Das Burgenland entdecken
Nach den „ge(h)mütlichen Wanderungen in der Steiermark“ entführt uns das Autorentrio, bestehend aus Anni und Alois Pötz sowie Johannes Dormann in Österreichs jüngstes Burgenland, das mitnichten immer nur ...
Nach den „ge(h)mütlichen Wanderungen in der Steiermark“ entführt uns das Autorentrio, bestehend aus Anni und Alois Pötz sowie Johannes Dormann in Österreichs jüngstes Burgenland, das mitnichten immer nur „brettleben“ ist oder nur aus dem Neusiedlersee zu bestehen scheint.
Wie schon aus den anderen ge(h)mütlichen Wanderführern bekannt, begeben wir uns abseits touristischer Trampelpfade auf vierzig Genusswanderungen. Dabei entdecken wir neben landschaftlichen Kleinoden Interessantes aus Geschichte und Kultur.
Das Burgenland ist ja bekanntlich erst 1921 zu Österreich gekommen und hieß vorher Deutschwest-Ungarn. Der magyarische Einfluss auf Land und Leute ist auch heute noch spürbar.
Geografisch erstreckt sich das Burgenland von Norden nach Süden, was man leider an nicht ganz so tollen öffentlichen Verkehrsmitteln merkt, die eher West-Ost ausgerichtet sind. Aber, wir wollen ja ohnehin das Burgenland erwandern. Um zu manchem interessanten Ort zu gelangen, muss Österreich einmal Richtung Ungarn kurz verlassen und dann wenig später wieder betreten werden.
Die Autoren teilen das Burgenland in drei große Räume ein:
das nördliche Burgenland mit dem Neusiedlersee, der Parndorfer Platte, Teilen der pannonischen Tiefebene und dem Seewinkel
das Mittelburgenland eingebettet zwischen dem Rosaliengebirge, dem Ödenburger und dem Günser Gebirge
das Südburgenland zwischen dem Günser Gebirge, dem Raabtal und der Grenzregion zu Slowenien
Bei der ge(h)mütlichen Runde durch das Burgenland dürfen weder herrschaftlichen Anwesen wie das Schloss Esterhazy in Eisenstadt, die Burg Güssing und die Burg Schlaining oder Burg Forchtenstein noch geschichtsträchtige Orte wie MOgersdorf oder Bildein fehlen, die an die Lage des Burgenlandes an der Grenze zum Eisernen Vorhang erinnern. Nicht vergessen sollte der Hinweis auf den Uhudler und die anderen köstlichen Weinsorten, die im sonnenreichen Burgenland gekeltert werden.
Daneben sind noch die Hochburgen der Sommerfestspiele wie Mörbisch oder St. Margarethen zu nennen und die zahlreichen Künstler, wie Joseph Haydn, Toni Stricker, Franz Liszt und viele andere, die im Burgenland geboren und gewirkt haben.
Ach ja, die höchste Erhebung des Burgenlands ist der Geschriebenstein mit 884m, der tiefste Punkt (Österreichs) liegt in Apetlon mit 114m über Adria.
Zwei kurze Abstecher ins benachbarte Ausland in die beiden Städte Bratislava (einst Pressburg und die Hauptstadt des Königreich Ungarns) und Sopron (Ödenburg), die einst zu Österreich-Ungarn gehörten, seien auch noch empfohlen.
Jede dieser Wanderungen wird gut beschrieben. Details zu Schwierigkeitsgrad, Länge, Höhenunterschied, Gehzeit sowie Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ergänzen den Kartenausschnitt. Natürlich dürfen kulinarische Tipps und interessante Informationen zu Land und Leuten nicht fehlen.
Fazit:
Auf diesen 40 Wanderungen warten zahlreiche, vielleicht bislang unbekannt gebliebene Kleinode des Burgenlands darauf, von uns entdeckt zu werden. Von mir gibt es dafür 5 Sterne.