Anders als erwartet
Zunächst einmal fällt es mir gar nicht so leicht, dieses Buch zu rezensieren. Denn liest man den Klappentext, der wie folgt lautet
"Glatzen, Pyros, Schläge, Fratzen – Hooligans versetzen ganze Fußballstadien ...
Zunächst einmal fällt es mir gar nicht so leicht, dieses Buch zu rezensieren. Denn liest man den Klappentext, der wie folgt lautet
"Glatzen, Pyros, Schläge, Fratzen – Hooligans versetzen ganze Fußballstadien in Angst und Schrecken. Jetzt werden sie zu Gejagten: Ein Serienmörder tötet gezielt und eiskalt Hooligans. Hauptkommissarin Alexandra Juvelin ermittelt, doch der Mörder hinterlässt keine Spuren. Niemand kennt die Waffe, mit der er tötet. Niemand weiß, warum er es ausgerechnet auf Hooligans abgesehen hat.
Doch bei der Suche nach dem Mörder kommt ans Licht: Die Hooligans organisieren nicht nur Schlägereien in den Stadien. Sie sind Teil eines Plans, der Deutschland und Europa in Gefahr bringt ..."
erwartet man ganz etwas anderes, als man dann schlussendlich zu lesen bekommt.
Dieses Buch ist für mich kaum ein Thriller. Ich wage es jedoch auch nicht, mich auf ein Genre fest zu legen. Definitiv hat es für mich aber nicht genügend Spannung, um ein Thriller zu sein. Es geht viel zu sehr um andere Dinge als um die im Klappentext beschriebene Geschichte.
Meiner Meinung nach ist dieses Buch für Fans von Politik, Verschwörungstheorien, "Was-wäre-wenn"-Szenarien, Waffen und einer Geschichte, die aus so vielen Einzelteilen besteht, dass zumindest ich kaum noch folgen konnte. Es fügt sich jedoch alles zusammen, sei hier erwähnt.
Für mich gab es zu viele Charaktere, zu viele einzelne Geschichten, Personen, so dass ich irgendwann nicht mehr wusste, welcher Name wozu gehört.
Sehr gefallen hat mir der Teil mit den Eisele, die Geschichte hinter dem Grundstück, die Geschichte nach 1945 und der alte Eisele war für mich einer der sympathischsten Charaktere, die ich in diesem Buch kennengelernt habe.
Ebenfalls toll war für mich, dass ich viele Orte, die im Buch erwähnt wurden, kenne oder sogar in deren Nähe lebe bzw. gelebt habe.
Der Schreibstil des Autors gefällt mir gut. Es wird viel erklärt, das Buch nimmt Themen des aktuellen Zeitgeschehens auf, es ist meiner Meinung nach sehr gut recherchiert. Auf die genaueren Erkärungen bezüglich der Waffen hätte ich allerdings verzichten können. Aber das ist ja so eine Sache, wer sich dafür interessiert, für den ist es sicher ganz toll, darüber mehr zu lesen als nur angeschnittene Erklärungen.
Alles in allem ein tolles Buch, welches ich jedoch keinem Thrillerfan empfehlen würde. Sondern eher Lesern, die gerne über die in meiner Rezension erwähnten Themen, wie zum Beispiel Politik, lesen.