Eckdaten
Taschenbuch
Novelle
12,95 €
ISBN: 978-3-95753322-7
2016
DeBehr-Verlag
270 Seiten
Cover
Ein Mann, der Linkshänder ist, steht vor einer riesigen Tafel mit einem Kreidestück in der Hand und die andere Hand ist in der Hosentasche. Das Cover passt doch ziemlich gut zum Titel.
Inhalt (Klappentext)
An einem deutschen Gymnasium in Zeiten der Kuschelpädagogik. Studiendirektor Albert Zahn, mit Herz und Verstand Pädagoge, gerät in Konflikt mit dem leistungsverweigernden Schüler Peter Kahn, einem Fan von Amokläufen. Dieser, gedeckt vom unfassbar moderaten Schulleiter Hans Zwilling, schmiedet Intrigen gegen seinen Lehrer. Anstatt der Schüler Peter Kahn das Gymnasium wegen schlechter Noten verlässt, sieht sich der Studiendirektor plötzlich einem Ränkespiel der ansässigen Aufsichtsbehörde ausgesetzt. Als wäre dies nicht genug, wird seine Lebensgefährtin Jule König entführt. Er selbst sieht sich dem Vorwurf der Vergewaltigung einer Minderjährigen und des Totschlags ausgesetzt. Und dann ist da noch der illegale afghanische Flüchtling Walid.
Fazit
Als Lehramtsstudentin fand ich die im Buch angesprochene Thematik überaus interessant. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass so ein Lehreralltag aussieht.
Junge Lehrkräfte sind meist zu Beginn ihrer Laufbahn motiviert und denken, dass sie den Schülerinnen und Schülern helfen können. Ich zähle mich selbst dazu, aber ich weiß auch, dass das nur eine Illusion ist. Es wird nicht leicht, den SuS (Schülerinnen und Schülern) gerecht zu werden. Deshalb finde ich so alltagsnahe Geschichten wichtig, damit die angehenden Lehrerinnen und Lehrer sich keine falschen Hoffnungen machen.
Das Thema der Inklusion wird zukünftig wahrscheinlich noch präsenter sein als jetzt. Leider sollte das schon im Studium beginnen. Ich kann zwar nur von meiner Uni reden, aber hier ist es so, dass nur die Förderschullehrerinnen und -lehrer in der Thematik geschult werden. Die anderen Lehrämter bekommen meist davon nichts mit und können somit im Berufsalltag auch nicht damit umgehen. Hier müsste dringend etwas geändert werden! Alle angehenden Lehrerinnen und Lehrer sollten mit diesem Thema vertraut gemacht werden und spezielle Schulungen absolvieren. Man will ja keine Lehrkräfte wie Herrn Zwilling oder Frau Richter. Die nehmen das Wort Kuschelpädagogik wirklich wortwörtlich, besonders Frau Richter. Das Buch zeigt die positiven und negativen Seiten der Inklusion.
In dem Buch passiert wirklich viel. Zum einen wird Albert Zahn an seiner neuen Schule mit anderen pädagogischen Vorstellungen konfrontiert und er muss seine eigenen Werte gegen das Kollegium, seinen Chef und die Eltern verteidigen. Er verdient Respekt, dass er bis zum bitteren Ende für seine Meinung eingestanden ist und sich nicht hat unterkriegen lassen.
Das Thema Amoklauf ist seit den Ereignissen in Erfurt gegenwärtig, aber im Studium selbst habe ich noch nichts dazu gelernt. Lehrkräfte sollten aber für diesen Fall sensibilisiert werden. Man kann nie wissen, wann und ob dieser Fall eintritt, weshalb man sich auf jeden Fall dafür gewappnet fühlen sollte.
Ich finde dieses Buch sehr interessant, nicht nur, weil mich das Thema persönlich trifft, sondern auch, weil sich die Gesellschaft wahrscheinlich in diese Richtung ändern wird. Mal sehen, was die Zukunft bringt. Das Buch ließ sich leicht lesen und die verschiedenen Themen, die angesprochen wurden, haben die Geschichte abwechslungsreich gestaltet. Dass die Geschichte von einem Journalisten nacherzählt wurde, hat mich nicht sonderlich gestört.
Einige Zeichensetzungsfehler sind mir aber beim Lesen aufgefallen. Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber mir fällt so etwas beim Lesen auf. ^^ Vielleicht kann man diese bei der nächsten Auflage verbessern. Ich liste sie einfach mal auf: Seite 19 „an-geboten“ ein Trennungsstrich zu viel, S.33 Z.4 von unten Anführungszeichen fehlen, S.90 Z. 7 Anführungszeichen fehlen, S.202 Z. 12f Anführungszeichen fehlen, S.224 Z.1 Anführungszeichen fehlen, S. 238 Z.5 Anführungszeichen fehlen, S.245 letzter Satz Anführungszeichen fehlen, S.255 Z.4 Anführungszeichen fehlen.
Die Gedichte, vor allem das letzte, finde ich super und passen immer zur jeweiligen Situation.