Ein wunderschöner Historical mit liebeswertem Heldenpaar, in dem Humor und Romantik eine große Rolle spielen. Unbedingt lesen und nicht verpassen!
Nachdem ihre Eltern plötzlich verstarben, musste die kleine Mirabelle Browning von einem auf den anderen Tag ihre beschützte Umgebung verlassen, um von diesem Zeitpunkt an bei ihrem Onkel zu leben. Doch ...
Nachdem ihre Eltern plötzlich verstarben, musste die kleine Mirabelle Browning von einem auf den anderen Tag ihre beschützte Umgebung verlassen, um von diesem Zeitpunkt an bei ihrem Onkel zu leben. Doch dieser entpuppte sich als grausamer Wüterich, dem seine Nichte völlig egal war, sie lediglich in seiner Nähe duldete, weil er somit auch Treuhänder ihres Vermögens wurde. Doch das Schicksal meinte es gut mit Mirabelle. Kurz nachdem sie eines Tages tränenüberströmt, weil sie von ihrem Onkel geschlagen worden war, allein durch Feld und Wiesen lief, wurde sie vom freundlichen Kindermädchen der Nachbarn gefunden, das Mirabelle kurzerhand mit zu ihrer Herrin nahm.
Die Gräfin Thurston hatte Mitleid mit Mirabelle und nahm die Kleine sogleich in Haldon Hall, als Spielgefährtin für ihre eigenen Kinder auf. Mirabelle fühlte sich schnell heimisch in der liebevollen Umgebung und freundete sich auch mit den Kindern der Gräfin an. Doch ausgerechnet der älteste Sohn, Whittaker Cole, kurz Whit genannt; hatte als einziger das Talent, Mirabelle so dermaßen herauszufordern, dass diese ihm mit viel Temperament, List und Tücke seine frechen Streiche heimzahlte und den Sohn der Gräfin ebenfalls an der Nase herumführte.
Viele Jahre sind seitdem vergangen, doch Mirabelle lebt noch auf Haldon Hall. Und auch ihr Verhältnis zu Whit hat sich nicht wesentlich verändert. Beide geben sich immer noch voller Eifer Streitgesprächen hin und lieben es, den jeweils anderen zu necken.
Doch mittlerweile hat die Gräfin die Nase voll und bittet Whit darum, endlich das gefühlt ewig währende Kriegsbeil zwischen sich und Mirabelle zu begraben. Whit und Mirabelle schließen also zunächst einmal Frieden, doch ausgerechnet in diesen Friedenszeiten merken beide plötzlich, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen.
Ein geheimer Auftrag, der Whit ins Haus von Mirabelles Onkel führen soll, sorgt allerdings dann für allerhand Turbulenzen und gefährliche Situationen…
Nach dem Lesen des ersten Teils der Serie „Wie es dem Glück beliebt“ der mir leider gar nicht so gut gefallen hat, weil ich den Schreibstil der Autorin zu modern fand, wollte ich auf weitere Bücher der Reihe eigentlich verzichten. Dass ich dann letztendlich doch zum 2. Teil gegriffen habe, verdanke ich dem Rat einer Freundin, die so begeistert nach dem Lesen von „Ein Erzfeind zum Verlieben“ war, dass ich nun doch neugierig wurde.
Und was soll ich sagen, ich war total verwundert, denn Schreibstil und Ausdrucksweise sind in „Ein Erzfeind zum Verlieben“ so anders und um Längen besser, dass ich mich erst fragte, ob ich eventuell ein Buch einer anderen Autorin vor mir liegen habe, denn während ich fand, dass der erste Teil schreibtechnisch gesehen eher in Richtung Julia London oder Kathryn Caskie ging (also vergleichbar sehr leichte Liebesromankost und auch nicht unbedingt mit großartigem historischem Flair gesegnet), erinnerte mich Ausdruckskraft und Schreibtechnik im zweiten Band nun plötzlich an den von Autorinnen wie Loretta Chase oder gar Julia Quinn.
Ein so krasser Gegensatz ist mir in den vielen Jahren, in denen ich Historicals lese, bislang kaum untergekommen, doch es freut mich in diesem Fall sehr, dass ich Alissa Johnson noch eine Chance eingeräumt habe, da „Ein Erzfeind zum Verlieben“ zu den schönsten und witzigsten Historicals gehört, die ich jemals las.
Das Heldenpaar mag zwar noch recht jung erscheinen und sich zunächst in einer Tour necken, doch sind die Schlagabtausche die beide miteinander führen, von einem sehr schönen, trockenen Humor gesegnet, der mir sehr oft ein Grinsen ins Gesicht gezaubert hat. Natürlich ist dem Leser sehr schnell klar, dass Whit und Mirabelle zusammenpassen wie die Faust aufs Auge und natürlich wird dies dem Heldenpaar erst später klar, wie das nun mal in Liebesromanen des Öfteren der Fall sein mag, doch trotz dieser kleinen Vorhersehbarkeit und der zugegeben recht raschen Einsicht von Seiten der Beiden, dass sie plötzlich Gefühle füreinander haben, die ein wenig konstruiert erscheint, kam ich nicht umhin, mich von der ansonsten so süßen Liebesgeschichte bezaubern zu lassen, denn man schließt Whit und Mirabelle sehr schnell in sein Leserherz und auch die übrigen Nebenfiguren in diesem Band (abgesehen natürlich von den Bösewichtern) wirken sehr liebenswert. Held und Heldin aus Teil 1 „Wie es dem Glück beliebt“, haben kleine Auftritte in diesem Teil, wie auch Whits charismatische Schwestern.
Der kleine eingebundene Krimiplot um Geldfälscher ist jetzt nicht unbedingt spannend, doch er sorgt für ein wenig Abwechslung und am Ende kommt es dann doch noch zu einem spannenden Showdown.
Obwohl der Roman zu einer Serie gehört, kann man das Buch übrigens auch gut ohne Vorwissen lesen.
Kurz gefasst: Ein wunderschöner Historical mit liebeswertem Heldenpaar, in dem Humor und Romantik eine große Rolle spielen. Unbedingt lesen und nicht verpassen!