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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2024

Eigentlich hätten es 5 Sterne sein können...

Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz
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Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz richtet sich eindeutig an Kinder und ist für die Zielgruppe ab vier Jahren konzipiert. Als ich das Buch aufschlage, bin ich jedoch überrascht, denn es enthält ...

Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz richtet sich eindeutig an Kinder und ist für die Zielgruppe ab vier Jahren konzipiert. Als ich das Buch aufschlage, bin ich jedoch überrascht, denn es enthält für ein Kinderbuch dieser Altersklasse eine beachtliche Menge an Text. Dies könnte für die jüngsten Leser eine Herausforderung darstellen. Denn auch Zuhören kann anstrengend sein. Abgefedert wird das Ganze von den großflächigen und detailreichen Illustrationen. Sie verleihen der Geschichte eine lebendige Atmosphäre und ziehen die Aufmerksamkeit der Kinder auf sich.

Die Geschichte beginnt auf eine sehr ansprechende Weise, und ich finde den Einstieg gelungen. Sofort lerne ich Lou und seinen ganz besonderen Traum kennen: Einen Ort, an dem es unbegrenzte Süßigkeiten gibt, ganz ohne Nachteile. Dieses Thema spricht unsere Jüngsten direkt an und weckt ihre Fantasie.
Lous Freundin Rosali sieht diese Träumerei jedoch kritischer als der kleine Eichhörnchen-Junge. Sie versucht ihm klarzumachen, dass er mit dem, was er hat, zufrieden sein kann. Doch müssen wir uns wirklich mit dem zufriedengeben, was wir haben, oder sollten wir nicht auch an unseren Träumen festhalten und versuchen, sie zu verwirklichen?

Die Grundidee und die Botschaft hinter der Geschichte um Lou sind gelungen. Ich schätze, dass sie kindgerecht in einfachen Worten erzählt wird. Lou zeigt keine übermäßige Abenteuerlust, sondern hält mit Bedacht und Freundlichkeit an seinem Vorhaben fest. Die Erzählung von Lou und der geheimnisvollen Süßigkeitenschatz ist durchweg positiv und warmherzig, und die vielfältigen Illustrationen lockern die Geschichte auf. Besonders ansprechend finde ich, dass die Ereignisse so charmant aufgeteilt sind, dass Erwachsene beim Vorlesen für jüngere Kinder mit kürzeren Aufmerksamkeitsspannen problemlos Pausen einlegen können.

Während ich jedoch verzaubert durch die Geschichte lese und die Bilder betrachte, fallen mir einige Ungereimtheiten auf. Rosali, Lous Freundin, soll ein Specht sein, doch der illustrierte Vogel wirkt eher wie eine Mischung aus Blaumeise und Ente. Auch Lou wirkt unterschiedlich gestaltet: Mal hat er vier, mal fünf Krallen, mal Kulleraugen und mal eine halbrunde Augenform. Selbst die Nase variiert.
Zudem passen nicht immer Text und Illustrationen zusammen. So warte ich beim Lesen auf den Auftritt einer Maus, die jedoch nicht erscheint. Erst später wird mir klar, dass mit der Maus in der Zeichnung ein anderes Tier gemeint ist.

Die Illustrationskunst selbst unterscheidet sich stark. Manchmal sind die Zeichnungen so, wie ich sie aus alten Kinderbüchern kenne, dann sind sie teilweise so realistisch, dass sie aus einem Naturkundebuch stammen könnten. Erst ganz am Schluss wird deutlich, dass die Illustrationen nicht von einem Kunstschaffenden erstellt wurden, sondern mit Hilfe von Midjourney. Dies ist ein Tool, welches aus Text Bilder erschafft. Mit anderen Worten: Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz ist durch KI-Kunst unterstützt.
Ich persönlich finde das sehr schade. Obwohl die Zeichnungen wirklich superniedlich sind, mindert diese Erkenntnis für mich den Wert des Kinderbuchs. Es scheint, als hätte niemand Wert auf ein einheitliches Aussehen gelegt. Besonders bei Kinderbüchern, die durch das Zusammenspiel von Text und Bildern harmonieren sollen, ist ein hoher Maßstab erforderlich. Wir erinnern uns: Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz richtet sich an Kinder ab vier Jahren. Diese Alterszielgruppe kann selber noch nicht lesen, das bedeutet, sie nehmen die gehörten Informationen auf und versuchen sie in den Illustrationen wiederzuentdecken. Das ist hier mitunter schwierig, da auch inhaltlich nicht alles hundertprozentig zu den Zeichnungen passt. Meiner Meinung ist dies nicht optimal für diese schöne Geschichte, die doch so wundervoll und mit einem Augenzwinkern erzählt ist.

