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Veröffentlicht am 14.04.2025

Über die Magie der Freundschaft

Monoloco
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Monoloco beinhaltet so viele verschiedene Elemente, dass ich gar nicht weiß, wie ich es beschreiben soll: Eine Art Chat-Flirt, eine Geschichte der Selbstfindung und charakterlichen Weiterentwicklung, tiefe ...

Monoloco beinhaltet so viele verschiedene Elemente, dass ich gar nicht weiß, wie ich es beschreiben soll: Eine Art Chat-Flirt, eine Geschichte der Selbstfindung und charakterlichen Weiterentwicklung, tiefe und neue Freundschaften, Krimi-Passagen und ein bisschen Übernatürliches.
Insgesamt ergibt dies durchaus eine spannende Geschichte, die auch zum eigenen Nachdenken anregt und berührend ist, jedoch offenbaren sich auch einige Mängel. Zwar hängen die Themen alle inhaltlich zusammen und vermischen sich auch, jedoch fühlt es sich erzähltechnisch nicht immer fließend an - in einem Kapitel geht es mehr um Krimi, im nächsten wieder ruhigere Freundschaftspassagen, dann plötzlich wieder Krimi etc.
Weiterhin ist das Buch recht kurz, sodass manche Erzählabschnitte als zu kurz erscheinen und andere dafür als zu lang.

Die Charaktere sind sympathisch, jedoch ist es schwierig, auf 200 Seiten ~10 Personen ausführlich vorzustellen und zu charakterisieren. So werden die Charaktereigenschaften kurz erklärt und manches sieht man auch in Aktion, aber halt teils mehr, teils weniger.
Da ich im gleichen Alter wie die Gruppe bin, empfand ich auch einige Gespräche ein wenig unnatürlich, wie lange Monologe in der Gruppe oder auch die Verwendung ungewöhnlicher Wörter. Besonders aufgefallen ist mir hier "Phone", was sehr sehr häufig vorkam - ich habe im deutschsprachigen Raum dieses Wort noch nie gehört, alle sagen hier Handy.

Zuletzt zur Botschaft des Buches: Die richtigen Freunde helfen uns dabei, über uns selbst hinauszuwachsen und uns charakterlich weiterzuentwickeln, was man hier schön gesehen hat und auch auf verschiedene Arten gut umgesetzt wurde. Lediglich bei der Hauptfigur hätte ich mir gewünscht, dass der Ehemann nicht ein ganz so großes Schwein gewesen wäre. Das Buch kann dem Leser Mut geben, aus einer toxischen Beziehung auszubrechen, jedoch besteht so die Gefahr, dass man vielleicht denkt "immerhin ist mein Partner nicht so schlimm wie der Mann im Buch". Im Buch bleibt Mailyn ja quasi gar keine andere Wahl mehr, was ihre eigene Leistung und Weiterentwicklung ein wenig schmälert.
Insgesamt aber ein unterhaltsames Buch mit wichtigen Botschaften und halt ein paar kleinen Mängeln.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Wohlfühlbuch mit tierischen Helden

Frühstück mit Elvis
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Startet das Buch auch eher traurig (Kater Elvis wird von seiner Dosenöffnerin getrennt), so entsteht sehr schnell eine absolute Wohlfühlgeschichte vor allem für Katzenfreunde.
Auf tierischen Pfoten erkundet ...

Startet das Buch auch eher traurig (Kater Elvis wird von seiner Dosenöffnerin getrennt), so entsteht sehr schnell eine absolute Wohlfühlgeschichte vor allem für Katzenfreunde.
Auf tierischen Pfoten erkundet man Koblenz und wird dadurch zugleich inspiriert, selber der Stadt einen Besuch abzustatten. Man lernt sowohl die menschlichen Bewohner als auch die lokale Katzencommunity kennen. Hier fand ich die Charakterisierung der Personen sehr gelungen, alle wirken authentisch, sind aber dabei grundverschieden. Auf sanfte Art wird dem Leser vermittelt, dass jeder Mensch seine Fehler und Probleme hat, dabei wirkt die "Moral" aber keinesfalls erzwungen. Schnell wachsen die verschiedenen Charaktere einem auch ans Herz und man fiebert mit ihnen mit.

