Mit „Tödliche Nachtschicht “ präsentiert uns Alexandra Maibach zum wiederholten Male einen Kriminalroman, der gerade hier besonders atmosphärisch und beklemmend ist. Auf keinen Fall durfte ich mir diesen entgehen lassen.
Ihr Schreibstil ist sehr fesselnd und einnehmend. Die Atmosphäre ist recht ruhig, aber auch sehr beklemmend.
Interessant ist hier tatsächlich, dass man so gut wie jeden Protagonist kennenlernt.
Wenn auch nur phasenweise. So dass man sie erahnen kann, aber nie intensiv genug kennenlernt. Erst im weiteren Verlauf treten einige interessante Hintergründe auf, die für ordentlich Spannung sorgen.
Dabei könnten die Charaktere unterschiedlicher kaum sein, dabei wird schnell klar, dass jeder sein Geheimnis hütet.
Im Fokus steht jedoch Rob,dessen Perspektive wir meistens verfolgen. Ich mag Rob, auch wenn er sich immer weiter hineinsteigert, um Selinas Mörder zu finden.
Dabei passiert es nur allzu leicht, dass er seine eigene Deckung vernachlässigt.
Zudem stellt sich schnell die Frage, wie gut er seine Kollegen tatsächlich kennt.
Insgesamt sind die Charaktere absolut greifbar und authentisch und konnten mich absolut mitreißen.
Der Einstieg fiel mir direkt leicht. Es dauerte auch nicht lange und die erste Leiche tauchte auf.
Der Startschuss für eine Menge Geheimnisse und für Rob, diesem Fall auf den Grund zu gehen.
Rob ist ein Assistenzarzt und das Ganze spielt sich in einem Krankenhaus ab.
Rob blieb permanent am Ball und ermittelte eifrig. Was natürlich schnell die Frage aufwirft, wo denn eigentlich die Polizei ermittelt.
An Robs Seite lernt man schnell seine anderen Kollegen kennen. Dabei ist nicht jeder unbedingt sympathisch, zudem häufen sich die Motive.
Interessant war hier, dass man immer wieder Rückblenden von Erlebnissen der einzelnen Protagonisten erfährt, die mit dem Mordopfer in Verbindung stehen. Was einige interessante Dinge zutage brachte.
Trotzdem ist es sehr ruhig und eher unaufgeregt, vielleicht weil man viele Hinweise erhält, aber zugleich eigentlich so gut wie gar nichts weiß.
Zudem verwöhnt uns die Autorin mit vielen Details aus dem Krankenhausalltag, was die Atmosphäre sehr belebte.
Zudem schneidet sie auch ernste und tiefgreifende Themen an, was zudem aufzeigt, wie leicht man zum Opfer oder Täter gemacht werden kann.
Neid, Missgunst und Machtspielchen treten ebenfalls auf. Genauso wie ein Hauch von Wahnsinn und Kontrolle.
Dabei gelang es der Autorin, mich einige Male zu überraschen und somit für Auftrieb zu sorgen.
Der Showdown und seine Ausarbeitung war dagegen quasi vorprogrammiert. Was zwar klischeehaft anmutet, aber dennoch unglaublich gut passt und zudem ordentlich für Spannung sorgt. Der Täter selbst war jedoch eine absolute Überraschung für mich, damit habe ich tatsächlich gar nicht gerechnet.
Insgesamt ist es ein eher leichter Kriminalroman, der die eigene Verletzlichkeit vor Augen führt und zudem klarmacht, dass man am besten niemandem vertraut.
Die Emotionen kamen mir teilweise etwas zu kurz, vielleicht weil alles zu schnell ging und man sich nicht wirklich auf die einzelnen Charaktere einlassen konnte.
Wer einen leichten, aber dennoch spannenden und atmosphärischen Kriminalroman sucht, wird hier bestens unterhalten.
Fazit:
"Tödliche Nachtschicht “ von Alexandra Maibach ist ein atmosphärischer Kriminalroman, der in einem Krankenhaus spielt.
Eher ruhig und unaufgeregt, aber auch sehr spannend und interessant.
Auch wenn er eher softer ist, konnte mich die Autorin damit absolut überzeugen und mitreißen.
Wer etwas leichtes für zwischendurch sucht, wird hier bestens unterhalten.