Super interessant
Als ich den Klappentext von diesem Buch gelesen habe, kam mir natürlich direkt „Outlander“ in den Sinn. Trotz der Tatsache, dass die grobe Idee die Gleiche ist, ist dieses Buch jedoch auch völlig anders. ...
Als ich den Klappentext von diesem Buch gelesen habe, kam mir natürlich direkt „Outlander“ in den Sinn. Trotz der Tatsache, dass die grobe Idee die Gleiche ist, ist dieses Buch jedoch auch völlig anders. In „Der Feenturm“ weiß die Protagonistin worauf sie sich einlässt. Sie fällt nicht komplett planlos durch die Zeit ohne zu wissen wie ihr geschieht. Nein! Sie reist willentlich und wissentlich durch die Zeit. Sie weiß worauf sie sich einlässt, sie ist vorbereitet und sie hat ein Ziel. Sie plant ebenfalls nicht in der anderen Zeit zu bleiben und weiß genau wie sie wieder zurückkommt. Allein diese Punkte hatten mich bereits überzeugt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön und es gab keine Einzige Wiederholung. Sie findet etliche verschiedene Arten um eine Sache zu beschreiben sodass es nicht langweilig wird und die Wortwahl war perfekt in meinen Augen.
Auch andere Dinge, wie zum Beispiel die Einbringung von Gestank und der (nicht ganz so ordentlichen) Körperhygiene oder eben die Toilettengewohnheiten der Menschen der anderen Zeit, waren für mich definitiv ein Pluspunkt, da solche Dinge normalerweise nicht oder zumindest äußerst selten in Büchern erwähnt werden.
Ein anderes Kriterium für mich ist ebenfalls, dass die Protagonistin nicht alleine ist. Selbstverständlich hat sie in der modernen Zeit Freunde. Während der Rucksacktour mit ihrer Mitbewohnerin und Freundin Marita lernen die beiden schnell zwei junge Schotten kennen, die ebenfalls reisen. Während Marita sich schnell in einen der beiden verliebt, kommen sich Dana und Marc schnell näher. Jedoch nicht auf die zu erwartende romantische Art wie es in Romanen üblich ist. Obwohl Marc zunächst mehr von Dana möchte, werden die beiden lediglich Freunde. In Marc findet Dana zudem jemanden dem sie sich in der Zukunft anvertrauen kann und der ihr selbst in den verrücktesten Situationen hilft und zur Seite steht. Marc war mir persönlich von Anfang an sympathisch. Ich fragte mich jedoch auch wann zwischen den beiden mehr geschehen würde. Würde Dana ihn vielleicht in der Vergangenheit vermissen und sich (auch wegen ihm) zurück in ihre Zeit sehnen?
Ein weiterer Charakter, der jedoch erst im Laufe der Zeit an Bedeutung gewinnt, ist Scott. Zu Beginn erschien er mir mehr als suspekt, doch im weiteren Verlauf mochte ich ihn mehr und mehr. Er entpuppte sich als ein anständiger Kerl, der auf eine Art und Weise mit Danas Geschichte verbunden ist, die ich überhaupt nicht erwartet hätte.
In der Vergangenheit findet sie ebenfalls Freunde und lernt Menschen kennen die ihr ans Herz wachsen. So zum Beispiel Ainé, Brega, Alaune und Brude. Diese vier lernt man mehr oder weniger gut kennen, sie bleiben jedoch trotzdem eher flach. Von Drostan erfährt man leider auch nicht viel was ich persönlich sehr schade finde, mochte ich ihn doch von Beginn an sehr gerne! Ich hätte mir gewünscht, dass sich Dana und Drostan näher kommen würden zumal die Anfänge einer romantischen Beziehung deutlich erkenntlich waren. Das dies ein so jähes Ende finden würde, damit hätte ich nicht gerechnet.
Durch dieses Geschehnis konnte man jedoch eine deutliche Entwicklung in Dana beobachten. Getrieben von dem Wunsch die ihr lieb gewonnenen zu beschützen trainiert sie hart und erlernt das Kämpfen mit dem Schwert. Sie entwickelt sich zu einer Kriegerin und bekommt somit mehr und mehr Teil dieser Zeit.
Dabei lernt sie ebenfalls Ardan und Mael (um die sie sich bereits zuvor gekümmert hat) besser kennen. Sie findet heraus was sich hinter Ardans Maske und seinem rüpelhaften Verhalten verbirgt.
Jedoch finde ich es etwas schwer zu glauben, dass innerhalb einiger Monate aus einer Frau, die noch nie ein Schwert in der Hand gehalten hat, eine Kriegerin werden kann. Meines Erachtens benötigt es wesentlich länger, vielleicht habe ich jedoch auch lediglich die Zeitspanne falsch interpretiert, denn ich finde, dass es nicht immer ganz klar wurde wie viel Zeit zwischen Ereignissen vergangen ist.
Auch die Entwicklung zwischen Ardan und Dana hat mir nicht wirklich gefallen. Sicher ist da genug Zeit vergangen und Dana und Drostan waren nie wirklich zusammen, jedoch mochte ich Drostan viel lieber und Ardan war immer noch Rionachs Ehemann. Dass die Dinge mit Rionach und ihrem Auftrag an Dana schließlich ganz anders kamen hat an meiner Sichtweise auch nicht allzu viel geändert.
Interessant fand ich außerdem wie Domech Dana ihre Fähigkeiten näherbringt bzw. auch wie es dazu kam, dass Dana überhaupt Fähigkeiten hat und durch die Zeit reisen kann was sie jedoch in der modernen Zeit erfährt.
Bevor das hier noch viel zu lang wird möchte ich noch eine Sache loswerden: Dana und Ardan haben mir zusammen nicht wirklich gefallen. Lieber hätte ich sie und Drostan gesehen. Nichtsdestotrotz fand ich die Wiedergeburt Ardans Seele eine sehr schöne Idee und ich wünschte die Autorin wäre da noch etwas mehr ins Detail gegangen.