Der Schreibstil ist wunderbar leicht und flüssig, perfekt zum Entspannen. Kurze Kapitel erlauben sowohl kurze Leseeinheiten als auch das ganze Buch am Stück zu lesen. Ebenfalls als positiv empfand ich die wechselnden Perspektiven, dies war zu Beginn etwas verwirrend, aber man lernt rasch alle Personen kennen.

Mein Highlight war die Darstellung der Katzen: Anstatt diesen menschliche Eigenschaften oder Fähigkeiten zu geben, bleiben sie im Grunde weiterhin Katzen. Sie lassen sich von Fliegen ablenken, genießen Leckerlis oder einen warmen Schlafplatz und beweisen, dass sie großartige Zuhörer sind, die einen besonderen Sinn für Emotionen haben. Gerade wenn man selber Katzen hat, erkennt man vieles wieder, sodass die Katzen hier sehr echt wirken.
Absolut zu empfehlen für ein paar gemütliche Lesestunden!

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Schöne Geschichte über unser inneres Licht

Schliess die Augen und sieh das Licht
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Lina führt ein tristes Leben in einer düsteren, dystopischen Welt, doch nach einer mysteriösen Begegnung muss sie ihr altes Leben hinter sich lassen und dabei die Wahrheit über sich selbst und ihre Welt ...

Lina führt ein tristes Leben in einer düsteren, dystopischen Welt, doch nach einer mysteriösen Begegnung muss sie ihr altes Leben hinter sich lassen und dabei die Wahrheit über sich selbst und ihre Welt entdecken.
Ein tolles Handlungskonzept, man begleitet Lina auf ihrer Reise und durchläuft so verschiedene Abschnitte/Stationen, alle voller Emotionen und charakterlichen Weiterentwicklung.
Hierbei hätte ich mir jedoch gewünscht, dass man ein wenig länger in jedem Abschnitt verbracht hätte. Der Verlauf ist sehr rasant, die Handlung schreitet schnell fort, doch manchmal würde man gerne noch ein paar Seiten verweilen oder noch mehr Infos zu der Welt erfahren.
Der Schreibstil hingegen ist sehr schön und teilweise sogar etwas poetisch, vor allem in den ruhigeren Szenen kann er glänzen, aber auch Kampfsequenzen werden spannend beschrieben.
Charaktere lernt man namentlich nicht viele kennen, aber vor allem Lina und Simon wachsen einem schnell ans Herz. Beide werden auch gut charakterlich dargestellt, mit inneren Konflikten, Unsicherheiten und deren Überwindung.
Die Verwendung des Themas (inneres) Licht hat mir gut gefallen, manche Szenen hatten dadurch etwas Verträumtes, beinahe schon Spirituelles. Insgesamt ein fantasievolles Buch mit schöner Botschaft, das jedoch gerne auch noch etwas länger hätte sein können.

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Mordermittlungen in spannender und kreativer Welt

Der Ränkelord
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Der Distrikt Ashbury gehört zwar zu London, ist jedoch durch eine Barriere vom Rest der Welt getrennt und beherbergt so einige spannende und magische Besonderheiten. Als dort ein Adliger ermordet wird, ...

Der Distrikt Ashbury gehört zwar zu London, ist jedoch durch eine Barriere vom Rest der Welt getrennt und beherbergt so einige spannende und magische Besonderheiten. Als dort ein Adliger ermordet wird, nimmt Garth zusammen mit Erro und Flyn die Ermittlungen auf.
Für mich war dies der erste Ausflug nach Ashbury, obwohl es bereits der zweite Band ist. Manche Eigenheiten der Welt haben mich dadurch zu Beginn ein wenig verwirrt, jedoch hilft das Buch gut mit und stellt einem eine Karte, ein Glossar und eine Personenübersicht zur Verfügung.
Ich denke für wiederkehrende Leser wird dies jedoch kein Problem sein.

Generell fand ich Ashbury und dessen Darstellung sehr interessant: Auktionen von Kriminalfällen, magische Gilden, gespaltene Seelen, Wandler und vieles mehr. Die abgeschnitte Stadt wirkt lebendig und hat ihren ganz eigenen Charakter, der durch kleine Details immer wieder ergänzt wird. Diese werden quasi nebenbei zum Teil der Handlung, wie beispielsweise eine Erklärung über die dortigen Lebensmittel und Zubereitungsarten beim Mittagessen, und vermitteln so ganz natürlich mehr Wissen über die Stadt, ohne belehrend zu wirken.

