Greta Thunberg - ein eindrucksvoller Blick hinter die Kulissen
Ich denke mal, die meisten wissen, wer Greta Thunberg ist, zumindest würden sie die junge Frau optisch erkennen. Allerdings was man über sie in den Medien erfahren hat bzw. noch erfährt, ist recht oberflächlich ...
Ich denke mal, die meisten wissen, wer Greta Thunberg ist, zumindest würden sie die junge Frau optisch erkennen. Allerdings was man über sie in den Medien erfahren hat bzw. noch erfährt, ist recht oberflächlich und zeigt nur ansatzweise etwas von ihrer Persönlichkeit. Die Journalistin Alexandra Urisman Otto und der Fotograf Roger Turesson haben Greta eine längere Zeit auf ihrem Weg begleitet und an ihren Erlebnissen und Erfahrungen teilgehabt. Daraus entstand dieses Buch. Greta nimmt kein Blatt vor den Mund, wenn es um die Klimakrise geht. Sie hat mittlerweile eine große Anhängerschaft und wird von vielen gefeiert und verehrt wie ein Popstar, aber sie muss auch viele Anfeindungen aushalten. Beide Extreme sind nicht gut und entsprechen nicht dem, was Greta beabsichtigt. Ihr geht es nicht um die eigene Person, sondern um die Sache, das wird in diesem Buch immer wieder deutlich. Hinter den Aktionen, die aus Gretas erstem Schulstreik entstanden, wird viel vermutet, und es gibt zahlreiche Theorien. Hier wird mit derartigen Vorurteilen aufgeräumt, ihre Eltern würden sich an Gretas „Ruhm“ bereichern. Klar, ihre Eltern unterstützen sie, richten sich aber mit ihrem Verhalten nach der Tochter. Sie tun etwas für Greta, nicht Greta für sie.
Auf ausdrucksstarken Fotos und auch im begleitenden Text erfährt man etwas über die wahre Greta, die vor Kummer um die Natur- und Klimazerstörung regelrecht krank wurde und daraufhin ihr Leben änderte. Ihre Familie war an ihrer Seite und musste ebenfalls Beschimpfungen und wilde Drohungen erdulden, aber das ist für sie kein Grund, aufzugeben.
Das Buch zeigt auch die mutlosen Phasen, die es bei Greta ebenfalls gab, Zeiten, wenn Greta glaubte, all ihre Bemühungen wären umsonst gewesen und ihre Reden auf taube Ohren gestoßen.
Aber es gibt auch berührende Momente, beispielsweise die Begegnungen im Standing-Rock-Reservat in South Dakota, wo die Menschen Greta einen besonderen Namen gaben: Die Frau, die aus dem Himmel kam.
Man kann von den Schulstreiks halten was man mag, und sicher waren auch Jugendliche dabei, die anschließend nicht Gretas Ehrgeiz besaßen, den versäumten Unterrichtsstoff aufzuholen, aber grundsätzlich haben die jungen Menschen ja Recht! Sie wollen noch viele Jahrzehnte auf diesem Planeten leben, und die Aussichten sind fatal, denn es wird viel zu wenig getan, um die Klimakrise aufzuhalten. Wenn ich die aktuelle Politik beobachte, so werden Probleme nicht gelöst sonder zerredet. Nur lässt sich der CO2-Ausstoß nicht durch Diskussionen verringern sondern nur durch Handeln. Wenn man sich die Tabellen und Grafiken zur globalen Lagen ansieht, wird einem Himmelangst.
Bücher wie dieses sind wichtig und sollten viel mehr gelesen werden. „Gretas Weg“ beschreibt sehr deutlich die Brisanz des Umwelt-Themas. Die eindrucksvollen Bilder runden das Buch sehr gut ab.