Spannende "2-Welten"-Dystopie
Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen
Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. ...
Spiele nie mit dem Leben anderer – du wirst es bereuen
Lucie ist eine Beta-Ludens und somit in der Mittelklasse ihrer Gesellschaft angesiedelt. Laborans arbeiten für sie, Alpha-Ludens stehen über ihr. Von einer Gruppe Alphas und einem mit ihnen befreundeten Beta wird sie in der Schule schon seit längerem gemobbt und auch wenn sie Angst vor ihnen hat, lässt sie sich nicht den Mund von ihnen verbieten.
Als diese dann aber ihrem Chauffeur und Freund Siard ins Krankenhaus befördern, heckt sie einen Plan aus, wie sie es zumindest Cyrillian, dem Anführer dieser Gruppe (und damit vielleicht auch den anderen), heimzahlen kann.
So loggt sie sich ins Spiel Homo Ludens (Holus) ein und schafft es den Virtuellen und Krieger Anpharis, der seinen Sinn im Leben verloren zu haben glaubt, zu vermitteln, dass ihr Avatar Neriel die Gesandte der Lichtgöttin Liafeiy ist und auf göttliches Geheiß gegen den Fürsten Zian Amaintear vorgehen möchte, da dieser mit Dämonen im Bunde ist und diesen sogar Menschen opfert. Er und sein Bruder schließen sich folglich Neriel an, um ihr zu helfen.
Zian ist der Avatar Cyrillians und es würde seinen Ruf massiv schädigen, wenn Lucie es mit Neriel gelingt, Zian zu stürzen und ihm seiner Stadt zu berauben.
Außerdem erreicht Lucie es, die Alpha Ophelia auf ihre Seite zu ziehen, die ihr noch einen Gefallen schuldet. Ihr männlicher Avatar Taryantas unterstützt Neriel und außerdem soll ihr/ihm bei gelingen des Plans das Herrschaftsgebiet Zians zugesprochen werden.
Doch wird Lucie erfolgreich sein? Ist ihr Plan ausgefeilt genug? Ist Ophelia wirklich auf ihrer Seite?
Am Anfang stürmen recht viele Informationen auf einen ein, daher ist es sehr hilfreich, dass es am Ende des Buches ein Glossar gibt.
Die Figuren haben doch recht spezielle Namen, was ich persönlich sehr liebe, aber ich weiß, dass das den Lesefluss stören kann. Für mich war das aber nicht weiter schlimm. Die meisten Figuren sind mir darüber hinaus recht schnell ans Herz gewachsen (selbst der ruppige Taryantas).
Teilweise gibt es recht schockierende Momente in der Story, die meinen Lesespaß und die Spannung erhöht haben.
Außerdem fand ich es realistisch, dass nicht immer alles so glatt lief, wie die Protagonistin es sich erhofft hat und man fiebert in solchen Momenten mit ihr mit.
Dass die Virtuellen in Holus doch sehr menschlich sind und daher die Frage im Raum steht, ob sie dann nicht auch wie Menschen und nicht wie bloße Figuren behandelt werden sollten, ist, meiner Meinung nach, eine sehr interessante Sichtweise. Das macht die Spielenden tatsächlich zu einer Form von Göttern, da sie über Wesen mit Emotionen bestimmen können.
Zusammenfassend ein absolut lesenswerter Roman. Ein zweiter Teil wäre toll!