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Venatrix

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2025

Eine gelungene Fortsetzung

Das große Promi-Sterben
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„Lewwer duad üs Slaav“

In diesem dritten Band dieser Reihe bekommt es Oberkommissarin Lene Cornelsen nicht nur mit ihrem Ex-Mann Hendrik, der nun eine Folge der aktuellen Staffel der Reality-Show „Trash ...

„Lewwer duad üs Slaav“

In diesem dritten Band dieser Reihe bekommt es Oberkommissarin Lene Cornelsen nicht nur mit ihrem Ex-Mann Hendrik, der nun eine Folge der aktuellen Staffel der Reality-Show „Trash Island - Das große Promi-Sterben“ auf der Insel Sylt managt, sondern auch mit den unheimlichen Gongern, den Sagengestalten aus dem 17. Jahrhundert, zu tun.

Statt leichter Sommerkost und Zickenkrieg im TV wird eine Kandidatin, Shirin Engler, trotz lückenloser Überwachungskameras und Waffen tragenden Security-Mitarbeitern vor laufender Kamera direkt vom Set entführt. Um die Frau zu retten, muss sich ausgerechnet Lene auf ein perfides Ratespiel einlassen, bei dem nun ganz Deutschland vor den Bildschirmen sitzt und zusieht. Der Wettlauf um Shirins Leben gerät im Kompetenzgerangel nicht nur einmal beinahe ins Stocken.

Lange ist nicht klar, welches Spiel Lenes Ex-Mann und Ex-Polizist Hendrik, hier verfolgt, zumal er mit Hauptkommissar Helge „Android“ Mathissen, dem ziemlich humorlosen Chef von Lene, gut bekannt zu sein scheint.

Wird Lene das Rätsel um die Gonger lösen können? Unterstützung erhält sie wieder von ihrem Vater, dem Münchener Journalisten Michi und Victor, dem dänischen Archäologen, der im ersten Fall ihr Hauptverdächtiger war.

Meine Meinung:

Gleich vorweg, diese Art von Fernsehprogramm ist so gar nicht meines. Allerdings habe ich die Mechanismen, die hinter dieser Sendung stecken, recht bald durchschaut.

Gut gefallen haben die Ausflüge in das historische Sild (Sylt) des 17. Jahrhunderts, in dem Teile von Norddeutschland unter dänischer Herrschaft und Willkür standen. Die wohl bekannteste Sage ist jene von Pidder Lüng, die auch hier geschildert wird.

Schmunzeln musste ich wieder über Helge „Android“ Mathissen, der allerdings situationsbedingt den einen oder anderen menschliche Zug zeigt.

Das verheißt für kommende Fälle noch reichlich Spannung.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser gelungenen Fortsetzung 5 Sterne.

https://www.lovelybooks.de/autor/Sebastian-Thiel/Das-gro%C3%9Fe-Promi-Sterben-16070354591-w/rezensi

Veröffentlicht am 23.03.2025

Keine leichte Kost

Die letzten Tage
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„Es war eine Zeit, in der Niedertracht und Bosheit keine Befehle mehr brauchten, um aus Mitbürgern und Kollegen Täter zu machen.“

Dieses Buch, das nach einem Tatsachenbericht verfasst ist, führt uns in ...

„Es war eine Zeit, in der Niedertracht und Bosheit keine Befehle mehr brauchten, um aus Mitbürgern und Kollegen Täter zu machen.“

Dieses Buch, das nach einem Tatsachenbericht verfasst ist, führt uns in das Frühjahr von 1945: Während die nationalsozialistische Propaganda den „Endsieg“ und den Einsatz von Wunderwaffen propagiert sowie Durchhalteparolen verkündet, ahnen viele Österreicherinnen und Österreicher, dass der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft bald zu Ende sein würde. Doch für ein Tal am Fuße von Rax und Schneeberg bäumt sich die Schreckensherrschaft noch einmal auf.

