Sehr philosophisch
Der Junge Mano befindet sich auf einem Flüchtlingsschiff mit vielen Hoffnungen und Träumen auf eine bessere Zukunft im Gepäck. Das kaputte Schiff füllt sich schon mit Wasser, als Mano ein rettendes Boot ...
Der Junge Mano befindet sich auf einem Flüchtlingsschiff mit vielen Hoffnungen und Träumen auf eine bessere Zukunft im Gepäck. Das kaputte Schiff füllt sich schon mit Wasser, als Mano ein rettendes Boot am Horizont ausmacht. Dabei fällt er allerdings von Bord und der tiefe Ozean verschlingt ihn. Treibend in der Tiefe sieht er einen Fisch auf sich zuschwimmen und fängt an mit ihm zu sprechen. Diese Gespräche werden sehr philosophisch und tiefgründig!
Trotz der geringen Seitenzahl von etwas mehr als 100 Seiten steckt im Buch eine gewaltige sprachliche Aussagekraft in jedem einzelnen Satz. Ich hatte mir eigentlich mehr eine Geschichte über die Flucht eines Jungen und die schwierige Reise auf dem Meer erwartet, ein großer Teil dreht sich allerdings um allgemeine Lebensfragen-und Weisheiten. In Rückblicken wird immer wieder kurz von Manos Familie erzählt, auch der Krieg und das Leid werden am Rande erwähnt. Es geht aber vielmehr um philosophische Fragen des Lebens, des Seins und dem Leben bzw. den Umgang mit dem Tod.
Ich persönlich konnte das Buch trotz der wenigen Seiten nicht an einem Stück lesen, denn nach wenigen Seiten ist der Kopf erst einmal voll gewesen und ich musste in Ruhe über das Geschriebene nachdenken. Auch der Schreibstil ist nicht einfach zu lesen, da viele Methaphern zwischen den Zeilen stecken.
Wer an tiefgründigen Fragen und deren Erörterung Freude findet, für den ist das Buch auf jeden Fall zu empfehlen! Ich hätte mir noch mehr Input im Bereich Flucht, Leben im Kriegsgebiet und allgemein mehr Infos zu Mano und seiner Familie gewünscht. Dies blieb im Buch für mich leider zu blass.