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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2017

Tolle Idee – schlechte Umsetzung

Little Secrets - Lügen unter Freunden
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In diesem Jugendbuch geht es um sechs Jugendliche, die frühzeitig ihre Mündigkeit erhalten und gemeinsam in einem Haus am Venice Beach eine WG gründen. Jeder von ihnen verbirgt dabei vor den anderen ein ...

In diesem Jugendbuch geht es um sechs Jugendliche, die frühzeitig ihre Mündigkeit erhalten und gemeinsam in einem Haus am Venice Beach eine WG gründen. Jeder von ihnen verbirgt dabei vor den anderen ein Geheimnis.

Zunächst lässt sich sagen, dass die Idee hinter dem Roman grandios ist.
Der Klappentext verspricht viel Spannung und genau das habe ich deshalb erwartet. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt … Als eine brisante Lüge auffliegt, beginnt ein gefährliches Spiel, bei dem bald jeder nur seine eigene Haut retten will. Diese „brisante Lüge“ konnte ich während des Lesens leider nicht wirklich finden. Aber vielleicht ist das ja schon eine Aussicht auf den nächsten Band und dort müssen die Teenies ihre Haut retten? Für diesen Teil trifft dieser Satz meines Erachtens jedenfalls nicht zu und ist völlig unpassend.
Faszinierend war, dass jede/r der sechs WG-Mitglieder/innen einen ganz anderen Charakter mit eigenen Geheimnissen, Interessen und Wünschen verkörpert und diese doch sehr unterschiedlichen Menschen hier aufeinander prallen. Allerdings konnte ich zu keiner der Personen einen richtigen Zugang finden oder mich in sie hineinversetzen. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, jetzt nimmt diese Person mich mit, wurde zu einem der anderen Protagonisten gewechselt und die Spannung war verflogen. Erst am Schluss hatte ich das Gefühl, dass die Einleitung endlich vorüber war und ich konnte zumindest zu Grace und John-Michel einen Draht entwickeln, nur um dann inhaltlich vom Ende überrascht zu werden. Es wäre besser gewesen, wenn das Buch einfach dicker ausgefallen wäre und man direkt einen vollständigen Roman mit Einleitung, Hauptteil und Schluss gehabt hätte und nicht ein Band (wie es mir vorkam) im Grunde nur Einleitung ist...

Zusammenfassend war diese Geschichte ein netter Zeitvertreib, aber nicht mehr, da mir die Spannung gefehlt hat und die Charaktere zu oft wechselten.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Eine Zeitreise ohne Wiederkehr

Ein Hauch von Schicksal
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Grace, die ihre ganze Familie verloren hat, wünscht sich, ihr Leben mit einem anderen austauschen zu können. Durch ihr Amulett, das Wünsche erfüllen soll, tauscht sie tatsächlich ihr Leben mit dem einer ...

Grace, die ihre ganze Familie verloren hat, wünscht sich, ihr Leben mit einem anderen austauschen zu können. Durch ihr Amulett, das Wünsche erfüllen soll, tauscht sie tatsächlich ihr Leben mit dem einer anderen – und zwar mit dem Leben einer ihrer Vorfahrinnen, die genauso aussah wie sie und den gleichen Namen trug. So landet sie im 17. Jahrhundert, wird mit Rhys Tyler verheiratet und soll gleich darauf mit ihm zu seiner Plantage auf Barbados reisen. Gerade als die beiden anfangen besser miteinander auszukommen, werden sie von Piraten überfallen und entführt. Beginnt Grace nun ihren Wunsch nach einem neuen Leben zu bereuen?

Lara Wegner beschreibt die Geschichte einer Zeitreisenden auf spannende Art und Weise. Die Worte haben mich gefesselt und ich konnte das Buch kaum beiseite legen. Ein Schicksalsschlag scheint immer schon den nächsten herbeizurufen, wodurch der Titel fast schon ironisch anmutet. Die Hauptpersonen vollziehen während dieser Ereignisse starke Wandlungen, die auf der einen Seite gut nachzuvollziehen sind und auf der anderen so individuell erscheinen, dass man sie kaum versteht. Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten wird dabei auf eine harte Probe gestellt.
Mitunter ist die Story sehr brutal, was der damaligen Zeit und der speziellen Situation aber angemessen sein mag.

Veröffentlicht am 10.11.2017

"Clever Trevor"

Im Licht des Augenblicks
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Trevor reist zum ersten Mal in seinem Leben mit seinem Vater Jones in das Familienanwesen seiner Familie: Riddell House. Dort lernt er seine Tante Serena und seinen Opa Samuel kennen. Aber auch sein längst ...

Trevor reist zum ersten Mal in seinem Leben mit seinem Vater Jones in das Familienanwesen seiner Familie: Riddell House. Dort lernt er seine Tante Serena und seinen Opa Samuel kennen. Aber auch sein längst verstorbener Urgroßonkel Benjamin nimmt Kontakt zu Trevor auf, während dieser die Familiengeschichte zu ergründen versucht. Dabei wird klar, dass Ben andere Wünsche für Riddell House und das dazugehörige Land hat, als Jones und Serena, die ihre Pläne für einen Verkauf des Anwesens durchsetzen wollen. Trevor muss entscheiden, wen er unterstützen wird: Die Lebenden oder die Toten.

