Cover-Bild Ich habe dir immer über alles die Wahrheit gesagt
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 12.08.2019
  • ISBN: 9783641160449
Amanda Svensson

Ich habe dir immer über alles die Wahrheit gesagt

Roman
Ursel Allenstein (Übersetzer)

Meistens nennt er sie Lilja, wie die Frau des sowjetischen Dichters Wladimir Majakowski. Manchmal auch Sylvia Plath oder Vivienne Haigh-Wood Eliot. Das ist es, worauf ihre Beziehung aufbaut: das Leben in einer Fiktion, in der die Realität keine Rolle spielt. Er kontrolliert sie, und sie kann sich nicht entziehen. Erst spät erkennt sie den Missbrauch in dem Spiel, das sie für die wahre Liebe hält. Aber wie der unerträglichen Situation entkommen? Eine Freundin gibt ihr schließlich die Kraft sich loszusagen und ganz neue Wege einzuschlagen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2019

Ein krasses Buch über Psycho-Spiele & die Unterdrückung der eigentlichen Persönlichkeit! Lesenwert!

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Cover:
Ein schönes Cover.
Verwirrend, aber authentisch.
.
Schreibstil/Meinung:
Amanda nimmt einen sofort in eine andere Welt mit. Mitreißend, gefährlich, psychisch crazy in jeglicher Hinsicht... Es ...

Cover:
Ein schönes Cover.
Verwirrend, aber authentisch.
.
Schreibstil/Meinung:
Amanda nimmt einen sofort in eine andere Welt mit. Mitreißend, gefährlich, psychisch crazy in jeglicher Hinsicht... Es veranlasst dem Leser wirklich darüber nachzudenken - wow!
Ich wusste zuerst gar nicht was ich schreiben sollte.
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Wahnsinnig krass ist Amanda's Buch. Eine wirklich schwierige Thematik bringt sie dann auch noch so realistisch aufs Papier.
Dennoch wirkt es so distanziert und verwirrend wegen der nicht 'richtig' genannten Protas.
Also Vorsicht, dieses Buch ist komplex und keine leichte Kost, denn mit der Hauptprota wird nicht gut verfahren.
Ich habe mit ihr mitgelitten, mir gedacht sie würde ihn verlassen, aber nein nein.. - das war einfach so arg krank.
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Fazit: Ein krasses Buch über Psycho-Spiele & die Unterdrückung der eigentlichen Persönlichkeit! Lesenwert!
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🌟 4/5 Sternen

Veröffentlicht am 27.10.2019

Poetischer Thriller

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Ich habe dir immer über alles die Wahrheit gesagt ist ein Roman der schwedischen Schriftstellerin Amanda Svensson, der im Hochsommer 2019 im btb-Verlag erschienen ist. In Schweden wurde die Geschichte ...

Ich habe dir immer über alles die Wahrheit gesagt ist ein Roman der schwedischen Schriftstellerin Amanda Svensson, der im Hochsommer 2019 im btb-Verlag erschienen ist. In Schweden wurde die Geschichte bereits 2014 veröffentlicht. Es geht um eine Beziehung, die vor allem durch Macht und Missbrauch geprägt ist.

Sie leben eine Fiktion. Mal ist sie Sylvia Plath, ein anderes Mal Vivienne Haigh-Wood Eliot. Er nennt sie Lilja, wie die Frau des russischen Dichters Wladimir Majakowski. Die Beziehung beider spielt sich weniger in der Realität, als viel mehr in Scheinwelten ab. Anfangs noch inspiriert und entzückt von ihm, muss sie erkennen, dass das Verhältnis durch Kontrolle und Ausbeutung geprägt ist. Er will sie besitzen und erzwingt dabei die Macht über sie.

Schon tief im Beziehungsgeflecht gefangen, erkennt sie seine wahre Natur, kann sich seiner aber nicht mehr entziehen. Er umgibt sie, fügt ihr körperliche Schäden zu und macht sich von ihr abhängig. Dabei nutzt er die Lyrik als Lockmittel um sie zu besänftigen, aber auch, um sein Spiel mit ihr zu spielen und die Fassade aufrecht zu erhalten, sie sei seine von ihm abhängige, depressive Geliebte und ohne ihn vollkommen wertlos. Doch dann lernt sie Ilse kennen, die arglos ist und voller Energie und fantastischer Geschichten steckt. Mit ihr fühlt sie sich stark und allem gewappnet.

Die Geschichte liest sich zunächst sehr verwirrend und wird hauptsächlich von der Lyrik getragen. Nach und nach werden die Figuren und ihre Absichten aber deutlich. Sie ist wenig selbstbewusst, teilweise naiv und begibt sich in seine Fänge, weil sie hofft, endlich gesehen und geliebt zu werden. Er ist ein Einzelgänger, ein Narzisst und nennt sich selbst ihren Welpen. Beide Hauptcharaktere bleiben namenlos, weshalb bis zum Ende eine innere Distanz zu den Figuren bestehen bleibt.

