Ein Virus verbreitet Schrecken
Alexander Odin entwirft hier das Szenario einer Welt, die vor dem Abgrund steht. Ein mysteriöses Virus verwandelt die Menschen in blutrünstige Zombies. Zunächst scheint nur ein Plattenbau in Berlin-Mitte ...
Alexander Odin entwirft hier das Szenario einer Welt, die vor dem Abgrund steht. Ein mysteriöses Virus verwandelt die Menschen in blutrünstige Zombies. Zunächst scheint nur ein Plattenbau in Berlin-Mitte betroffen zu sein. Dieser wird daraufhin abgeriegelt, doch das kann die Ausbreitung nicht stoppen.
Die Experten sind ratlos, woher das Virus kommt, doch eine Spur führt zu einem seltsamen Internet-Netzwerk.
Diese Erzählung ist stellenweise durchaus spannend und durch die relativ kurzen Kapitel und den häufigen Wechsel des Schauplatzes entsteht eine gewisse Dynamik.
Auch gibt es eine Vielzahl an Protagonisten, die der Autor alle mit einer eigenen Biographie und unterschiedlichen Charakterzügen ausgestattet hat. So entsteht beispielsweise eine Schicksalsgemeinschaft zwischen einem 16jährigen Mädchen, das den Tod ihres Vaters vor über einem Jahr noch immer nicht überwunden hat, einem alten Mann, der an einem Gehirntumor leidet, einem kleinkriminellen Drogendealer und einem arbeitslosen Alkoholiker. Allerdings hätte man aus derartigen interessanten Ansätzen mehr machen können. Den meisten Figuren gelingt es nicht, ihre Persönlichkeit richtig „auszuspielen“ und sie handeln großteils vorhersehbar.
Vor allem aber störte mich, dass sie Geschichte insgesamt nicht richtig durchdacht wirkt. Nicht nur, dass das Virus immer genau die richtigen Leute zum richtigen Zeitpunkt befällt und sich in seinen Auswirkungen passend zum Handlungsverlauf ziemlich variabel zeigt (derartiges ist bei Werken dieses Genres ohnehin der Normalfall). Es gibt aber nicht einmal eine ansatzweise schlüssige Erklärung, woher es eigentlich kommt oder wie diese eigenartige Internetseite funktionieren soll.
So bleiben am Schluss viele Fragen offen, weshalb dieser Roman ein eher unbefriedigendes Gefühl hinterlässt.