Kreisleiter Johann Braun, ehemaliger Bäckergehilfe und fanatischer Nazi der ersten Stunde errichtet gemeinsam mit Johann Wallner und Josef Weninger ein Terrorregime innerhalb eines Unrechtsstaates, das in den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges Jagd auf Menschen macht. In den Tagen des April 1945 hat dieses „Standgericht von eigenen Gnaden“ scheinbar willkürlich 24 Personen, darunter zahlreiche Frauen, verhaftet, abgeurteilt und hingerichtet. Es stellt sich im Nachhinein heraus, dass Braun mit einigen der Ermordeten eine persönliche Rechnung offen zu haben schien.

Anschließend setzen sich die drei Männer ab, werden aber in Radstadt aufgespürt. 1947 macht man ihnen de Prozess. Keiner von ihnen zeigt auch nur den Ansatz von Reue. Dafür verlangen sie alle jene juristischen Kunstkniffe bis zum erhofften Freispruch, die sie jenen Personen verweigert haben, die sie selbst verurteilt und ermordet haben.

So verweisen die Anwälte darauf, dass der Tag der Hinrichtung, der Pfingstmontag, ein katholischer Feiertag, sei, an dem aus religiösen Gründen kein Urteil vollstreckt werden dürfe. Auch die seelischen Qualen der Verurteilten, den sie erleiden müssen, weil die Hinrichtung durch ein von ihnen gestelltes Wiederaufnahmeverfahren, zunächst ausgesetzt worden ist, führen sie ins Treffen. So viel Chuzpe muss man erst einmal haben! Wer von ihnen hat sich um die seelischen und körperlichen Qualen der von dem Trio Ermordeten gekümmert?

Die Urteile werden am frühen Morgen des 15. Mai 1948 vollstreckt.

Meine Meinung:

Es ist dem dem pensionierten Juristen Dr. Alois Kermer (1913-2006) zu verdanken, dass dieses Buch entstehen konnte. Er hat als Zeitzeuge diese Tage des Terrors miterlebt. Ab 1993 hat er begonnen, diese Verbrechen für die Schwarzataler Chronik zu beforschen. Denn der Name einer Frau fehlt auf allen Listen und Gedenktafeln: Marie Landskorn. Kermer wird mit deren Tochter, Leopoldine Landskorn, Ende der 1990er Jahre sprechen. Die sterblichen Überreste einer Frau, die 1952 gefunden werden, können nicht eindeutig Maria Landskorn zugeordnet werden. Mögliche Zeugen sind bereits verstorben, andere können oder wollen sich nicht mehr erinnern.

Das Typoskript der Ereignisse landet 2014 bei Autor Martin Prinz. Der Leiter des Standesamtes von Reichenau an der Rax, Hermann Scherzer, hat es seinerzeit von Dr. Kermer erhalten. Neun Jahre später beginnt Martin Prinz mit seinen Nachforschungen ...

Das Buch listet Zahlen, Daten und Fakten penibel auf. Die Selbstgefälligkeit mit der Braun & Co. ihre Taten vor Gericht schildern, ist den Verhandlungsschriften und Gerichtsprotokollen zu entnehmen, die Martin Prinz hier ausgiebig zitiert und ist nur schwer auszuhalten. Man habe ja nur Befehle befolgt - dieser Satz wird nach wie vor als Rechtfertigung von ehemaligen und neuen Anhängern des NS-Regimes verwendet.

Das Buch ist nicht leicht zu lesen, denn Martin Prinz verzichtet zur Gänze auf die direkte Rede. Der Autor erzählt das Ungeheuerliche, das Monströse nüchtern und den Tatsachen verpflichtet.

Einige Namen, der von diesem selbst ernannten Standgericht ermordeten Personen, wie die Schwestern Olga (1918-1945) und Elisabeth Waissnix (1917-1945) oder dem Gendarmen Oskar Wammerl (1907-1945) sind mir aus anderen Büchern bekannt.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem aufwühlenden und wütend machenden Zeitdokument, das nicht einfach zu lesen ist, 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.03.2025

Schatten der Vergangenheit

Das Schweigen der Kegelrobben
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Auf Amrum findet ein Treffen jener Gruppe von Allergikern, die 1998 als Jugendliche zur Erholung auf die Insel geschickt worden sind, statt. KHK Nicole Stappenbeck ist eine davon. Die früheren Treffen ...