Fazit:
Lou und der geheimnisvolle Süßigkeitenschatz ist ein wirklich schönes Kinderbuch mit einer wichtigen Botschaft, jedoch mit Abstrichen. Es sollte klar gekennzeichnet sein, dass hier KI-Kunst zum Einsatz kam, damit die Enttäuschung über die Diskrepanz zwischen Text und Illustration nicht so groß ist.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Ein packender Thriller mit nervenaufreibender Grundstimmung

Mit kaltem Kalkül
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Mit kaltem Kalkül ist der fesselnde zweite Teil der Rechtsmedizin-Thriller-Reihe um die talentierte Fachärztin für Rechtsmedizin, Sabine Yao. Das Cover ist passend zum ersten Band gestaltet und ich mag ...

Mit kaltem Kalkül ist der fesselnde zweite Teil der Rechtsmedizin-Thriller-Reihe um die talentierte Fachärztin für Rechtsmedizin, Sabine Yao. Das Cover ist passend zum ersten Band gestaltet und ich mag das Spiel mit der unterschiedlichen Haptik.
Mit kaltem Kalkül kann unabhängig vom ersten Band Mit kalter Präzision gelesen werden, doch es ist mir eine Freude, bekannte Charaktere wiederzutreffen, die im Vorgänger eine Nebenrolle spielten. Michael Tsokos schafft es, die Verbindungen zwischen den beiden Bänden so zu erläutern, dass Lesende ohne Vorwissen problemlos in die Geschichte eintauchen können.

Der Schreibstil ist leicht und bildhaft, was das Eintauchen in die Geschichte erleichtert. Zu Beginn des Buches werden mehrere Handlungsstränge eröffnet, darunter drei interessante Obduktionen und das mysteriöse Verschwinden des 9-jährigen Yasser, dessen Schicksal von dem ehemaligen Geheimdienstler Khalaf verfolgt wird. Der personale Erzähler ermöglicht es, die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven zu erleben, wobei mich die Sichtweise des kleinen Yasser besonders emotional berührt.
Die Wechsel der Perspektiven und Handlungsorte steigern die Spannung und sorgen für unerwartete Cliffhanger, die mich bis zur letzten Seite fesseln. Die kurzen Kapitel tragen zusätzlich zur Dynamik und zum hohen Lesetempo bei, während die Zeit- und Ortsangaben in jedem Kapitel eine klare Orientierung bieten.

Die detaillierten und oft grausamen Beschreibungen der rechtsmedizinischen Arbeit erfordern einen starken Magen, bieten jedoch gleichzeitig faszinierende Einblicke in diesen oft unbekannten Bereich. Die Kombination aus informativen Passagen und der spannenden Rahmenhandlung ist hervorragend gelungen. Besonders beeindruckend ist die Darstellung der Zusammenarbeit mit verschiedenen Behörden und die individuellen Aufträge, die die Rechtsmedizin erhält.

Ab der Mitte des Buches wird die Ermittlungsarbeit an Tatorten intensiver beleuchtet, und die Rolle der Mordkommission wird durch die Ermittlerin Monica Monti eindrucksvoll dargestellt. Fachausdrücke aus der Rechtsmedizin und der Ermittlungsarbeit werden stets im Kontext erklärt, was das Lesen angenehm und flüssig gestaltet.

