Eine gelungene, hoch spannende Fortsetzung von „Der Garten“!
Eine gelungene, hoch spannende Fortsetzung von „Der Garten“!
„Unser Glaube beruht nicht auf verstaubten Reliquien, Bethany Barclay. Und das sollte der Ihre auch nicht.“
Bethany Barclays atemberaubende ...
Eine gelungene, hoch spannende Fortsetzung von „Der Garten“!
„Unser Glaube beruht nicht auf verstaubten Reliquien, Bethany Barclay. Und das sollte der Ihre auch nicht.“
Bethany Barclays atemberaubende Flucht und die rasante Jagd nach einer begehrten Reliquie halten den Leser auch im Nachfolgeband zu „Der Garten“ in gespannter Erwartungshaltung bei der Stange. Die zwischenzeitlich vom FBI gesuchte ehemalige Anwältin wird nach dem Tod ihrer besten Freundin Annabelle Seaver nicht nur vom amerikanischen Geheimdienst gesucht. Ihr sind auch der britische Geheimdienst, ehemalige Ex-Agenten sowie die Mitglieder der beiden Geheimorganisationen „Der Garten“ und „Die Wildnis“ auf den Fersen. Die verschiedenen Parteien liefern sich ein Rennen, um Bethanys habhaft zu werden, einer Frau, der Bombenanschläge und sogar ein Mord zur Last gelegt werden. Bethany ist auf der Suche nach der Pilatus-Inschrift, einem Kalksteinblock auf dem Pontius Pilatus seinen Bericht über das Leben und Wirken von Jesus Christus hinterlassen haben soll. Zugleich ist sie auch im Besitz eines Foto-Fragmentes, das eine verheerende Macht in ihren Händen darstellt.
In einem höchst aufregenden Plot durfte ich auf beinahe vierhundert Seiten eine abenteuerliche Verfolgungsjagd, viele Fährten und ausgeklügelte Schachzüge miterleben und traf dabei auf viele bekannte Gesichter aus dem Vorgängerbuch.
Der Autor lässt nur sehr langsam tiefere Einblicke in die Machenschaften der diversen Organisationen zu, auch die eigentliche Identität der streng geheim gehaltenen Namen der Mitglieder offenbaren sich erst im Verlauf des Buches. Die Figur der Bethany Barclay wurde sehr interessant dargestellt, ihre kluge und scharfsinnige Handlungsweise sorgte immer wieder dafür, dass sie ihren Häschern durchs Netz schlüpft. Bethanys „Wahlschwester“ und Schützling Janice Stafford, das dünne kleine schwarze Mädchen mit den langen Afrozöpfen und dem brillanten Verstand, spielte eine glänzende Rolle in diesem ausgeklügelten Spiel und begeisterte mich mit ihren klugen Schlussfolgerungen und genialen Computerkenntnissen. Neben dem ehemaligen CIA-Agenten Raymond Fuentes, dem FBI-Agenten Carl Carraway, dem Milliardär und Selfmade-Mogul Elliot St. John und dem geheimnisvollen Lord Simon Findrake, dem neunten Earl von Clougham, war es definitiv die eiskalte, zynische und zähe Schutzherrin des Rates, von der scheinbar die größte Gefahr ausging. Durch meine Mitschriften und kurzen Notizen zu den handelnden Personen konnte ich mir zwar stets einen Überblick verschaffen, ich hätte jedoch eine Personenliste im Anhang des Buches angesichts der Vielzahl von Namen als hilfreich empfunden.
Einziger Kritikpunkt meinerseits war der Schreibstil, wo der Autor den Großteil seiner Geschichte in der Vergangenheitsform erzählte, jedoch dann wieder sämtliche Passagen mit Beteiligung von Lillian Hartshorne im Präsens schrieb. Hierbei vermischt er die Zeitformen auf zwei Buchseiten sogar innerhalb einzelner Passagen, was zu Verwirrungen führt… mal schreibt er einen Satz im Präsens, mal wieder in der Vergangenheitsform….
Abgesehen davon hat mir die Lektüre dieses Buches großes Lesevergnügen bereitet. „Die Wildnis erwacht“ ist definitiv ein Buch, das man nur äußerst schwer wieder aus der Hand legen kann. Meines Erachtens ist eine Kenntnis des Vorgängerbuches ein klarer Vorteil, und ich kann für dieses hochspannende Werk des Autors A. L. Shields eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Die letzten Seiten des Buches lassen bereits eine Fortsetzung erahnen, und ich freue mich auf die Erscheinung des dritten Bandes, um den Fortgang dieser Geschichte mit zu verfolgen.