Bei ihrer Freundin Ilse, die sich Anne Bonny nennt, ist sie Mary Read, Schrecken der Meere. Dort ist sie stark und rachlüstern. Die beiden Studentinnen leben eine Zeit lang in ihrer eigenen Welt und lernen sich so kennen und lieben. Sie sind Piratinnen, die um die Welt segeln und sich vom Unheil befreien, das ihnen durch Männer widerfährt. Bis die Realität sie am Ende schließlich einholt.


Amanda Svensson hat ein Buch geschrieben, das besonders Mädchen und Frauen inspirieren dürfte. Es ist kein offenkundig feministisches Werk und dennoch schwingt die leise Forderung nach Gleichberechtigung auf angenehme Weise mit. Die Charaktere werden nicht detailreich dargestellt und dennoch reichen die Handlungen aus, um sich als Leser ein Bild von ihnen machen zu können. Die Heftigkeit der Ereignisse wird durch den Schleier der Lyrik gedämpft und kommt doch beim Leser an. Sprachlich wunderschön erzählt bringt Svensson die Ambivalenz ihrer Protagonistin auf den Punkt.

Ich mag die Geschichte wegen ihrer fiktiven Darstellungen, die zwar ins Fantastische abgleiten, dies aber auf unterhaltsame und wohlige Weise tun. Zudem gefallen mir die Grundaussagen, die für das Recht der Frauen sprechen und an den Mut und Selbstwert des weiblichen Geschlechts appellieren, ohne dabei in Misandrie zu verfallen, wie ich es in feministischen Texten auch erlebt habe.

Veröffentlicht am 16.03.2020

Ein ernster Roman über Gewalt in Beziehungen

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Die Protagonisten ist eine Schreibstudentin die auf einen anderen Studenten trifft, der sie wie magisch anzieht. Anfangs scheint es die große die Liebe zu sein, doch die Beziehung entwickelt sich immer ...

Die Protagonisten ist eine Schreibstudentin die auf einen anderen Studenten trifft, der sie wie magisch anzieht. Anfangs scheint es die große die Liebe zu sein, doch die Beziehung entwickelt sich immer mehr zu einer Abhängigkeit, in der sich die Frau sichtlich unwohl fühlt, sich aber nicht von ihrem Partner lösen kann. Durch eine neu entstandene Freundschaft ergibt sich für sie die Möglichkeit, sich endlich von ihm zu lösen.


Auf den ersten Seiten dachte ich noch, es handelt sich um eine humorvolle Story, doch weit gefehlt.
Schon auf den nächsten Seiten wurde die Geschichte allerdings sehr ernst, auch wenn der Schreibstil ganz im Gegenteil sorglos und naiv bleibt. Beschrieben wird eine Beziehung aus der Sicht einer jungen Frau, die denkt, die Liebe gefunden zu haben. Allerdings wird sie von ihrem Freund sehr schlecht behandelt, grob angefasst und benutzt wann immer er es möchte. Der Roman spricht das Thema Gewalt in Beziehungen an und lässt den Leser einen Einblick in das Denken der Frau geben, die sich trotz der schlechten Behandlung nicht von ihrem Freund losreißen kann. Man denkt immer wieder, nun hat sie verstanden, dass sie sich von ihm fernhalten muss, dass er ihr nicht gut tut und sie durch ihn zu Grunde geht. Doch jedes Mal wieder bleibt sie bei ihm. Das hat mich verrückt gemacht, weil es für mich ja so offensichtlich zerstörerisch ist und ich ihr immer wieder zurufen wollte sie solle sich von ihm trennen. Dann trifft sie allerdings eine wunderbare Freundin, die ihr hilft, ihr Leben wieder zu lieben.
Die vielen Gedankensprünge machen das Lesen teilweise etwas verwirrend, doch der Roman ist grandios geschrieben. Mal etwas ganz anderes.
Dank des trockenen Humors wird der Text immer wieder aufgelockert und die Spannung des Geschehens gemildert. Außerdem wird eine Art Distanz des Lesers zu den Protagonisten hergestellt, da deren richtige Namen nie genannt werden. Es entsteht eine gewisse Komplexität, da in der Geschichte wiederum Geschichten erzählt werden und die Wirklichkeit mit der Erzählung verschwimmt.
Alles in allem kann ich das Buch für jeden empfehlen, der mal in einen anderen Schreibstil eintauchen will und sich nicht vor relevanten Thematiken scheut.

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