Zwischen der Vergangenheit und der Zukunft
2021 wurde der Autor mit dem Literaturnobelpreis für diesen Roman ausgezeichnet, der bereits im Jahr 1994 erschien.
Abdulrazak Gurnah zeigt in diesem Buch die Brutalität des Lebens in Afrika Anfang des ...
2021 wurde der Autor mit dem Literaturnobelpreis für diesen Roman ausgezeichnet, der bereits im Jahr 1994 erschien.
Abdulrazak Gurnah zeigt in diesem Buch die Brutalität des Lebens in Afrika Anfang des XX. Jahrhunderts. Wegen des Krieges sowie des Hungers mussten zahlreiche Umsiedlungen vorgenommen werden. Das Unheimlichste, was man zwischen den Zeilen erkennt, ist Kindersklaverei. Am Beispiel vom Hauptcharakter Yusuf, der wegen der Schulden seines Vaters an einen Kaufmann „verschenkt“ wird, sieht man das harte Schicksal eines unschuldiges Kindes, das keine Freiheit mehr hat. Während der Leser die Kindheit und das Erwachsenwerden von Yusuf beobachtet, wird einem deutlich, dass das Leben des ganzen Kontinents sowie die Kultur Afrikas sich allmählich verändert. Es wird mehrmals betont, dass die Kolonialisierung durch Europäer der Grund dafür ist. Durch die ironischen Bemerkungen des Autors sowie die Perspektive der Erzählung eines Kindes und später Jugendlichen sieht das ganze Bild nicht so drastisch. Trotzdem berührt die Geschichte einen vollkommen. Mit der Zeit hat Yusuf Einiges erlebt: Liebe, gefährliche Abenteuer, religiöse Fragen und Antworten, Unrecht. Alles, was ihm bleibt und der einzige Ort, wo er sich frei fühlt ist ein Garten - ein Paradies, wo er von seinem anderen Leben träumt. Er denkt kaum an seine Familie, er hat sie schon vergessen und das mit 17 Jahren! Wie kann das Schicksal so gemein sein!
Im Laufe der Geschichte wird die alte Welt von Yusuf zerstört. Er trifft eine wichtige Entscheidung, was mich sehr beeindruckt hat.
Die Geschichte ist tiefgründig und real, ab und zu langatmig. Ich konnte das Buch in kurzer Zeit nicht beenden. Für diesen Roman habe ich mehr Zeit gebraucht, als sonst. Erst das Ende des Romans war für mich dynamischer und interessanter. Im Nachhinein bin ich froh, diesen Roman gelesen zu haben.
Ich kann das Buch diejenigen empfehlen, die gerne über die anderen Kulturen lesen, bzw. über Afrika und deren Geschichte.