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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.07.2024

Überraschung am Schluss

Anna O.
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Die Aufmachung des Thrillers ist gelungen, das Cover ist auffällig und interessant gestaltet, der Farbschnitt verleiht zudem dazu, dass man sich das Buch in einer Buchhandlung herausfischt. Das Marketing ...

Die Aufmachung des Thrillers ist gelungen, das Cover ist auffällig und interessant gestaltet, der Farbschnitt verleiht zudem dazu, dass man sich das Buch in einer Buchhandlung herausfischt. Das Marketing ist sehr gelungen. Inhaltlich habe ich mir vom Thriller etwas mehr erwartet, vor allem in Bezug auf die Arbeit in der Schlafforschung. Hier habe ich kaum etwas Neues erfahren oder ansonsten wurde Laienwissen als Neuheit ausgegeben, wie z.B. die Unterstützung der Aufwachphase von Anna mit Musik oder Gerüchen. Ich hätte mir wissenschaftliche Zugänge oder neue Ansätze gewünscht.
Die Geschichte um Patient X wurde lange Zeit sehr gut eingestreut, sodass ich auch nicht erraten konnte, um wen es sich hierbei handelt. Da auch nicht bekannt war, ob Patient X weiblich oder männlich ist, war es umso schwieriger Vermutungen anzustellen und die tatsächliche Aufklärung hat mich überrascht. Diese Überraschung ist gelungen!
Sehr gut gefallen haben mir auch die Tagebucheinträge von Anna über einen langen Zeitraum, sodass man als Leser*in auch einen Eindruck von Anna bekommen konnte, vor ihrer Schlafphase, wie sie sich selbst gesehen hat, was sie geärgert hat und welche Pläne sie hatte.
Die Charaktere konnten mich nicht richtig fesseln. Clara ist eher kalt und wird hauptsächlich in ihrer beruflichen Ausübung gezeigt, wenig privat, auch Harriet ist unnahbar und Annas Eltern sind auch wenig greifbar, vor allem der Vater. Ben war die einzige menschliche, nahbare Person, die Gefühle gezeigt hat, auch wenn er teilweise sehr kopflos handelt und mich mit seiner Herabsetzung seiner eigenen beruflichen Tätigkeit schon zeitweise genervt hat.
Trotzdem habe ich den Thriller sehr gerne gelesen und auch gerne und falsch mitgeraten, wer Patient X nun wirklich sein könnte.

Veröffentlicht am 13.07.2024

wenig anspruchsvoll

Ich lüge bis du stirbst: Thriller
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Der Thriller ist kurzweilig, da laufend etwas passiert und er sehr abwechslungsreich und temporeich ist. Inhaltlich ist er nicht besonders anspruchsvoll und auch das Thema ist nicht neu. Scarlett kommt ...

Der Thriller ist kurzweilig, da laufend etwas passiert und er sehr abwechslungsreich und temporeich ist. Inhaltlich ist er nicht besonders anspruchsvoll und auch das Thema ist nicht neu. Scarlett kommt an den Ort ihrer Kindheit zurück, niemand erkennt sie, da sie sich optisch so stark verändert hat und sie rächt sich an allen, die damals grausam zu ihr waren. Die Racheaktionen sind mehr oder weniger glaubwürdig und man weiß eigentlich auch schon im Vorhinein, was passieren wird. Den Thriller kann man lesen als leichte Kost für zwischendurch, anspruchsvoll ist er allerdings nicht.

Veröffentlicht am 12.07.2024

etwas zu großer Fall für Gianna

Was der See birgt
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Der Krimi spielt am Gardasee und durch die bildhafte und detaillierte Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten, hat man als Leser*in das Gefühl mit den Charakteren vor Ort zu sein. Gianna arbeitet als ...

Der Krimi spielt am Gardasee und durch die bildhafte und detaillierte Beschreibung der örtlichen Gegebenheiten, hat man als Leser*in das Gefühl mit den Charakteren vor Ort zu sein. Gianna arbeitet als Journalistin in einer lokalen Zeitung und bearbeitet somit die alltäglichen Fälle, meistens sind diese nicht besonders aufregend, doch endlich tut sich mal etwas. Ein Toter wird aufgefunden und zufälligerweise war sie mit ihm am Vortag verabredet und unterwegs, vielleicht sogar die letzte Person, die ihn lebend gesehen hat. Aufgrund ihres Berufes ist Gianna auch neugierig und versucht selbst Recherchen anzustellen und mehr über den mysteriösen Todesfall herauszufinden. So weit hat mir der Krimi sehr gut gefallen, der Abschluss mit dem Geheimbund und den Anhängern des Bundes war mir von der Idee her nicht neu und auch inhaltlich zu abgehoben und unrealistisch im Vergleich zum restlichen Krimi. Beim nächsten Fall würde ich mir wieder mehr regionale Darstellungen und kleinere, spannender Fälle wünschen, die auch in die Gegend passen, auch diese kann man spannend aufpeppen.

