Neuanfang und Abenteuer...
Das alternde Ehepaar Hector, ein Professor der Philosophie und seine Frau Sylvie, eine Hausfrau, lebt mit seinem 14-jähriger Sohn Lester in Paris.
Seit dem islamistisch motivierten Terroranschlag auf die ...
Das alternde Ehepaar Hector, ein Professor der Philosophie und seine Frau Sylvie, eine Hausfrau, lebt mit seinem 14-jähriger Sohn Lester in Paris.
Seit dem islamistisch motivierten Terroranschlag auf die Redaktion der Satirezeitschrift Charlie Hebdo im Januar 2015 fühlen sie sich dort nicht mehr so wirklich wohl.
Als Hector das Angebot erhält, eine zeitlang als Gastprofessor an einer amerikanischen Universität tätig zu sein, greifen sie zu. Ihr Leben verändert sich nun radikal.
Im Verlauf lernen wir v. a. Sylvies Innenleben besonders gut kennen. Sie ist m. E. der eigentliche Mittelpunkt der Geschichte.
Obwohl sie voller Gedanken ist, fühlt sie sich leer. Sie beginnt, sich und ihr Leben zu hinterfragen.
Der pubertierende Sohnemann macht eine eigenartige und befremdliche Entwicklung durch und gibt sich einen anderen Namen. Er nennt sich plötzlich Absalom-Absalom, verirrt sich in religiösem Wahn und wird eine Art Sektenführer auf der High School.
Im Gegensatz zu den beiden hat der an sich eher zurückhaltende und unscheinbare Hector keine großen Probleme mit dem Ortswechsel.
Er lebt sich in der Universität schnell ein, findet seinen Platz und wird sogar von Frauen umgarnt und bewundert.
Seine ungewohnte Popularität, Sylvies Schwierigkeiten, sich zurechtfinden und Lesters Entwicklung machen die Auslandsreise zu einem kritischen Abenteuer.
Was so vielversprechend begonnen hat, gipfelt in Haltlosigkeit. Wie es wohl endet? Ich flog durch die Seiten, weil ich es wissen wollte!
Die 1966 geborene französische Schriftstellerin Agnès Desarthe erzählt unaufgeregt, feinfühlig, psychologisch stimmig und authentisch vom Neuanfang dreier Menschen.
Gewürzt ist der Roman mit Ironie und originellen Alltagsszenen.
Wohin dieser Neuanfang führt, lohnt sich unbedingt gut zu lesen!