Schicksal der Indianer
Lewis Left Hand lebt mit seinen Eltern in New York. Er weiß, dass seine Mutter Indianerin vom Stamm der Lakota ist und sein Vater nicht sein leiblicher Vater. Aber Fragen zur Herkunft will die Mutter nicht ...
Lewis Left Hand lebt mit seinen Eltern in New York. Er weiß, dass seine Mutter Indianerin vom Stamm der Lakota ist und sein Vater nicht sein leiblicher Vater. Aber Fragen zur Herkunft will die Mutter nicht beantworten. Als Lewis in einem Album seiner Mutter versteckte Zeitungsauschnitte findet, in denen etwas vom Autounfall seines Vaters John Left Hand steht, macht er sich auf den Weg, um Nachforschungen anzustellen. Doch das ist nicht so einfach. Sehr unterschiedlich wird er aufgenommen, die einen sind freundlich und hilfsbereit, die anderen wollen, dass er wieder verschwindet. Aber erzählen will keiner, was in der Vergangenheit geschehen ist.
Bernice, ein junges Mädchen hilft ihm, in alten Unterlagen nach Informationen zu suchen. Es stellt sich heraus, dass die Akten manipuliert wurden. Das was da sein sollte fehlt, dafür gibt es einige Seiten, die nicht in den Papieren sein dürften und die werfen viele Fragen auf. Bald spürt er, dass es gefährlich ist, sich mit den betroffenen Leuten anzulegen. Zu mächtig und zu rücksichtslos sind seine Gegner, die auch Kollateralschäden in Kauf nehmen.
Lewis ist ein unerfahrener junger Bursche. Eigentlich will er sein Wurzeln suchen, muss aber feststellen, dass er nirgendwo richtig hingehört. Das macht ihm zu schaffen, aber ihm bleibt kaum die Zeit, um darüber nachzudenken.
Dieses Buch ist ein Thriller, der aber auch viel über Ungerechtigkeiten, die den Indianern angetan wurden, berichtet. Man verweigerte den Indianern ihre Rechte, Kinder wurden aus der Familie geholt oder es wurden Zwangssterilisationen vorgenommen.
Es gibt sehr viele Personen in diesem Buch, einige sehr sympathisch und engagiert, aber viele lernen wir auch nur von ihrer schlechtesten Seite kennen. Doch die Charaktere sind sehr gut beschrieben.
Anfangs ist es etwas schwierig sich in die Geschichte hineinzulesen. Doch bald schon wird es interessant und sehr spannend. Das Ende scheint realistisch, aber ein schales Gefühl bleibt. Es ist auf jeden Fall keine leichte Kost, die einem geboten wird. Dafür ist der Hintergrund der Geschichte einfach zu ernst.
Der Schreibstil ist etwas distanziert, aber sehr kenntnisreich.
Wenn man sich für die Geschichte der Indianer interessiert, ist es ein empfehlenswertes Buch.