Mit kaltem Kalkül ist ein packender Thriller, der mich kaum zum Atmen kommen lässt. Die packenden Wendungen und die nervenaufreibende Grundstimmung halten die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht. Alle Erzählfäden werden schlüssig und gekonnt abgeschlossen, was mich Mit kaltem Kalkül zufrieden zuschlagen lässt.

Fazit:
Mit kaltem Kalkül ist gut strukturiert und die Kombination aus spannender Handlung, gut entwickelten Charakteren und informativen Elementen macht das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für Thriller-Fans und Interessierte an der Rechtsmedizin.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Schwarzer Humor in Kombination mit einem ernsten Thema

Ein Mann zum Vergraben
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Der Einstieg in die Geschichte ist trotz der schwierigen Umstände, in denen sich die Icherzählerin Sally befindet, humorvoll und leicht gehalten. Sofort ist mir Sally sympathisch, und ich empfinde tiefes ...

Der Einstieg in die Geschichte ist trotz der schwierigen Umstände, in denen sich die Icherzählerin Sally befindet, humorvoll und leicht gehalten. Sofort ist mir Sally sympathisch, und ich empfinde tiefes Verständnis für die Situation, in die sie sich unabsichtlich manövriert hat. Ihr prügelnder und psychisch gewalttätiger Ehemann Jim hat Bekanntschaft mit Sallys Bratpfanne gemacht – einem Erbstück ihrer geliebten Großmutter. Diese Begegnung hat Jim das Leben gekostet.
Obwohl Sally von einem erdrückenden schlechten Gewissen geplagt wird und der emotionale Zwiespalt mitfühlend ausgearbeitet ist, drängt sich ein Gedanke immer wieder bei ihr auf. Soll sie nach Jahrzehnten der Unterdrückung für ihre Tat ins Gefängnis? Sally empfindet das als ungerecht und beschließt, dass Jim verschwinden muss. Doch wie kann sie das anstellen, ohne dass jemand erfährt, was wirklich geschehen ist?

Ein Mann zum Vergraben spielt während des großen Lockdowns und thematisiert nicht nur den alarmierenden Anstieg häuslicher Gewalt in dieser Zeit, sondern bietet auch die Gelegenheit, etwas Totes möglichst unauffällig verschwinden zu lassen. Mit viel Humor und einem feinen Gespür für die kleinen Dinge des Lebens wird nicht nur die Frage behandelt, wie der misshandelnde Ehemann effektiv aus dem Leben scheiden kann, sondern auch, wie er für immer aus der Welt verschwindet.
Natürlich sollte dieser Roman nicht wörtlich genommen werden – Mord ist und bleibt keine Lösung. Dennoch finde ich das Gedankenspiel faszinierend, das an manchen Stellen bewusst übertrieben und überspitzt dargestellt wird. Besonders spannend wird es, als sich zur mordenden Sally noch andere Frauen gesellen, die alle ihre eigene Odyssee hinter sich haben und gute Gründe für ihre Taten mitbringen. Ob absichtlich oder nicht, so mancher Mann verliert hier sein Leben.

Sally selbst erzählt von ihrer Ehehölle, dem tödlichen Missgeschick und der plötzlichen Freiheit, so zu leben, wie sie es möchte. Auf humorvolle Weise wird erläutert, welche Schwierigkeiten auf eine Frau nach einer solchen Tat warten – es geht nicht nur um praktische Fragen, sondern auch um eine Vielzahl an Emotionen.
Um aufzuzeigen, dass das Problem der häuslichen Gewalt in allen Gesellschaftsschichten und
Kulturen präsent ist, führt Alexia Casale noch weitere Figuren ein. Deren Sicht wird vom personalen Erzähler begleitet, sodass eine klare Abgrenzung zwischen Sally und den Frauen stattfindet, gleichzeitig aber auch das Thema facettenreich und die verschiedensten Gründe für diese Gewalt durch Männer beleuchtet werden kann.
Die vielschichtigen Charaktere wachsen mir alle an Herz und es fällt mir schwer, die teilweise sehr kreativen Mörderinnen zu verurteilen.

