Jesus ist menschlich
"Ich wusste seit jeher, dass man mich zum Tode verurteilen würde. Der Vorteil dieser Gewissheit: Ich kann meine Aufmerksamkeit Dingen zuwenden, die es wert sind - den Details". (Seite 5)
Jesus in seinen ...
"Ich wusste seit jeher, dass man mich zum Tode verurteilen würde. Der Vorteil dieser Gewissheit: Ich kann meine Aufmerksamkeit Dingen zuwenden, die es wert sind - den Details". (Seite 5)
Jesus in seinen letzten Stunden. In zig Schriften, Bildern, Büchern und ähnlichem wurde darüber gemalt, geschrieben, gedichtet. Und nun nimmt sich Jesus die Zeit und stellt einige Dinge klar und erläutert seine Ansichten.
Der Schreibstil an sich ist leicht, locker, hier und da mit Humor gespickt und doch verliert die Autorin nie den Blickwinkel, um wen es geht - um Jesus selbst. Und nein, es ist keine Blasphemie oder dass die Autorin Gott, die Religion oder Jesus ins Lächerliche ziehen wollte oder es macht.
Jesus gibt sich in diesem Buch, in seinen letzten Stunden, menschlicher als es je der Fall war. Damit berührt das Buch die Menschen, denn auch Jesus empfindet Liebe, Angst, er wird wütend, hadert mit dem auferlegtem Schicksal und kann mit Gott nicht immer einer Meinung sein.
Die kleinen Gesten, gerade auf dem Weg der Kreuzigung, dass hier diese Gesten und Blicke soviel mehr wert sind als manch einer glaubt, das berührt, das regt zum nachdenken an.
Der Geschichte zu folgen stellt keinerlei Probleme dar, denn vieles, was hier erwähnt wird, an Gefühlen und Auslöser, kann womöglich fast jeder irgendwie nachvollziehen.
Jesus wäre nicht Jesus wenn er den Verlauf in der Zukunft nicht wüsste. Mit den Schriften in der Bibel und manch Aussage die er angeblich getätigt hat, da hadert und wettert er ein bisschen, er ist menschlich, er hat Fehler gemacht, er war leichtsinnig, er hat gesündigt, er war einfach Mensch.
Das hat mir an diesem Gesamtkonzept so gefallen. Wie schön es ist einen Körper zu besitzen, wie toll die einfachsten Dinge dich glücklich machen können. Dass jeder Liebe verdient, egal wie griesgrämig er sich gibt. Die Faszination für Durst bzw. ihn löschen, was Jesus hier von sich gibt, das war für mich literarisch fast ein Meisterwerk.
Ich bin von diesem kleinen Buch und der menschlichen Seite Jesus mehr als begeistert und empfehle es sehr gerne weiter.