Ist man einmal gut in Ashbury angekommen, lässt einen die Stadt und der Kriminalfall auch so schnell nicht mehr los. Immer wieder gibt es neue Erkenntnisse in den Ermittlungen, aber auch richtige Überraschungen, die man so nicht erwartet hätte.
Gleichzeitig werden offensichtliche Vermutungen des Lesers nicht ewig offen gehalten, Garth und Erro finden diese Antworten meist ebenfalls schnell und machen so einen fähigen Eindruck. Auch geniale Tricks und Pläne zählen zu ihrem Repertoire, auch wenn nicht immer alles wie erhofft verläuft. Zwischendurch gibt es im Rahmen der Geschichte auch immer wieder mal kleine Zusammenfassungen des aktuellen Standes - diese hätte ich persönlich nicht gebraucht, jedoch sind sie bestimmt für viele Leser hilfreich.

Als Charaktere stehen Garth und Erro im Vordergrund und liefern so ganz unterschiedliche Einblicke in die Welt, aus der Sicht eines Adligen und auch bei der "einfachen" Bevölkerung. Erro entwickelt sich im Laufe der Geschichte charakterlich toll weiter, auch seine Freundschaften und sonstigen Beziehungen werden gut und manchmal auch berührend dargestellt. Im direkten Vergleich wirkte Garth dann doch eher blass auf mich, jedoch waren auch bei ihm schon gute Ansätze erkennbar, weshalb ich schon jetzt auf seine weitere Entwicklung und den nächsten Band gespannt bin!

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Veröffentlicht am 14.04.2025

Über die Karriere und die Werke Hans Zimmers

Hans Zimmer
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Denkt man an berühmte Film-Soundtracks wird zweifelsohne der Name Hans Zimmer ganz oben mit dabei sein. Doch wer verbirgt sich hinter dem Namen und was zeichnet seine Werke eigentlich aus?
Vorab sollte ...

Denkt man an berühmte Film-Soundtracks wird zweifelsohne der Name Hans Zimmer ganz oben mit dabei sein. Doch wer verbirgt sich hinter dem Namen und was zeichnet seine Werke eigentlich aus?
Vorab sollte erwähnt werden, dass dies keine "klassische" Biografie ist, sondern werkbiografische Betrachtungen. Zwar wird auch aus dem Leben Zimmers berichtet, jedoch ist dies eindeutig nicht der Fokus. Vielmehr geht es um die verschiedenen Soundtracks: Welche Ideen und Gedanken waren bei der Entstehung relevant, wie wurde es umgesetzt, wie haben Kritiker darauf reagiert?
Musikkenner werden hier ihre Freude haben, vor allem da viele (technische) Fachbegriffe verwendet werden. Für mich als Laien war es dafür öfters mal schwer verständlich und auch nicht so interessant, mit welcher Technik Zimmer arbeitet.

Spannend fand ich hingegen die zahlreichen Ausschnitte aus Interviews und Hintergrundinfos zu beispielweise seinem großen Team oder Arbeitsplatz. Bilder hierzu wären toll gewesen, jedoch wurde dieses Buch ohne Zimmers Mitarbeit geschrieben, daher war dies vermutlich nicht möglich.
Der chronologische Aufbau hat mir gut gefallen, man verfolgt seine ersten Schritte bis hin zu den großen Erfolgen.
Auch merkt man, dass sehr viel Arbeit in die Recherche geflossen ist und zahlreiche Infos zusammengetragen wurden. Der Schreibstil hiervon war jedoch eher wissenschaftlich-distanziert und wurde größtenteils nur von den Interviews aufgelockert.
Rezensionen von Kritikern zu inkludieren fand ich interessant, jedoch bin ich mit der anschließenden Betrachtung nicht warm geworden: Die Rezension wurde quasi nochmal zusammengefasst und ein wenig interpretiert, der Stil hat mich jedoch immer wieder mal an KI-ähnliche Texte erinnert, vor allem, da sich der Aufbau und Satzbausteine laufend wiederholten.
Als wissenschaftliches Werk würde ich es aber als überwiegend gelungen bezeichnen, man darf jedoch keine klassische Biografie erwarten.

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