Blaubart
Amélie Nothombs Romane lese ich sehr gern. Sie sind selten über 200 Seiten, aber dafür voll mit vielen tollen Sätzen, Dialogen und schwarzem Humor. Es macht Spaß ihre Interpretation von "Blaubart" zu lesen. ...
Amélie Nothombs Romane lese ich sehr gern. Sie sind selten über 200 Seiten, aber dafür voll mit vielen tollen Sätzen, Dialogen und schwarzem Humor. Es macht Spaß ihre Interpretation von "Blaubart" zu lesen. Sie ändert die Geschichte sehr ab und transportiert das Alte in die heutige Zeit, jedoch der Kern bleibt erhalten.
Der Adlige Don Elemirio lebt zurückgezogen in seinem Palast und vermietet ein Zimmer stets an eine junge schöne Frau, die dann aus unerklärlichen Gründen verschwindet. Saturnine bezieht nun ebenfalls dieses Zimmer. Sie weiß von den verschwundenen Frauen und ist überzeugt, ihr wird dieses Schicksal nicht ereilen. Beide Charaktere sind sehr eigen und stark. Die Dialoge beim gemeinsamen Abendessen lesen sich wie ein kleines Theaterstück. Saturnine bietet dem Adligen die Stirn und verändert dadurch das Machtverhältnis.
Schwarzer Humor, klare und schnelle Dialoge und ein wunderbarer Schreibstil sorgen wieder für ein kurzes, da nur 143 Seiten, Lesevergnügen.