Auf Amrum findet ein Treffen jener Gruppe von Allergikern, die 1998 als Jugendliche zur Erholung auf die Insel geschickt worden sind, statt. KHK Nicole Stappenbeck ist eine davon. Die früheren Treffen hat sie ausgelassen und reist auch zu diesem mit mehr als gemischten Gefühlen an. Ihre Intuition trügt nicht, den gleich zu Beginn wird Oliver, ein Investmentbanker, der fast alle der Gruppe um viel Geld gebracht hat, vermisst. Dennoch geben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihren Erinnerungen hin, die nicht in allen Fällen gute sind. Als dann Alex, der selbstverliebte Beau, tot über der Klomuschel hängt, rücken Thies Dethlefsen und die Praktikantin vom BKA Judith Foerster an, um den Todesfall zu untersuchen. Schnell ist klar, dass hier jemand nachgeholfen hat. Blöderweise ist Nicole die vermutlich Letzte, die Alex lebend gesehen hat.

Und Alex wird nicht der einzige Tote bleiben ...

Meine Meinung:

Wie wir es von Krischan Koch gewöhnt sind, legt er zahlreiche Spuren, von denen einige diesmal sprichwörtlich versanden. Mit der Praktikantin Judith Foerster bringt der Krimiautor mit dem Faible für Kinofilme und Hardrock eine neue Figur ins Spiel. Wird Judith bleiben? Es scheint, dass sich zwischen ihr und Nicole ein kleiner Zickenkrieg anbahnt. Auch Thies ist von Judiths Ermittlungsansätzen nicht ganz erbaut. Judith selbst hat eine Abneigung gegen Inseln, das Meer und vor allem gegen Kegelrobben. Warum, stellt sich im Laufe der Ermittlungen heraus.

Neben Judith ist auch Kuddel, der Sohn von Hündin Susi neu hier. Der Welpe ist ein würdiger Nachfolger seiner Schokolade liebenden Mutter, die vor kurzem das Zeitliche gesegnet hat.

Natürlich mischen die liebgewonnenen, skurrilen Gestalten wie der Schimmelreiter oder Antje aus Fredenbüll wieder mit. Obwohl Krischan Koch seinen Humor spielen lässt, widmet er sich einem ernsten Thema: Welche Traumata unüberlegte Aktionen und dumme Streiche von 15-jährigen in manchen Menschen hinterlassen. Die Rückblenden in das Jahr 1998 zeigen genau dieses. Hier wird nicht nur die mollige Melanie gemobbt - mit fatalen Folgen.

Gut gefallen haben mir wieder die aus diversen Filmen „geborgten“ Namen und Szenen. Auf Amrum schweigen nicht die Lämmer (obwohl es hier auch Schafe gibt), sondern die Kegelrobben.

Im Anhang findet sich die übliche Playlist sowie einige Rezepte.

Fazit:

Diese turbulente Fortsetzung habe ich gerne gelesen und gebe ihr 5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2025

Ein Hauch von Spaghetti-Western

Stumme Zypressen
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Der vierte Fall für Commissario Luca hat einen Hauch von einem Spaghetti-Western. Wieso?

Ein schwarz gekleideter Mann trifft mitten in der Nacht mit Auto und Anhänger in Montegiardino ein und mietet ...

Der vierte Fall für Commissario Luca hat einen Hauch von einem Spaghetti-Western. Wieso?

Ein schwarz gekleideter Mann trifft mitten in der Nacht mit Auto und Anhänger in Montegiardino ein und mietet ein Zimmer bei der betagten Signora Carlotta. Schweigsam wie weiland Charles Bronson, aber ohne Mundharmonika, dreht er auf dem Dorfplatz seine Runden. Sofort machen die wildesten Gerüchte die Runde.

Die Dorfgemeinschaft ist in heller Aufregung als wenig später zwei Gänse tot im Garten liegen und ein deutscher Wanderer, der eine Ähnlichkeit mit dem Fremden hat, die über die schwarze Funktionskleidung hinaus geht, wird angeschossen.

Selbstverständlich macht man den schweigsamen Fremden dafür verantwortlich. Sogar eine Bürgerwehr wird aufgestellt. Als Luca gemeinsam mit seiner alten Freundin Aurora, der Vice-Questorin, den Namen des Mannes durch den Polizeicomputer jagt, entdecken sie, dass auch die Vice-Questorin keinen Zugriff erhält auf seine Akte erhält.

