Lesenswert!
Adriana Altaras erzaehlt aus dem Alltag ihrer deutsch-jüdischen Familie, von ihrem pubertierenden Sohn und von ihren Freunden. Das Ganze ist gekennzeichnet durch wechselnde Erzählperspektiven, wobei ich ...
Adriana Altaras erzaehlt aus dem Alltag ihrer deutsch-jüdischen Familie, von ihrem pubertierenden Sohn und von ihren Freunden. Das Ganze ist gekennzeichnet durch wechselnde Erzählperspektiven, wobei ich die Erzaehlperspektive ihres ältesten Freundes Aron (auch die jenseitige) sehr anrührend fand. Ihr Mann Georg, "Westfale, Katholik, Doitscha" ist zugleich Fels in der Brandung, Ruhepol und Angriffsziel des Sohnes.
Der Erzählton ist witzig, geistreich und bissig, und ich habe so Manches gelernt - etwa, das J. Gaucks Eltern Mitglieder der NSDAP gewesen waren (wtf). Herrlich amüsiert habe ich mich auch über die Israelreise der Familie Altaras, die einen zackigen israelischen Soldaten heimlich "mein Führer" nennt
Altaras, eine Schauspielerin und Regisseurin, erzählt anschaulich und mitreissend. Das erste Kapitel fand ich noch dröge. Aber der Roman fesselte mich mit jeder Seite mehr, sodass ich traurig war, als er schliesslich ausgelesen war.
Fazit: Diese Lektüre ist ganz klar 5 Sterne wert!