ist sie kein Vorzeigefrauchen, trotzdem war sie mir sympathisch. Im Gegensatz zu so einigen anderen Figuren, die einem regelrecht widerlich anmuteten. Jax Miller hat definitiv das Talent ihren Figuren Leben einzuhauchen, Pappkameraden waren hier nicht zu finden. Ihr Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, die derbe Sprache fand ich äußerst passend. Die Spannung ist durchgehend auf hohem Niveau und Miller kommt immer wieder mit einer Überraschung um die Ecke, sodass die rasante Story nie langweilig wird. Einige Motive waren nicht brandneu, aber Millers Interpretation schon. Freedom’s Child ist für mich ein sehr gelungenes Debut und ich hoffe, dass die Autorin bald Neues liefert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) ...

Schon der Titel hatte mich neugierig gemacht. Weshalb dieser wohl nicht übersetzt wurde? Beim ersten Blick auf das Buch dachte ich nämlich, dass es auf englisch geschrieben wäre. (Ist es im Original auch) Aber warum hatte man den Titel nicht mit übersetzt? Genau durch diese Frage habe ich mir das Buch etwas näher angesehen und bin dann tatsächlich am Klappentext hängen geblieben.

Da war von Erschießen, Zeugenschutzprogramm, Facebook die Rede.

Nun war ich wirklich gespannt, was mich hier erwarten würde.



Ganz langsam, aber in einer sehr direkten Sprache wird die ganze Geschichte erzählt. Da wäre z.B. Nessa Delaney, die aufgrund eines Zeugenschutzprogrammes nun Freedom Oliver heißt. Sie lebt in Kentucky und arbeitet in einer Bar. Na ja, es ist wohl eher so eine Spelunke.

Sie erhält eines Tages die Nachricht, dass ihr Sohn Matthew nach achtzehn Jahren Gefängnis wieder frei ist. Diese Freiheit bedeutet für sie jedoch wieder Angst. Auch ihre beiden Kinder hatte man damals ins Zeugenschutzprogramm genommen, wo sie beide ebenfalls neue Namen erhielten.

Lange wird in der Geschichte um den Mord drumrum geredet, so dass ich mir immer wieder die Frage stellte, was denn eigentlich geschehen war. Nur ganz langsam, öffnet die Autorin das Geheimnis. Diese Spannung hält sich die gesamte Story über.



Auch die Protagonisten werden immer nur bruchstückhaft beschrieben, was den Spannungsbogen ebenfalls aufrecht hält. Ich hatte nur einen Gedanken - weiter lesen. Ich wollte unbedingt wissen wie und wer und was.

Da die Autorin unter einem Pseudonym schreibt, wird sie selbst wissen, wie es ist und was es bedeutet, unter einem anderen Namen zu leben bzw. mit dem neuen Namen angesprochen zu werden.



Die ganze Story war für mich glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt.





Ich kann mich den Worten Karin Slaughters nur anschließen: "Ein Wahnsinnsbuch - von einer neuen starken Autorin".

Veröffentlicht am 15.09.2016

Brillante Figuren eines facettenreichen Thrillers

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Freedom Oliver hieß in der Vergangenheit einmal Vanessa Delaney, aber seit sie im Zeugenschutzprogramm steht, heißt sie überall nur Freedom. Sie arbeitet in einer Bar in einer Kleinstadt. Ihre Sprache ...

Freedom Oliver hieß in der Vergangenheit einmal Vanessa Delaney, aber seit sie im Zeugenschutzprogramm steht, heißt sie überall nur Freedom. Sie arbeitet in einer Bar in einer Kleinstadt. Ihre Sprache und Lebensweise passte sich dem Milieu an. Hinter Freedom steckt aber auch eine andere Frau, eine Frau, die in jungen Jahren ihren Sohn Ethan – jetzt Mason heißt – und eine Tochter namens Layla – später den Namen Rebekah erhält – bekam. Rebekah musste sie nach drei Minuten abgeben. Zwanzig Jahre hat Freedom ihre Kinder nicht gesehen. Der Grund: sie saß für zwei Jahre im Gefängnis für den Mord an ihren damaligen Mann Mark Delaney. Doch Freedom ermordete Mark nicht, sondern ein Familienmitglied ihres Mannes. Nach zwanzig Jahren wird der Mörder entlassen und will sich an Freedom rächen. Und Freedom will endliche ihre Kinder finden und wiedersehen. Ein Katz-und-Maus-Spiel zwischen Freedom, der Polizei, einer gottesfürchtigen Gemeinschaft und der Familie Delaney beginnt.
Die amerikanische Autorin Jax Miller überfordert die Leserschaft anfangs mit einer Geschichte, die zwanzig Jahre zurückliegt und deren Auswirkungen bis in die Gegenwart. Denn die Geschichte und der Prolog vor allem sind nicht leicht zuzuordnen. Freedom spielt als Frau eine zentrale Rolle in der Geschichte. Anfangs fällt es einem schwer, diese Frau mit ihrer derben und ordinären Sprache und dem jeweiligen Getue zu folgen, weil man sich ungern in dieses Milieu, in dem Freedom lebt, hineingezogen werden möchte. Im Laufe der Geschichte zeigt die Autorin die wahren Facetten hinter Freedom, warum sie heute so ist wie sie ist. Jax Miller schuf wahrscheinlich die Figur Freedom, und baute die Geschichte um diese Figur herum, zumindest könnte man es bei dem Erzählstrang vermuten, den sie mit diesem Buch vorlegt. Verschiedene Erzählperspektiven stellen eine Herausforderung, aber bei diesem Thriller besonders, weil eben auch ein Duzend Figuren in diese Geschichte involviert sind. Es existieren böse und ehrliche liebe Figuren in diesem Thriller. Besonders schließt man die Kinder in sein Herz, weil sie eben so ehrlich und direkt sind. Kurze Kapitel erleichtern das Lesen, nur die Zeitsprünge fordern beim Lesen, und die Zuordnung der zum Teil versteckten Aspekte verliert sich manchmal in der Erzählung.
Bei diesem Thriller fiel mir nach den ersten Seiten der Sprachstil schwer, aber desto mehr man über die Protagonistin erfuhr, umso interessanter wurde diese Figur. Bis auf die anfänglichen Verwirrungen im Erzählstrang und die eine oder anderen Fragen in Bezug auf den Aspekt des Zeugenschutzprogramms der Hauptprotagonistin sowie die Ausführung eines Mordes an eine andere Figur blieben für mich offen. Und somit weist der Thriller kleine Schwächen auf. Zum Ende hin wurde die Geschichte spannender und interessanter, so dass man schnell die Geschichte auslesen wollte.