Von der Liebe zur Literatur
"Denn wenn jede Bibliothek eine Autobiographie ist, dann ist das Wegräumen der Bücher, als würde man seine eigene Todesanzeige verfassen." Seite 62
Viele Bibliotheken hat er schon aufgebaut und besessen. ...
"Denn wenn jede Bibliothek eine Autobiographie ist, dann ist das Wegräumen der Bücher, als würde man seine eigene Todesanzeige verfassen." Seite 62
Viele Bibliotheken hat er schon aufgebaut und besessen. In Paris, London und Tahiti, viele weitere hat er besucht, die argentinische Nationalbibliothek in Buenos Aires leitet Alberto Manguel seit 2016.
Aus verschiedenen Gründen musste er immer wieder seine Zelte abbrechen, die jeweilige Bibliothek in Kisten verpacken und darauf hoffen, seine Schätze eines Tages an einem anderen Ort wieder auszupacken. An einen ebensolchen Umzug erinnert sich Manguel in diesem Buch. Er verpackt und schweift dabei immer wieder ab, in die Geschichte des Buches und der Literatur, in verschiedene Werke und die Erinnerungen, die er damit verbindet.
Der Leser spürt richtiggehend die Liebe, die der Autor seinen Büchern und der Literatur im Allgemeinen entgegenbringt und den Glauben, dass jedes Buch seine eigene Seele hat.
Buchliebhaber werden sich sehr oft selbst wiedererkennen. Wie gut kennen wir den Drang, zu sammeln und zu ordnen, zu sortieren und zu horten.
Manguel entführt uns nun in die großen und berühmten Bibliotheken der Welt. Alexandria darf nicht fehlen, sogar Kapitän Nemos Bibliothek auf der Nautilus wird erwähnt.
Sehr gelehrt und oft poetisch führt der Autor querbeet durch Wissenswertes aus der Welt der Bücher. Das Wunderbare daran ist der eingängige und angenehme Schreibstil. Ein Muss für alle Bibliophilen! Dabei ist Manguel kein Unbekannter in diesem Genre. Bekannt wurde er bereits mit „Eine Geschichte des Lesens“. Logisch, dass dieses Buch nun auch auf meiner Wunschliste steht.