Cover-Bild Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 24.05.2013
  • ISBN: 9783646925258
Albert Borris

Zehn Gründe, die todsicher fürs Leben sprechen

Eike Schönfeld (Übersetzer)

"Bei meinem dritten Versuch, mich umzubringen, nahm ich einen Strick."

Weil Owen aber auch dieser Versuch misslingt, sucht er im Netz nach Gleichgesinnten und trifft auf Frank, Audrey und Jin-Ae. Sie beschließen zusammen Richtung Death Valley zu fahren, um sich dort gemeinsam umzubringen. Auf dem Weg dorthin besuchen sie die Grabstätten berühmter Selbstmörder wie Hunter S. Thompson, Sylvia Plath oder Kurt Cobain. Und schreiben Listen mit Dingen, die sie vor ihrem Tod noch erleben wollen: für Sports Illustrated schreiben, Sex haben oder Gitarre spielen lernen. Das ist gar nicht so wenig, und so langsam wächst die Erkenntnis, dass es sich trotz allem lohnen könnte weiterzuleben. Kann diese Fahrt doch noch anders enden als im Death Valley?

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2020

eine tödliche To-Do-Liste

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Was wäre, wenn man es auch nach dem dritten Mal nicht schafft? Owen hat einfach keinen Nerv mehr für das Leben. Er hasst es und schafft es trotzdem nicht wirklich, ihm davon zukommen.

Auf der Suche nach ...

Was wäre, wenn man es auch nach dem dritten Mal nicht schafft? Owen hat einfach keinen Nerv mehr für das Leben. Er hasst es und schafft es trotzdem nicht wirklich, ihm davon zukommen.

Auf der Suche nach einer Lösung für sein Lebensproblem wird er im Internet auf eine Gruppe von Jugendlichen aufmerksam, die ein klares Ziel vor Augen haben.

Gemeinsam mit ihnen beschließt er einen unumgänglichen Pakt zum Selbstmord.

Was anfangs also alles nur total fern, fremd und anonym im Internetchat stattfand, wird nun für die Vier bittere Realität.

Um sich darüber aber auch völlig im Klaren zu sein, bereisen sie in einem alten klapprigen Auto auf Friedhöfen quer übers Land verteilt die Grabstätten berühmter Selbstmörder und es gilt eine aktuelle To-Do Liste vor dem Tod noch abzuarbeiten. Die Liste ist so ungewöhnlich wie die Vier.

Doch die Reise wird immer länger, mehr Friedhofstourismus fordert das Quartett. Unterwegs lernen sich die vier Jugendlichen Owen, Audrey, Frank und Jin immer näher kennen. Obwohl alle vier sich ihres endlichen Zieles immer klarer werden, beginnen aber auch der Zweifel und somit auch ein Hauch von aufkeimendem Lebenswillen mit auf diese Reise zu gehen.

Albert Borris erzählt über ein oft stillgeschwiegenes Thema. Als Leser hofft man natürlich, dass die To-Do Liste niemals enden wird und somit auch das Überleben dieser vier außergewöhnlichen Jugendlichen gesichert ist. Doch der Zweifel nagt auch ab und an am Leser und man fragt sich, wie diese jungen und weltoffene Jugendliche für sich eine solche Entscheidung treffen können. Es gilt hier das Leben zu besiegen und nicht den Tod.

Borris schafft es leicht, die vier mit ihrem perfiden Plan zu mögen und auch deren Gründe für den selbst gewählten Tod zu akzeptieren. Aber die Hoffnung stirbt bekannter Weise zu Letzt. Seite um Seite kommt man dem Ende näher….

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Veröffentlicht am 08.04.2017

Altersempfehlung beachten

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Owen hat das Leben satt. Nach seinem dritten Suizidversuch, liefert seine Mutter ihn in der Psychiatrie ab. Dort lernt er Jin-Ae kennen, die ebenfalls aufgrund eines Suizidversuchs dort ist. Im Internet ...

Owen hat das Leben satt. Nach seinem dritten Suizidversuch, liefert seine Mutter ihn in der Psychiatrie ab. Dort lernt er Jin-Ae kennen, die ebenfalls aufgrund eines Suizidversuchs dort ist. Im Internet treffen die beiden auf zwei weitere Jugendliche, die sterben möchten: Frank und Audrey.
So begeben sich die vier Jugendlichen auf eine Promi-Selbstmord-Tour mit dem Ziel Death-Valley und ihrem gemeinschaftlichem Selbstmord.
Doch irgendwo zwischen Seattle und San Francisco beginnen sie sich alle zu fragen, ob Sterben wirklich der richtige Weg ist, oder ob es nicht doch etwas gibt wofür es sich zu leben lohnt und wenn es nur das Baden in einem Fluss bei Regen ist.
Albert Borris beschreibt ein sehr schwieriges Thema der Gesellschaft. Vor Selbstmord werden die Augen am liebsten immer ganz verschlossen, da niemand weiß wie man damit umzugehen hat. Er beschreibt die Gedanken und Gefühle der Kids mit Leichtigkeit und Witz, jedoch ohne dabei den Ernst des Themas zu vergessen. Es geht zwar offensichtlich um den bevorstehenden Selbstmord den die Kids in einem Pakt festgelegt haben, doch beim Lesen merkt der Leser immer wieder, dass es eigentlich viel mehr darum geht, dass die Kids selbst sich verändern. Dass sie beginnen wieder zu fühlen. Sie merken, dass sie sich nicht verletzen müssen, ob durch spitze Fingernägel oder dadurch sich blutig zu beißen.
Obwohl das Thema so schwer ist, zieht es einen nicht hinunter, dafür sorgt der gut eingeflochtene Humor, der tief zwischen den Zeilen steckt.
"Zehn Gründe die todsicher fürs Leben sprechen" ist zwar als Jugendbuch gedacht, doch ist es durchaus auch eine Lektüre für Erwachsene. Das Buch weckt Verständnis und zeigt, wo man eigentlich hinsehen müsste und wie man es verhindern könnte, dass es bei Jugendlichen soweit kommt, dass sie sterben möchten. Denn man hat zwar immer eine Wahl, doch sieht man diese nicht immer gleich von alleine, dabei braucht man oft Hilfe. Dieses Buch zeigt die Facetten der Einsamkeit auf und wie man aus der Depression mit der Hilfe von Freunden wieder herauskommen kann, auch wenn es eigentlich um nichts anderes geht als um den eigenen Tod.
Als Kinder und Jugendbuch würde ich es auf jeden Fall erst ab 14 Jahren empfehlen, da es sonst denke ich etwas schwer verständlich sein könnte. Und unter Umständen zu dummen Ideen hinreißen könnte.