Mordermittlungen in spannender und kreativer Welt
Der Distrikt Ashbury gehört zwar zu London, ist jedoch durch eine Barriere vom Rest der Welt getrennt und beherbergt so einige spannende und magische Besonderheiten. Als dort ein Adliger ermordet wird, ...
Der Distrikt Ashbury gehört zwar zu London, ist jedoch durch eine Barriere vom Rest der Welt getrennt und beherbergt so einige spannende und magische Besonderheiten. Als dort ein Adliger ermordet wird, nimmt Garth zusammen mit Erro und Flyn die Ermittlungen auf.
Für mich war dies der erste Ausflug nach Ashbury, obwohl es bereits der zweite Band ist. Manche Eigenheiten der Welt haben mich dadurch zu Beginn ein wenig verwirrt, jedoch hilft das Buch gut mit und stellt einem eine Karte, ein Glossar und eine Personenübersicht zur Verfügung.
Ich denke für wiederkehrende Leser wird dies jedoch kein Problem sein.
Generell fand ich Ashbury und dessen Darstellung sehr interessant: Auktionen von Kriminalfällen, magische Gilden, gespaltene Seelen, Wandler und vieles mehr. Die abgeschnitte Stadt wirkt lebendig und hat ihren ganz eigenen Charakter, der durch kleine Details immer wieder ergänzt wird. Diese werden quasi nebenbei zum Teil der Handlung, wie beispielsweise eine Erklärung über die dortigen Lebensmittel und Zubereitungsarten beim Mittagessen, und vermitteln so ganz natürlich mehr Wissen über die Stadt, ohne belehrend zu wirken.
Ist man einmal gut in Ashbury angekommen, lässt einen die Stadt und der Kriminalfall auch so schnell nicht mehr los. Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse in den Ermittlungen, aber auch richtige Überraschungen, die man so nicht erwartet hätte.
Gleichzeitig werden offensichtliche Vermutungen des Lesers nicht ewig offen gehalten, Garth und Erro finden diese Antworten meist ebenfalls schnell und machen so einen fähigen Eindruck. Auch geniale Tricks und Pläne zählen zu ihrem Repertoire, auch wenn nicht immer alles wie erhofft verläuft. Zwischendurch gibt es im Rahmen der Geschichte auch immer wieder mal kleine Zusammenfassungen des aktuellen Standes - diese hätte ich persönlich nicht gebraucht, jedoch sind sie bestimmt für viele Leser hilfreich.
Als Charaktere stehen Garth und Erro im Vordergrund und liefern so ganz unterschiedliche Einblicke in die Welt, aus der Sicht eines Adligen und auch bei der "einfachen" Bevölkerung. Erro entwickelt sich im Laufe der Geschichte charakterlich toll weiter, auch seine Freundschaften und sonstigen Beziehungen werden gut und manchmal auch berührend dargestellt. Im direkten Vergleich wirkte Garth dann doch eher blass auf mich, jedoch waren auch bei ihm schon gute Ansätze erkennbar, weshalb ich schon jetzt auf seine weitere Entwicklung und den nächsten Band gespannt bin!