Die Kapitel in Ein Mann zum Vergraben spielt haben eine angenehme Leselänge, und die Titel geben bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, was mich erwartet. Die unterschiedlichen Perspektiven und Handlungsstränge sind äußerst interessant. Ich mag, wie Alexia Casale alles nach und nach schlüssig miteinander verknüpft. Lange Zeit habe ich keine Ahnung, wie die Frauen den Tod ihrer Männer verschleiern wollen und welche Lösung sie letztendlich für die Entsorgung finden.
Ihre Idee finde ich sehr kreativ und amüsant, auch wenn ich die kleine finale Überraschung schon früh vorhergesehen habe. Das stört mich jedoch nicht, denn sie rundet Ein Mann zum Vergraben spielt perfekt ab und lässt mich mit einem feinen Lächeln auf den Lippen zurück.

Fazit:
Der Roman besticht durch seinen schwarzen Humor und die tiefgründige Auseinandersetzung mit dem ernsten Thema der häuslichen Gewalt. Die sympathischen Charaktere und die geschickte Erzählweise machen Ein Mann zum Vergraben spielt zu einer fesselnden Lektüre, die zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 25.10.2024

Perfekt zum Weihnachtlichen-Spaß haben für Groß und Klein

Kommissar Wuschel rettet Weihnachten
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Meine Meinung:
Kommissar Wuschel rettet Weihnachten ist eine fiktionale weihnachtliche Geschichte, die ganz klar zu lustigen Unterhaltungszwecken dient. Kommissar Wuschel ist ein Pinguin, der Süßigkeiten ...

Meine Meinung:
Kommissar Wuschel rettet Weihnachten ist eine fiktionale weihnachtliche Geschichte, die ganz klar zu lustigen Unterhaltungszwecken dient. Kommissar Wuschel ist ein Pinguin, der Süßigkeiten liebt und einen ziemlich frechen Schnabel hat. Uschi Buchsbaum ist seine Assistentin und hilft dem putzigen Pinguin bei seinen Abenteuern.
Dieses Mal braucht offenbar der Weihnachtsmann Hilfe und so geht es für Wuschel und Uschi Richtung Nordpol.

Kommissar Wuschel rettet Weihnachten ist keine tiefschürfende Geschichte und einfach zum Spaßhaben erzählt worden. Die Namen der Figuren sind wirklich lustig und inhaltlich ist Kommissar Wuschel rettet Weihnachten einfach gehalten. Die Wortwahl ist leicht verständlich und manchmal frech. Da wird auch schnell mal Dörte Dieb als „gestörte Dörte“ bezeichnet. Wer darüber hinwegsehen kann, wird bei den Erstlesern mit Sicherheit den ein oder anderen Lacher miterleben dürfen.

Kommissar Wuschel rettet Weihnachten ist liebevoll von Vera Schneider illustriert. Die Figuren wirken allesamt eckig, aber doch niedlich. Es gibt viel zu entdecken und Kommissar Wuschel rettet Weihnachten ist durchgängig farbig gestaltet. So ist das Buch auch super zum Vorlesen geeignet und wer das ein oder andere Wort nicht mag, überliest es einfach. Aber ein bisschen Blödelei muss einfach erlaubt sein und macht die süße Geschichte locker.
Für Erstleser finde ich das Schriftbild in Ordnung, es könnte aber für meinen Geschmack ein bisschen größer sein.

Lesejunior:
Heute stelle ich euch das Kinderbuch Kommissar Wuschel rettet Weihnachten vor.

Es ist eine süße, kleine Geschichte, die vor allem für Grundschulkinder oder Kindergartenkinder kurz vor der Grundschule geeignet ist.
Es geht um einen Pinguin, der Kommissar in Flausenhausen ist und Wuschel heißt. Er sorgt gewissenhaft für Recht und Ordnung. Auf einmal muss er zum Weihnachtsmann, um ihm zu helfen. Und dort fängt das Abenteuer so richtig an.

