Geheimnisvolle Schnitzeljagd
Die Geschichtslehrerin Miranda lebt in Philadelphia zusammen mit ihrem Freund Jay. Einen Großteil ihrer Kindheit hat sie in der Buchhandlung „Prospero Books“ ihres Onkels Billy in Los Angeles verbracht ...
Die Geschichtslehrerin Miranda lebt in Philadelphia zusammen mit ihrem Freund Jay. Einen Großteil ihrer Kindheit hat sie in der Buchhandlung „Prospero Books“ ihres Onkels Billy in Los Angeles verbracht und diese Zeit geliebt, denn ihr Onkel hat ihr mit Rätseln und Schatzsuchen wunderbare Stunden bereitet. Doch das alles ist inzwischen 16 Jahre her, und schon lange hat sie ihren Onkel nach einem Streit zwischen ihrer Mutter und Billy nicht mehr gesehen. Als sie die Nachricht erhält, dass Billy gestorben ist und sie den Buchladen geerbt hat zusammen mit einem letzten Rätsel, reist Miranda in ihre alte Heimat zurück, um das letzte Rätsel zu lösen. Dabei wandelt sie nicht nur auf den Spuren der Vergangenheit, sondern findet in Büchern der Buchhandlung auch versteckte Hinweise und stößt so einem Familiengeheimnis…
Amy Meyerson hat mit ihrem Buch „Ein Himmel voller Bücher“ ihren Debütroman vorgelegt. Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, der Leser steigt gleich in die Handlung ein und begibt sich gemeinsam mit Miranda auf des Rätsels Lösung sowie auf eine Reise in die Vergangenheit. Die Handlung wird aus der Sicht Mirandas in der Ich-Form erzählt und bringt dem Protagonistin dem Leser so gleich etwas näher, erfährt man doch aus erster Hand ihre Gedanken und Gefühle sowie ihre Erinnerungen an ihre Kindheit. Die Beschreibungen des alten Buchladens sind sehr detailliert, weshalb man ihn sich wunderbar vorstellen kann. Der Spannungsbogen wird gleich mit Beginn des Buches recht hoch angelegt und verführt den Leser dazu, selbst mit auf Rätseltour zu gehen, um hinter das Geheimnis zu kommen. Die Geschichte ist bedauerlicherweise so gestrickt, dass der Leser keine Überraschungen zu erwarten hat, vieles ist einfach zu vorhersehbar. Leider kann die Spannung nicht dauerhaft gehalten werden, so dass der Leser schon ab Mitte des Buches Langatmigkeit und beginnende Langeweile empfindet.
Die Charaktere sind einfach gestrickt, dadurch wirken sie alle recht blass und recht leblos. Miranda ist eine Frau, die nicht leicht zu greifen ist. Sie wirkt chaotisch, ziellos, wenig zuverlässig und sprunghaft, was nicht gerade für eine knapp 30-jährige Frau spricht. Gleichzeitig kann der Leser manche Reaktionen von ihr auch gut nachvollziehen, wenn er ihre Vergangenheit und ihre Erinnerungen kennt, da sie einen großen Raum in dieser Geschichte einnehmen. Miranda ist allerdings auch hartnäckig und lässt nicht locker, bis sie einer Lösung näher gekommen ist, was durchaus für ein gewisses Durchhaltevermögen spricht. Joanie ist Mirandas Freundin aus Kindheitstagen. Sie ist eine ehrliche und offene Person, die sagt, was sie denkt und aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht. Malcom ist der Geschäftsführer des Buchladens, der allerdings Pflichtgefühl und Zuverlässigkeit vermissen lässt sowie einen gewissen Unternehmersinn. Die weiteren Protagonisten wirken ebenso gesichtslos und sind regelrecht austauschbar.
„Ein Himmel voller Bücher“ ist ein Unterhaltungsroman, der mit einem Knall startet, um sich dann in Kleinigkeiten, Nebenschauplätzen und Langatmigkeit zu verlieren. Da fehlt es noch etwas an Struktur und etwas mehr Spannung. Eingeschränkte Leseempfehlung!