Cover-Bild Pique Dame
Band 8 der Reihe "Illustrierte Lieblingsbücher"
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Galiani Berlin ein Imprint von Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Kurzgeschichten
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 96
  • Ersterscheinung: 05.03.2020
  • ISBN: 9783869711980
Alexander Puschkin, Kat Menschik

Pique Dame

Eine der bekanntesten Kurzgeschichten der russischen Literatur, die auch zum Opernklassiker wurde: Alexander Puschkin neu übersetzt von Alexander Nitzberg und in Szene gesetzt von Kat Menschik als achter Band der Reihe »Illustrierte Lieblingsbücher«.

Alexander Puschkins schaurig-böse Erzählung über einen, der gewinnen will, ohne ein Risiko einzugehen. Am Ende sind es nicht die Karten, sondern die Damen, die das Schicksal des Spielers bestimmen. Karten, Würfel, Glücksspiel: Hauptbeschäftigung der russischen Offiziere, zumal in langen Winternächten. Doch einer sitzt dabei, der nicht mitspielt: Hermann bleibt, von den Kameraden belächelt, Zuschauer. Bis er eines Tages von der steinalten Gräfin Anna Fedotowna hört, von der erzählt wird, sie kenne seit ihrer Jugend das Geheimnis, wie man die Karten zum Gewinnen bringt. Am nächsten Morgen bezieht er Posten vor ihrem Haus. Die junge Ziehtochter der Gräfin sieht ihn hartnäckig dort stehen und hält ihn für einen Verehrer. Es folgen Blicke, heimliche Briefe und schließlich die erste Verabredung, zu der Lisaweta Hermann ins Haus schmuggelt. Doch der wartet nicht wie verabredet in einem Versteck auf sie – er eilt sofort los, um die alte Frau zu suchen und von ihr das Geheimnis zu erpressen. Unheilvolle Ereignisse nehmen ihren Lauf …In Nitzbergs Neuübersetzung bekommt Puschkins Meisterprosa einen unangestrengten, bezaubernden Klang. Kat Menschik inszeniert die hochdramatische Erzählung über Liebe, Gier und enttäuschte Hoffnungen kongenial in einem Reigen aus Spielkartenfiguren, die uns mal lockend zuzwinkern und mal erschrocken anstarren. Sie lässt Totenköpfe tanzen, die uns aus der russischen Winternacht fast nach Mexiko schicken. Schwarze Romantik der Extraklasse.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Ein gelungener neuer Band für die Lieblingsbuch-Reihe!

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Im Russland der 1830er Jahre sind Glücksspiele wie das Kartenspiel Pharo ein beliebter Zeitvertreib, bei dem so manch einer viel Geld verliert. Der junge Offizier Hermann beobachtet das Treiben interessiert, ...

Im Russland der 1830er Jahre sind Glücksspiele wie das Kartenspiel Pharo ein beliebter Zeitvertreib, bei dem so manch einer viel Geld verliert. Der junge Offizier Hermann beobachtet das Treiben interessiert, beteiligt sich jedoch nicht aktiv, denn er will das mit dem Spiel verbundene Risiko nicht eingehen. Als ihm eines Abends ein Spieler erzählt, dass seine Großmutter, die Gräfin Fedotowna, in der Lage ist, drei gewinnbringende Karten vorherzusagen, lässt ihn das nicht mehr los. Er schmiedet einen verzweifelten Plan, um der Gräfin ihr Geheimnis zu entlocken.

„Pique Dame“ ist der inzwischen achte Titel der Lieblingsbuch-Reihe, die von Kat Menschik illustriert wird. Ich habe zuvor noch nie etwas von Alexander Puschkin gelesen und habe mich über die Gelegenheit gefreut. In der ersten Szene wird ein Kartenabend beschrieben und ich konnte den Diskussionen dank der Anmerkungen im Anhang gut folgen, in denen die Regeln des Kartenspiels Pharo und einige damit verbundene Begriffe erklärt werden.

Puschkin erzählt seine Geschichte in schnörkellosen Sätzen. Schnell steht die Legende rund um die Gräfin Fedotowna im Raum und ruft Hermann auf den Plan. Er entwirft eine List und täuscht als Teil davon Interesse an der jungen Lisaweta vor, die im Haus der Gräfin aufwächst. Entsprechend stehen eine wahnhafte Gier und eine enttäuschte Liebe als Themen im Fokus. Im Nachwort des Übersetzers diskutiert dieser die Bedeutung Puschkins als Autor sowie der Novelle im Speziellen, was ich für die Einordnung sehr hilfreich fand.

Die Illustrationen von Kat Menschik haben mir wieder sehr gut gefallen. Alles dreht sich hier ums Kartenspiel, und entsprechend erinnern die Zeichnungen an Spielkarten, bei denen das Motiv oben nach unten gespiegelt wird. Dabei unterscheidet sich das Motiv oben mal sehr stark bis völlig, mal nur in wenigen Details oder überhaupt nicht von seinem gespiegelten Pendant. Das Cover ist hierfür ein gutes Beispiel: Oben hält die Dame Spielkarten in der Hand und trägt Ohrringe, unten zwinkert sie und trägt eine Kette. In ähnlicher Weise sind alle handelnden und erwähnten Charaktere sowie einige zentrale Gegenstände abgebildet.

Das Buch ist ein Must Have für alle Fans der Lieblingsbuch-Reihe von Kat Menschik und lädt dazu ein, eine bekannte Novelle aus der russischen Literatur (neu) zu entdecken!