Cover-Bild Feigen in Detroit
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Generationenromane, Familiensagas
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 496
  • Ersterscheinung: 20.08.2012
  • ISBN: 9783746628400
Alia Yunis

Feigen in Detroit

Roman
Max Stadler (Übersetzer), Nadine Püschel (Übersetzer)

'Wortgewandt, witzig und wunderbar exotisch.' Für Sie

Seit Fatima vor 992 Tagen zu ihrem Lieblingsenkel nach LA gezogen ist, kommt Scheherazade jede Nacht auf ein Pläuschchen vorbei. Leidenschaftliche, pikante Geschichten möchte die sagenumwobene Prinzessin von Fatima hören, doch die erzählt nur von ihrem Haus im Libanon, das sie vor 68 Jahren verlassen hat, um ihrem ersten Mann in die USA zu folgen, zu Mister Ford und seiner River-Rouge-Fabrik. Welchem ihrer acht ungeratenen, über ganz Amerika verteilten Kinder soll sie es bloß vererben, wenn sie in Bälde das Zeitliche segnen wird? Besagte "Kinder" sind unterdess mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt: eigenen ungeratenen Sprösslingen, dem Partner, dem Job, Alkoholproblemen, Krebs oder einfach nur dem verzweifelten Versuch, den texanischen Nachbarn ihre arabische Herkunft zu verbergen. Liebevoll, zutiefst menschlich und dabei grandios komisch zeichnet Alia Yunis das Bild einer ganz normalen amerikanischen Familie - aus dem Libanon - und eines Jahrhunderts der Integration und Desintegration im Melting Pot der Kulturen.

"Eine warmherzige Familiengeschichte voller Witz." Emotion

Fatimas Familienkochbuch mit libanesischen Köstlichkeiten und Anekdoten finden Sie unter www.aufbau-verlag.de/alia-yunis-rezepte

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.03.2017

Fatimas Geschichte

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"Feigen in Detroit" handelt von der Libanesin Fatima und ihrer Familie. Wie der Titel bereits erahnen lässt, ist das Gros der Handlung in den USA angesiedelt. Die Autorin Yunis greift auf das allseits ...

"Feigen in Detroit" handelt von der Libanesin Fatima und ihrer Familie. Wie der Titel bereits erahnen lässt, ist das Gros der Handlung in den USA angesiedelt. Die Autorin Yunis greift auf das allseits bekannte "1001 Nacht" - Motiv zurück und dreht den Spiess um: Sheherazade lässt erzählen - Fatima soll aus ihrem Leben berichten. Der Roman verspricht ein furioses Familienbuch zu werden, der Anfang verspricht beste Unterhaltung. Nach und nach werden die Personen eingeführt; eine Konstante scheint einzig Amir, der Lieblingsenkel, bei welchem Fatima wohnt, zu sein. Episodenhaft erfährt der Leser vom Leiden und Leiden der Sippe. Auch ein Seitenhieb auf den 11. September darf nicht fehlen.Dubiose Agenten bespitzeln den Schauspieler Amir, der seinerseits meist als arabischer Terrorist besetzt wird.
Positiv ist, dass der Roman unglaublich humorvoll beginnt, und dass das Ende recht überraschend ist. Jedoch fehlt dem Roman die erzählerische Tiefe. Ich hatte mich auf einen klugen Roman über Interkulturalität und hybride Identitäten eingestellt,ich hatte gehofft, die Autorin würde aus multiplen literarischen Traditionen schöpfen.
Obschon Yunis mit ihrem Roman die Heterogenität menschlicher Lebensentwürfe betont, arbeitet sie teils mit Klischees, wenn sie die amerikanische Mehrheitsgesellschaft beschreibt.
Die Geschichte wird durch die permanenten Perspektivwechsel fragmentiert. Deshalb hätte ich es besser gefunden, wenn Yunis ihren Roman als Kollektion von short stories veröffentlicht hätte.

Fazit: Ich vergebe ein "Gut", der Roman konnte meine hohen Erwartungen letztendlich aber nicht erfüllen.