Veröffentlicht am 09.07.2024

spannender und realistischer Einblick in das Justizsystem

Zeit der Schuldigen
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Der Roman basiert auf einem wahren Kriminalfall und dies macht ihn auch so realitätsnah und spannend, auch wenn nicht alle Details und Angaben genau übernommen wurden. Es wird aufgezeigt, wie schwierig ...

Der Roman basiert auf einem wahren Kriminalfall und dies macht ihn auch so realitätsnah und spannend, auch wenn nicht alle Details und Angaben genau übernommen wurden. Es wird aufgezeigt, wie schwierig es ist, Schlupflöcher im Justizsystem zu finden bzw. wie lange es dauert, bis ein Gerichtsfall abgeschlossen werden kann, neben zahlreichen Einsprüchen, Aufrollungen und wie belastend diese lange Zeit der Ungewissheit für die Angehörigen der Opfer aber auch für die Täter sein kann. Der Roman schreibt aus Sicht der Vertreter des Opfers und ist wertend, indem er ihre Sichtweise einnimmt. Er zeigt auch, wie viele Menschen betroffen sind, sei es privat oder auch beruflich und wie ein ungelöster oder unzufriedenstellend gelöster Fall das gesamte Leben beeinflussen kann, auch das Leben von Ermittlerinnen oder Journalistinnen, die sehr vertraut damit sind. Auf die Tätersichtweise wird auch eingegangen, aber so, dass man schon von vorneherein weiß, wer der Täter war und kaum Sympathie für ihn aufbringen kann. Interessant finde ich die gestartete Petition und dass damit sogar ein Erfolg erzielt werden konnte, dies ist nicht so einfach und häufig möglich, somit konnte zumindest nach langer Zeit ein kleiner Teilerfolg erzielt werden. Ich kann beide Sichtweisen der Angehörigen nachvollziehen, die einen wollen abschließen und sich nicht mehr damit beschäftigen, um endlich zur Ruhe und zum Alltag zurückzukehren und die anderen kämpfen bis zum Schluss. Ein sehr spannender und realistischer Einblick in das Justizsystem.

Veröffentlicht am 07.07.2024

bedrückende Fortsetzung

Windstärke 17
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Das Cover mit dem sommerlichen Urlaubsmotiv täuscht, denn der Roman ist keineswegs eine leichte Sommerlektüre, sondern harte Kost. Die Grundstimmung ist traurig, bedrückend und teilweise hoffnungslos, ...

Das Cover mit dem sommerlichen Urlaubsmotiv täuscht, denn der Roman ist keineswegs eine leichte Sommerlektüre, sondern harte Kost. Die Grundstimmung ist traurig, bedrückend und teilweise hoffnungslos, mit kleinen hellen Momenten, die Hoffnung zulassen. Der Roman setzt ein paar Jahre nach „22 Bahnen“ an und erzählt diesmal aus Sicht der jüngeren Tochter Ida. Es werden auch Rückblicke gegeben, aber es ist besser, wenn man den Vorgänger-Teil gelesen hat, da man die Familiensituation und gewisse Verhaltensweisen von Ida viel besser nachvollziehen kann. Als Leser*in kann man das Gefühlschaos von Ida sehr gut nachvollziehen und auch die Leere und Schwere in ihrem Leben, die sie nach dem Tod ihrer Mutter empfindet. Auch wenn es kein unerwarteter oder plötzlicher Tod war, so reißt er Ida doch aus dem gewohnten Umfeld und aus ihrem gewohnten Leben. Sie ist plötzlich frei und könnte über ihr Leben selbst bestimmen, doch plötzlich fühlt es sich falsch an und ist es gar nicht so einfach zu entscheiden, was sie jetzt machen möchte. Ida braucht Zeit der Trauer und Zeit, um sich neu zu orientieren, die ihr bei lieben Menschen geschenkt wird. Manchmal ist Familie viel weiter zu fassen als die enge Familie und Blutsverwandtschaft.