Die Schrift ist gut lesbar und es gibt viele Bilder, wo die Kinder ihren Gedanken freien Lauf lassen können. Außerdem ist diese Geschichte supergeeignet, um das Lesen zu fördern. Zum krönenden Abschluss ist Kommissar Wuschel rettet Weihnachten auch sehr lustig und es gibt viel auf den Bildern zu entdecken.

Fazit:
Eine süße und strukturiert aufgebaute Geschichte, die Spuren von Nonsens enthält. Perfekt um Spaß zu haben und ein wenig in Weihnachtsstimmung zu kommen.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Starker Auftakt, doch dann wird es zäh und komplex

Das Lied von Eis und Feuer 01
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Vom Prolog bin ich sofort angetan. Mir gefriert fast sofort das Blut in den Adern. Die Erzählung ist dicht gewebt und packend atmosphärisch. Die beschriebene Kälte ist regelrecht spürbar und ich bin gebannt ...

Vom Prolog bin ich sofort angetan. Mir gefriert fast sofort das Blut in den Adern. Die Erzählung ist dicht gewebt und packend atmosphärisch. Die beschriebene Kälte ist regelrecht spürbar und ich bin gebannt von den Ereignissen.
Dann folgt das erste Kapitel und nur anhand des Namens erkenne ich, wem mich der personale Erzähler folgen lässt. Schon bald wird mir klar, dass George R.R. Martin nicht mit Charakteren gegeizt hat und sie ungefiltert in die Geschichte einführt. Gefühlt begegne ich auf jeder Seite mindestens drei neuen Charakteren und merke schnell, wie mir die Übersicht entgleitet. Hinzu kommt, das einige Charaktere auch noch Kurzformen als Namen haben, die ich nicht immer zwingend logisch nachvollziehbar empfinde. Und so geht es relativ schnell, dass ich den Überblick verliere.
Ein Personenregister würde ich mir sehnlichst wünschen, doch leider ist mir am Ende des Buches der Abschnitt „Die wichtigsten Häuser der sieben Königslande“ nur bedingt eine Hilfe. Zwar gibt es hier eine Auflistung der Charaktere, aber mir fehlt oftmals die Verknüpfung zu anderen Personen.

Die Grundstory von Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell gefällt mir. Die ganzen Verbindungen und die daraus resultierenden Fehden, Intrigen und Freundschaften sind durchaus spannend. Auch die Darstellung der unterschiedlichen Leben innerhalb verschiedener Regionen ist interessant. Hier ist schon spürbar, wie sich der Autor an historischen Ereignissen und Gepflogenheiten orientiert hat. Insgesamt ist es mir zu wenig und überdies beschreibt mir George R.R. Martin für meinen Geschmack alles so unfassbar langatmig und langweilig, dass ich irgendwann beginne, mich durch die teilweise ellenlangen Kapitel zu quälen. Hin und wieder gibt es tolle Spannungsspitzen, doch in der Summe schaffen sie es einfach nicht, mich gut bei Laune zu halten. Mir ist der Erzählstil einfach zu wenig temporeich und viel zu ausschweifend.

Das Lied von Eis und Feuer 01: Die Herren von Winterfell lese ich zum Glück gemeinsam mit meiner liebsten Buddy-Read-Partnerin. Mit jedem neuen, von uns gesetzten Abschnitt wird es zäher und schlussendlich beschließen wir abzubrechen. Uns trennen vom Ende noch rund 161 Seiten. Doch da wir nicht vorhaben, die Reihe weiterzuverfolgen, macht es für uns an der Stelle auch keinen Sinn weiterzulesen. Denn es ist davon auszugehen, dass so manche Fragen unbeantwortet bleiben werden. Immerhin müssen noch mehrere Bände mit Inhalt gefüllt werden.

Fazit:
Leider habe ich keinen Zugang zu diesem so hochgelobten Fantasy-Epos gefunden. Mir ist das alles von Anfang an viel zu komplex, ich verliere so oft den Überblick, dass mir die Lust vergeht, den vielen Charakteren zu folgen. Vielleicht versuche ich es irgendwann mal mit der Serie Game of Thrones.

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