Nach dem zu diesem Roman dazugehörigen Klappentext, war es überraschend festzustellen, dass auch Geister in der Geschichte auftauchen. Allerdings fügen sich die paranormalen Erscheinungen gut in die Handlung ein und erzeugen zusätzliche Spannung. Riddell House ist ein Anwesen, das ich selbst gerne erkunden würde, da es so viele Geheimnisse in sich birgt. Es ist fesselnd wie Trevor diesen auf der Spur ist und Licht ins Dunkel bringt.
Während Samuel sehr liebenswürdig erscheint, wirkt Serena manipulativ und unfreundlich. Darüber hinaus weiß sie ihre Reize genau einzusetzen und macht schamlos von diesem Wissen Gebrauch.
Negativ anzumerken ist lediglich, dass Trevor sich für seine vierzehn Jahre viel zu „erwachsen“ verhält. Zwar wird die Geschichte vom erwachsenen Trevor erzählt, doch deshalb kann das damalige Verhalten nicht plötzlich so „erwachsen“ sein. Das führt teilweise zu Irritationen beim Leser, da beispielsweise andere Reaktionen erwartet werden würden.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Rasanter Verfolgungsthriller

Das Joshua-Profil
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Max Rhode, ein nicht gerade erfolgreicher Autor, erhält einen Anruf: Er soll zum Krankenhaus kommen, da ein im Sterben liegendes Brandopfer seine letzten Worte an ihn richten möchte.
Von dem Sterbenden ...

Max Rhode, ein nicht gerade erfolgreicher Autor, erhält einen Anruf: Er soll zum Krankenhaus kommen, da ein im Sterben liegendes Brandopfer seine letzten Worte an ihn richten möchte.
Von dem Sterbenden erfährt Max, dass Joshua ihn erfasst habe und er sich deshalb auf keinen Fall strafbar machen dürfe. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf: Sein pädophiler Bruder erhält Freigang von der Psychiatrie. Das Jugendamt steht vor der Tür, woraufhin Max Hals über Kopf mit seiner Tochter Jola flieht, doch dann einen Autounfall hat. Er landet im Krankenhaus und Jola ist verschwunden. Alle glauben, Max selbst habe Jola verschleppt.
Plötzlich hört Max über einen Knopf im Ohr die Stimme seiner Tochter, die von ihrem Entführer gezwungen wird, ihm Anweisungen vorzulesen. Diesen folgend, bahnt Max sich einen Weg aus dem Krankenhaus und setzt alles daran, seine Tochter zu finden. Wird es ihm gelingen?

Wieder mal hat Fitzek einen nervenaufreibenden Thriller hinterlassen. Man hängt gebannt an den Seiten, fiebert mit und spürt Max's Verzweiflung.
Es ist faszinierend, dass man durch diesen Handlungsverlauf eine gewisse Sympathie zu Pädophilen entwickelt. Man scheint diese Leute besser zu verstehen und Pädophilie tatsächlich eher als die Krankheit sehen zu können, die sie ist, statt die betroffenen Menschen von vornherein als grausam und herzlos einzustufen.
Am Ende ist es interessant zu erfahren, weshalb Joshua bei Max Alarm geschlagen hat.
Darüber hinaus weist dieser Thriller passende Parallelen zu dem Buch Die Blutschule (von Fitzek geschrieben und unter dem Pseudonym „Max Rhode“ veröffentlicht) auf und hat einige Abschnitte ganz übernommen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Alles und jeder ist verdächtig!

Das Paket
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Emma Stein wurde in einem Hotelzimmer von dem sogenannten Friseur, einem Serientäter, vergewaltigt, wodurch sie ihr ungeborenes Kind verlor. Zumindest glaubt sie fest daran, denn das Hotelzimmer existiert ...

Emma Stein wurde in einem Hotelzimmer von dem sogenannten Friseur, einem Serientäter, vergewaltigt, wodurch sie ihr ungeborenes Kind verlor. Zumindest glaubt sie fest daran, denn das Hotelzimmer existiert nicht, sie lebt, während alle anderen Opfer tot sind und manchmal scheint sie Dinge zu sehen, die dann doch nicht vorhanden sind.
Eines Tages nimmt sie ein Paket für ihren Nachbarn an und damit nehmen unglückliche Ereignisse ihren Lauf. Als dann auch noch ihr Hund krank wird, setzt sie das erste Mal seit der schrecklichen Tat einen Fuß vor die Tür, um ihn zum Tierarzt zu bringen und wähnt sich auf Schritt und Tritt verfolgt. Doch ist ihre Paranoia begründet?

Durch die Tatsache, dass bis zum Ende nicht klar ist, welche Ereignisse nun der Wahrheit entsprechen und was nur in Emmas Einbildung stattfindet, ist die Story sehr fesselnd. Emmas Paranoia färbt zudem auf den Leser ab und man vermutet hinter jedem harmlosen Geräusch und jedem Gesicht den Friseur.
Emmas Charakter gefiel mir allerdings weniger. Sie wurde mir recht schnell (auch schon vor der Vergewaltigung) unsympathisch, wobei ich leider nicht genau definieren kann, aus welchem Grund. Das hat hinsichtlich meiner gesamten Bewertung aber kaum einen Einfluss.
Ihr Ehemann Philip war mir von Beginn an nicht ganz geheuer und es war meiner Meinung nach offensichtlich, dass er ein Geheimnis hegt.
Außerdem erwartet den Leser ein unerwarteter „Plottwist“ am Ende des Buches, wodurch ich Das Paket jedem Psychothrillerfan nur noch mehr ans Herz legen möchte.