Durchwachsenes Lesevergnügen
Der Start in den Manga war gelungen, denn er schloss sich direkt an die Ereignisse des letzten Bandes an. Allerdings gab es hier schon eine überraschende Wendung. Hatte ich noch auf reichlich Zündstoff ...
Der Start in den Manga war gelungen, denn er schloss sich direkt an die Ereignisse des letzten Bandes an. Allerdings gab es hier schon eine überraschende Wendung. Hatte ich noch auf reichlich Zündstoff wegen dem Auftauchen einer neuen Figur gehofft, blieb dies vorerst aus. Dafür erhöhte es natürlich die Unvorhersehbarkeit der weiteren Entwicklungen, was mir gefiel.
Zudem begeisterte mich Ai Hibiki mit ganz besonders schönen Zeichnungen von einem sehr nachdenklichen Sogo mitten im Regen. Das sah wirklich unglaublich toll aus und es entstand eine magische Atmosphäre.
So hätte der Manga für meinen Geschmack weitergehen können. Doch stattdessen beschloss Ai Hibiki jetzt schon ein Extrakapitel, welches völlig losgelöst von den vorherigen Ereignissen war, in die Geschichte einzubauen. Warum machte Ai Hibiki das? Es brachte mich aus dem Konzept und störte die kurz vorher aufgebaute Spannung empfindlich. Außerdem ergab für mich dann das darauffolgende Kapitel kurzzeitig so gar keinen Sinn, sodass ich mich erst einmal wieder in den Manga einfinden musste. Das fand ich extrem schade. Meiner Meinung nach hätte das Extrakapitel an den Schluss gehört. Dann wäre alles stimmiger und flüssiger gewesen.
Zum Glück konnte mich die Mangaka damit aussöhnen, dass der weitere Verlauf der Geschichte eine radikale Wendung nahm. Mit dieser hätte ich niemals gerechnet und nun war ich tatsächlich neugierig, wie die weitere Entwicklung wohl sein würde.
Jetzt kristallisierte sich ganz klar heraus, dass Miku auf dem besten Weg ist eine Edelprostituierte zu werden. Der Charme und der Reiz des lieblichen Unterrichts mit dem Butler Sogo verflog. Es war spürbar, wie Miku dies beschäftigte. Wobei sie ja diesen Weg aus freien Stücken gewählt hatte, um die Schulden ihrer Mutter abzubauen.
Interessanterweise hatte auch in diesem Band Sogo nicht mehr so viel Raum innerhalb der Handlungen, sodass Miku nun auf sich alleingestellt war, mit all ihren neuen Verpflichtungen. Erwartungsgemäß kam sie noch immer ins Trudeln, doch ihr Wille, ihre Aufgabe zu bestehen, war noch immer eindrucksvoll. Mittlerweile wirkte Miku nicht mehr so unbedarft und naiv wie zu Beginn der Serie. Dies mochte ich sehr gern, denn es verdeutlichte die Entwicklung ihres Selbstbewusstseins, aber auch, das sie langsam erwachsen wurde und Verantwortung für ihre Entscheidungen tragen muss.
Der Zeichenstil blieb wie gewohnt ausdrucksstark und detailfreudig. Die erotischen Szenen waren wieder sehr direkt gezeichnet, wurden jedoch bei den entscheidenden Stellen geschickt ausgeblendet. Die Mimiken und Gestiken der Figuren blieben sauber und eindrücklich ausgearbeitet. Alleine vom Zeichnerischen war dieser Band wirklich ein Augenschmaus.
Fazit:
Der vierte Band war für mich eher durchwachsen. Eine andere Kapitelaufteilung wäre förderlicher für das Gesamtbild gewesen. Durch eine extreme Wendung im Handlungsgefüge wurde jedoch wieder reichlich Spannung aufgebaut.