Ist er ein Mitarbeiter des Geheimdienstes oder eine Person in einem Zeugenschutzprogramm?

Meine Meinung:

Dieser 4- Fall für Commissario Luca beginnt eher gemächlich, mit dem täglichen Kleinkram eines Dorfpolizisten wie dem Abstrafen von Schnellfahrern oder den Streitigkeiten zwischen Nachbarn über zu lautes Krähen eines Hahnes mit dem Namen Gaius Iulius Caesar, um sich zu einem veritablen Kriminalfall auswächst.

Wir begegnen zahlreichen Personen, die das Leben in der schönen Toskana schon in den vorherigen Krimis, bereichert haben. Nicht zu vergessen die „Nachrichtendienste“ Maria und Fabio.

Sehr gut ist wieder das Dolce far niente des Dorfes herausgearbeitet, wenn es nicht gerade durch lärmende Hähne, tote Gänse und unheimliche Fremde gestört wird. Auch die kulinarischen Genüsse dürfen nicht fehlen.

Fazit:

Ein eher ruhiger Krimi in einer schönen Ecke Italiens, dem ich gerne 4 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 20.03.2025

Eine gelungene Fortsetzung

Der Schmuckpalast – Camille und der Glanz von Gold
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Dieser zweite Teil der Familien-Saga rund um die Schmuckdynastie Cartier beschäftigt sich mit den Jahren 1873 - 1893. Das Unternehmen zählt zwar nicht zu den ersten Häusern am Platz, hat aber durch das ...

Dieser zweite Teil der Familien-Saga rund um die Schmuckdynastie Cartier beschäftigt sich mit den Jahren 1873 - 1893. Das Unternehmen zählt zwar nicht zu den ersten Häusern am Platz, hat aber durch das umsichtige Wirtschaften von Louis-François Cartier einen guten Stand unter den Juwelieren von Paris. Dies ist vor allem dem diskreten Umgang mit den Kundinnen und Kunden, die zum großen Teil aus verarmten Adeligen sind, die ihre Juwelen verkaufen müssen, geschuldet.

1873 übernimmt nun Sohn Alfred Cartier die Firma, nicht gratis, sondern zu einem Ratenkauf. Alfreds Schwester Camille liefert zahlreiche Entwürfe, die von den hauseigenen Goldschmieden zu erstklassigen Schmuckstücken verarbeitet werden. Camilles Ehemann Prosper Lecomte arbeitet als Buchhalter im Familienunternehmen, während Alfreds Ehefrau Alice mit ihrer Rolle als Mutter kämpft.

Meine Meinung:

Auch dieser zweite Teil der Reihe ist ein gelungener historischer Roman, der Fakten und Fiktion sehr gut miteinander verbindet. Hier hat unter anderem Francesca Cartier Bricknells Aufarbeitung der Familiengeschichte wertvolle Hinweise gegeben.

Wie es sich für einen Roman gehört, werden zahlreiche Ereignisse geschildert, die sich so oder so ähnlich zugetragen haben- Glück und Leid liegen immer wieder eng beieinander. So wirft der frühe Tod von Jeanne, dem Kind von Camillie und Prosper dunkle Schatten auf die Familie sowie wirtschaftliche Schwierigkeiten, die nicht ausschließlich durch äußere Umstände verursacht werden.

Ein wichtiger Bestandteil des Erfolges dieser Familie ist dem Umstand geschuldet, dass die Frauen der Dynastie ihre eigenen Ideen und Kreativität einbringen dürfen. Zwar werden die Töchter in der Erbfolge nicht berücksichtigt, da es Söhne gibt, trotzdem ist die Familie Cartier ihrer Zeit weit voraus.

Geschickt flicht Eva Maria Bast neben den gesellschaftlichen Ereignissen auch den Ideenreichtum der weiblichen Familienmitglieder ein, der unter anderem zu einer Kooperation mit dem Couturier Charles Frederick Worth führen wird. Eine andere Zusammenarbeit, nämlich jene mit dem Uhrmacher Baudet wird für Cartier ein neues, Erfolg versprechendes Standbein sein. Dazu dann mehr im dritten Teil der Familien-Saga.

Fazit:

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 5 Sterne gebe.